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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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verlegten, die Warren ihr geschenkt hatte. Wie ihr Gönner geraten hatte, legte sie den teuren Bodenbelag in die Mitte der Waschbox, wobei sie die Senkung bis zum Abfluss berücksichtigte. Fair hatte die mühevolle Aufgabe übernommen, alte Caravan-Gummimatten zurechtzuschneiden und um das Ziegelquadrat zu legen. Sie waren irrsinnig schwer.
    »So stellt sich Mutter also eine heiße Verabredung vor«, rief Mrs Murphy lachend vom Heuboden herunter. Sie besuchte Simon und störte dabei die Eule, aber die fühlte sich ja ohnehin durch alles und jeden gestört.
    Tucker, an die Erde gefesselt, weil sie zu ihrem Leidwesen die Leiter nicht hinaufklettern konnte, saß vor der Waschbox. Neben ihr saß Pewter, die über Nacht zu Besuch blieb, wie Mrs Hogendobber vorgeschlagen hatte. Pewter hätte die Leiter zum Heuboden hinaufklettern können, aber wozu sich anstrengen?
    »Findest du nicht, dass die Pferde mehr Zuwendung bekommen als wir?«, fragte Pewter.
    »Sie sind größer«, erwiderte Tucker.
    »Was hat das damit zu tun?«, rief Mrs Murphy herunter.
    »Sie sind nicht so unabhängig wie wir, und ihre Hufe müssen ständig gepflegt werden«, sagte Tucker.
    »Stimmt es, dass Mrs Murphy auf den Pferden reitet?«
    »Na klar doch.« Mrs Murphys Schwanz zuckte hin und her. »Du solltest es auch mal versuchen.«
    Pewter reckte den Hals, um den zwei Pferden zuzusehen, die mampfend in ihren Boxen standen. »Ich bin kein sportlicher Typ.«
    »Es ist wirklich nett von dir, dass du mir hilfst«, bedankte sich Harry bei ihrem Exmann, der stöhnend eine Gummimatte näher zur Wand zog. »Schaffst du’s allein?«
    »Geht schon«, antwortete er. »Ich mach dies aus dem einzigen Grund, Skeezits« – er nannte sie bei ihrem Spitznamen aus der Schulzeit –, »weil du es sonst allein machen und dir dabei was verrenken würdest. Ich bin nämlich immer noch stärker als du.« Er machte eine Pause. »Aber du hast mehr Ausdauer.«
    »Wie die Stuten, schätze ich.«
    »Ich frage mich, ob der Unterschied zwischen Männern und Frauen wirklich so groß ist, wie wir glauben. Stuten haben mich auf diesen Gedanken gebracht. Stuten und Hengste unterscheiden sich im Grunde gar nicht so sehr. Aber aus welchem Grund auch immer, Menschen haben diesen riesigen Kodex über die Unterschiede der Geschlechter ausgeklügelt.«
    »Wir werden es nie genau wissen. Weißt du, ich mach mir nichts daraus. Es ist mir vollkommen schnuppe. Ich tu, was ich will, und es ist mir egal, ob es weiblich oder männlich ist.«
    »So warst du schon immer, Harry. Ich glaube, deswegen hatte ich dich so gern.«
    »Du hattest mich gern, weil wir zusammen im Kindergarten waren.«
    »Ich war auch mit Susan im Kindergarten, aber sie hab ich nicht geheiratet«, entgegnete er gut gelaunt.
    »Eins zu null für dich.«
    »Für mich warst du was Besonderes, kaum dass mein Testosteronspiegel sich meinem Gehirn angeglichen hatte. Eine Zeit lang hatten die Geschlechtsdrüsen die Oberhand.«
    Harry lachte. »Ein Wunder, dass der Mensch die Pubertät überlebt. Alles ist so übermächtig und so neu. Meine armen Eltern.« Sie lächelte in Gedanken an ihre toleranten Eltern.
    »Du hattest wirklich Glück. Weißt du noch, als ich den neuen Saab von meinem Vater zu Schrott gefahren habe? Noch dazu einen der ersten Saabs in Crozet. Ich dachte, Vater würde mich umbringen.«
    »Du warst nicht allein. Center Berryman ist nicht gerade mein Ideal von einem guten Kumpel.«
    »Hast du ihn gesehen, seit er aus der Therapie zurück ist?«
    »Ja. Scheint okay zu sein.«
    »Wenn ich je in Versuchung gewesen sein sollte, Kokain zu nehmen – Center hat mich wohl endgültig davon kuriert.«
    »Er war auf Mims Mulberry-Row-Feier in Monticello. Einer seiner ersten Auftritte, seit er zurück ist. Er hat sich prima gehalten. Ich meine, es muss doch schrecklich sein, wenn alle dich anstarren und sich gebannt fragen, ob du’s auch packst. Da gibt’s die, die dir alles Gute wünschen, die, die zu egozentrisch sind, um sich überhaupt um dich zu kümmern, und die, die nett sein wollen, aber ins Fettnäpfchen treten und was Falsches sagen, und dann die – und das sind die Allerschlimmsten –, die hoffen, dass du auf die Nase fällst. Nur wenn jemand anders versagt, fühlen sie sich überlegen, diese Blödmänner.« Harry verzog das Gesicht.
    »Wir haben solche Blödmänner während unserer Scheidung nur zu gut kennengelernt.«
    »Ach komm, Fair. Alle Frauen zwischen zwanzig und achtzig haben dich umschwirrt, sie haben

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