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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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nun?«
    »Sheriff, bitte.« Sie hörte sich an wie ein kluges, bettelndes Kind.
    Rick sah zuerst Harry und Mrs Hogendobber stumm an, dann Cynthia, die hoffnungsvoll grinste. »Weiber.« Sie hatten gewonnen. »Die Coles sind damit einverstanden, dass wir ihre Bibliothek einsehen, die Berrymans, Foglemans und Venables auch, und ich habe hier eine Liste mit Namen, die Kimball zusammengestellt hat. Mim, Sie sind die Erste auf der Liste.«
    »Wann möchten Sie anfangen?«
    »Wie wär’s mit heute, nach der Arbeit? Oh, und Mim, ich muss Mrs Murphy und Tucker mitbringen, sonst müsste ich sie vorher nach Hause schaffen. Churchill wird doch nichts dagegen haben, oder?«
    Churchill war Mims prächtiger englischer Setter, der schon viele Preise gewonnen hatte. »Nein.«
    »Pewter muss auch mit«, erinnerte Miranda Harry an ihren Gast.
    »Ellie Wood hat sich noch nicht von dem Vorfall mit dem Schweinebraten erholt. Dabei fällt mir ein, ich glaube, sie ist eine entfernte Verwandte von einem der Eppes von Poplar Forest. Francis, Pollys Sohn.«
    Polly war der Spitzname von Maria, Thomas Jeffersons jüngster Tochter, die am 14. April 1804 starb, was ihren Vater in tiefe Trauer stürzte. Glücklicherweise lebte ihr Sohn Francis, geboren 1801, bis 1881, aber mit Jeffersons anderen Enkelkindern hatte er die Folgen von der posthumen finanziellen Katastrophe des Präsidenten zu tragen.
    »Wir werden jeden Stein umdrehen«, gelobte Mrs Hogendobber.

 
40
     
    Während Harry, Mrs Hogendobber und Deputy Cooper sich an diesem Abend in Mims Kirschholzbibliothek an die Arbeit machten, arbeitete Fair im Stall. Papierkram war ihm zuwider. Er beschäftigte sich gewissenhaft damit, wenn er musste, aber er wunderte sich noch heute, wie er seinen hervorragenden Abschluss am Albemarle-Veterinär-College geschafft hatte. Vielleicht war das Lesen ihm damals leichter gefallen, aber heute war es ihm verhasst.
    Er raspelte die Zähne von Mims sechs Vollblutpferden und feilte die scharfen Ecken. Weil der Oberkiefer von Pferden etwas breiter ist als der Unterkiefer, nutzen sich die Zähne ungleichmäßig ab, weswegen ständige Pflege und Kontrolle erforderlich sind. Wenn die Zähne zu scharf und kantig werden, stören sie das Tier, wenn es ein Gebiss im Maul hat, was zuweilen das Reiten erschwert, und weil es sein Futter dann nicht mehr so gut kauen kann, kommt es oft zu Verdauungs- oder Ernährungsstörungen.
    Mims Futtermeister hielt die Pferde, während Mim plaudernd auf einem Klappstuhl saß. »Sie haben mich bekehrt, Fair. Ich weiß nicht, wie ich ohne Strongid C gelebt habe. Die Pferde fressen weniger und erhalten mehr Nährstoffe aus ihrem Futter.« Strongid C war ein neues Wurmmittel in Pillenform, das der täglichen Futterration beigegeben wurde. Das ersparte dem Besitzer die monatliche Behandlung mit Wurmpaste, die für beide Seiten unangenehm war.
    »Schön. Es hat eine Weile gedauert, einige meiner Kunden zu überzeugen, aber ich erziele gute Ergebnisse.«
    »Pferdeliebhaber sträuben sich immer gegen Veränderungen. Ich weiß nicht, warum, aber so sind wir eben.« Sie zog eine hübsche Lederpeitsche aus einem Schirmständer. »Wie geht’s den Wheelers?«
    »Sie heimsen auf Jagdpferd- und Reitpferdschauen die Preise ein, wie immer. Sie sollten mal nach Cismont Manor gehen, Mim, und sich den Nachwuchs ansehen. Gut, wirklich gut.« Er war mit ihrem hellen Braunen fertig. »Ich finde, Sie haben eins der besten Jagdpferde weit und breit.«
    Sie strahlte. »Finde ich auch. Ich halte nichts von falscher Bescheidenheit. Warren beherrscht den Markt für Vollblutrennpferde.«
    »Markt?« Fair schüttelte den Kopf. Die Depression, lachhafterweise Rezession genannt, sorgte in Verbindung mit der veränderten Steuergesetzgebung dafür, dass der Handel mit Vollblütern immer schwieriger wurde. Da die meisten Kongressabgeordneten keine Grundbesitzer mehr waren, hatten sie keine Ahnung, was sie den Züchtern und Farmern mit ihren blödsinnigen »Reformen« angetan hatten.
    Mim drehte den Peitschengriff zwischen ihren Händen. »Ich sage Jim immer wieder, er soll für den Kongress kandidieren. Dann gäbe es wenigstens eine vernünftige Stimme in dem Irrenhaus. Er will nicht. Will nichts davon hören. Er sagt, eher beißt er sich in den Hintern. Fair, haben Sie auf Ihren Touren ein Jagdpferd zu einem vernünftigen Preis gesehen?«
    »Mim, was für Sie vernünftig ist, muss für mich noch lange nicht vernünftig sein.«
    »Das ist wohl wahr«, sagte sie

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