Mrs Murphy 03: Mord in Monticello
hat.«
»Da ist was dran«, pflichtete Mrs Hogendobber ihm bei. Aber sie hatte ein sehr, sehr mulmiges Gefühl.
»Ich sehe die Papiere durch.« Harry war genauso dickköpfig wie Pewter. Die graue Katze staunte. Mrs Murphy, die schon etliche Szenen zwischen Mr und Mrs mitbekommen hatte, war nicht ganz so erstaunt.
»Harry, ich verbiete es!« Fair schlug mit der Hand auf den Couchtisch.
»Tu das nicht«, bellte Tucker, aber auch sie wollte nicht, dass ihre Mutter sich in Gefahr brachte.
»Immer mit der Ruhe, ihr zwei, immer mit der Ruhe.« Mrs Hogendobber lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Wir wissen, dass Kimball Mims Familiengeschichte und die der Coles durchgelesen hat. Ich weiß nicht, ob er zu den Papieren der Randolphs gekommen ist. Sonst noch jemand?«
»Er hat sich eine Liste gemacht. Wir sollten uns diese Liste besorgen oder Rick um eine Fotokopie bitten.« Harry war zwar wütend auf Fair, aber es freute sie doch, dass er um sie besorgt war; allerdings wusste sie nicht recht, weshalb sie das so glücklich machte. Harry war langsam in diesen Dingen.
Fair verschränkte die Arme. »Du hörst mir überhaupt nicht zu, überlass den Fall der Polizei.«
»Ich hör dir zu, aber ich mochte Kimball gern. Wir haben ihm auch geholfen, die Tatsachen zu rekonstruieren. Wenn ich helfen kann, den zu schnappen, der ihn umgebracht hat, dann tu ich es.«
»Ich mochte ihn auch, aber nicht genug, um für ihn zu sterben. Und das bringt ihn auch nicht zurück.« Das war die reine Wahrheit.
»Du kannst mich nicht davon abhalten.« Harry streckte das Kinn vor.
»Nein, aber ich kann mitkommen und helfen.«
Mrs Hogendobber klatschte in die Hände. »Das lass ich mir gefallen!«
»Was meinst du, Tucker?« Mrs Murphy fasste ihren Schwanz mit einer Vorderpfote.
»Er liebt sie noch immer.«
»Unverkennbar.« Pewter legte sich hin, das Gebäck interessierte sie viel mehr als menschliche Gefühle.
»Ja, aber wird er sie zurückerobern?«, fragte die Tigerkatze.
39
»Nein.« Sheriff Shaw schüttelte entschieden seinen kahl werdenden Kopf.
»Rick, sie haben ein vernünftiges Argument«, verteidigte Mim Harry und Mrs Hogendobber. »Sie und Ihre Leute sind mit den Nachkommen von Thomas Jefferson und der Geschichte seiner Sklaven nicht vertraut. Die zwei kennen sich da aus.«
»Meine Abteilung wird einen Experten hinzuziehen.«
»Der Experte ist tot.« Mim presste die Lippen fest zusammen. »Ich werde Oliver Zeve bitten«, erklärte der frustrierte Sheriff.
»Ach, und was glauben Sie, wie lange das gut geht? Außerdem lag ihm nicht besonders an diesem Fall, und er hat sich auch nicht so für Ahnenforschung interessiert wie Kimball. Harry und Mrs Hogendobber haben ja schon mit Kimball zusammengearbeitet.«
»Fair Haristeen hat mich heute Morgen angerufen und gesagt, die zwei gehören eingesperrt. Mit Ihnen sind es drei.« Er sah Mim fest an, doch sie gab nicht nach. »Außerdem hat er gesagt, dass das, was Kimball entdeckt hat, hier und heute für jemanden eine Bedrohung sein muss. Und Sie sind alle von dieser Monticello-Sache besessen.«
»Sie etwa nicht?«, schoss Harry zurück.
»Hm – na ja -« Rick Shaw schob die Hände in sein Lederkoppel. »Ich bin damit befasst, aber nicht davon besessen. Jedenfalls, dies ist mein Job, und ich muss an die Gefahr für Sie denken, meine Damen.«
»Ich kann ja mit ihnen zusammenarbeiten«, erbot sich Cynthia Cooper fröhlich.
Er schlug sich mit seinem Hut auf den Schenkel. »Ihr Weiber haltet auch immer zusammen.«
Mim lachte. »Männer etwa nicht?«
»Ja, ich wette, Fair hat Ihnen in den Ohren gelegen, weil er glaubt, wir sind in Gefahr. Er ist ein Angsthase.«
»Er ist vernünftig und verantwortungsbewusst.« Rick kämpfte gegen den Drang an, noch ein Stück von Mrs Hogendobbers Kuchen zu essen. Der Drang siegte. »Miranda, Sie sollten das professionell betreiben.«
»Oh, danke.«
»Weiß jemand, ob es einen Trauergottesdienst für Kimball geben wird?«, fragte Harry.
»Seine Eltern haben ihn zu sich nach Hartford, Connecticut, überführen lassen. Sie wollen ihn dort begraben. Dabei fällt mir ein, Mrs Sanburne, Oliver möchte, dass Sie ihm bei der Vorbereitung einer Gedenkfeier zur Hand gehen. Ich bezweifle, dass jemand bis Hartford fahren würde, und er sagte, er würde hier auch gern etwas veranstalten.«
»Natürlich. Ich bin sicher, Reverend Jones wird sich zur Verfügung stellen.«
»Nun?« Harrys Gedanken waren schon wieder beim Wesentlichen.
»Was,
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