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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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verständnisvoll. »Ich will direkt zur Sache kommen. Gin Fizz und Tomahawk werden langsam alt, und Sie wissen, bei Harry herrscht gerade Ebbe in der Kasse.«
    Er seufzte. »Ich weiß. Sie wollte absolut keinen Unterhalt annehmen. Mein Anwalt hat gesagt, es wäre verrückt, darauf zu bestehen. Ich behandele ihre Tiere umsonst, und es ist ein Kampf, sie dazu zu kriegen, dass sie wenigstens das annimmt.«
    »Die Hepworth wie die Minors waren schon immer eigen, wenn’s ums Geld ging. Ich weiß nicht, wer schlimmer war, Harrys Mutter oder ihr Vater.«
    »Mim, ich bin – gerührt, dass Sie an Harry denken.«
    »Gerührt oder erstaunt?«
    Er lächelte. »Beides. Sie haben sich verändert.«
    »Zum Besseren?«
    Er hielt abwehrend die Hände in die Höhe. »Das ist eine vielschichtige Frage. Sie wirken glücklicher und bemühen sich, freundlicher zu sein. Wie hört sich das an?«
    »Ich war es leid, eine Zimtzicke zu sein. Aber das Komische oder auch nicht so Komische an Crozet ist, sobald die Leute eine Vorstellung von einem haben, wollen sie sich nicht mehr davon lösen. Nicht, dass ich die Leute nicht vor den Kopf stoße, aber dank eines kleinen Schreckens in meinem Leben habe ich erkannt, dass das Leben wirklich kurz ist. Dass ich so überheblich war, hat mir wohl das Gefühl gegeben, überlegen zu sein, aber ich war nicht glücklich, ich habe meinen Mann nicht glücklich gemacht, und die Wahrheit ist, hinter der Zuvorkommenheit meiner Tochter verbirgt sich Verachtung für mich. Ich war keine gute Mutter.«
    »Aber eine gute Reiterin.«
    »Danke. Finden Sie, dass ein Stall uns zu ehrlichen Menschen macht?«
    »Ein Stall ist was Realistisches. Die Gesellschaft ist nicht realistisch.« Er betrachtete Mim; ihre tadellose Frisur, die langen Fingernägel, die erlesene Kleidung, die selbst im Stall perfekt war. Das Tier namens Mensch kann sich zu jeder Zeit seines Lebens entwickeln, wenn es nur will. Äußerlich war Mim wie immer, aber innerlich war sie im Begriff, sich zu wandeln. »Hören Sie, Evelyn Kerr hat eine kräftige Percheronkreuzung von 1,67m Stockmaß. Die Stute ist jung, erst sechs Jahre alt, aber Harry kann sie trainieren. Guter Knochenbau, Mim. Und gute Hufe. Allerdings hat sie einen etwas großen Kopf, wie ein Zugpferd, aber keine Römernase und keine Köten an den Fesseln. Ruhige Gangarten.«
    »Warum will Evelyn das Pferd verkaufen?«
    »Sie hat Handyman. Als sie sich zur Ruhe setzte, dachte sie, sie würde mehr Zeit haben, und deshalb hat sie dieses junge Pferd gekauft. Aber Evelyn ist wie Larry Johnson. Sie arbeitet im Ruhestand mehr als vorher.«
    »Sprechen Sie mit ihr, ja? Würden Sie für mich die Fühler ausstrecken? Ich möchte die Stute gern kaufen, wenn sie geeignet ist, und dann kann Harry sie nach und nach bei mir abbezahlen.«
    »Ach – lassen Sie mich die Stute kaufen. Ich wollte, ich wäre selbst auf die Idee gekommen.«
    »Wir können uns die Kosten teilen. Braucht ja niemand zu wissen, oder?« Mim schwenkte die Beine unter ihren Stuhl.

 
41
     
    Die Nacht war unverhältnismäßig kalt. Reverend Jones hatte in seinem Arbeitszimmer, seinem Lieblingsraum, Feuer gemacht. Den dunkelgrünen Ledersesseln sah man an, dass sie schon viele Jahre in Gebrauch waren; Decken waren über die Armlehnen geworfen, damit man die abgeschabten Stellen nicht sah. Gewöhnlich wickelte sich Herb Jones eine dieser Decken um die Beine, wenn er las, wobei ihm Lucy Fur Gesellschaft leistete, die junge Maine-Coon-Katze, die er angeschafft hatte, um Elevation, seine erste Katze, aufzumuntern.
    Heute leisteten Ansley und Warren Randolph sowie Mim Sanburne ihm Gesellschaft. Sie waren mit den Vorbereitungen für Kimball Haynes’ Gedenkfeier fast fertig.
    »Miranda kümmert sich um die Musik.« Mim hakte den Punkt auf ihrer Liste ab. »Little Marilyn hat das Essen bestellt. Du die Blumen.«
    »Ja.« Ansley nickte.
    »Und ich lasse das Programm drucken.« Warren kratzte sich am Kinn. »Oder wie soll man das nennen? Ein Programm ist es eigentlich nicht.«
    »In memoriam«, schlug Ansley vor. »Aber egal, wie man’s nennt, du hast es großartig gemacht. Ich hatte keine Ahnung, dass du so viel über Kimball wusstest.«
    »So viel wusste ich gar nicht. Ich hab Oliver Zeve nach Kimballs Lebenslauf gefragt.«
    Ohne von ihrer Liste aufzusehen, hakte Mim die nächsten Punkte ab. »Parkplätze.«
    »Dafür sorgt Monticello, oder sollte ich sagen: Oliver?«
    »So, das wär’s dann.« Mim legte ihren Bleistift hin. Sie hätte

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