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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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vorstellen, was los ist, wenn Konten durcheinandergeraten, aber Norman glaubt, das eigentliche Ziel ist die Federated Investments Bank in Richmond, und das Ganze dient nur dazu, einen Tumult zu erzeugen, während sie, wer immer das ist, bei FI zuschlagen.«
    Susan stellte die naheliegende Frage: »Warum ausgerechnet bei FI?«
    »Denen ist es in letzter Zeit nicht gut gegangen. Neuer Präsident, drastische personelle Veränderungen, Hunderte von Leuten wurden entlassen. Wer ist besser geeignet als ein FI-Angestellter, um einen Plan auszuhecken, bei dem Computer als Waffe dienen? Norman sagt, am zweiten August wird FI verhedderter sein als eine Angelschnur.«
    »Meine Damen!« Von Sonderangebotsschildern für Holzkohle eingerahmt, winkte Fair vom Ende des Ganges herüber.
    Aysha lächelte Fair zu, dann überprüfte sie Harrys Miene auf verräterische Anzeichen von Gefühlsregungen. Harry lächelte ebenfalls und winkte zurück. Sie hatte ihren Exmann gern.
    »So, ich muss abschieben, im doppelten Sinne des Wortes.« Susan steuerte zum Ausgang. »Danny wird Crozets jüngstes Schlaganfallopfer sein, wenn ich nicht mit seinem Essen erscheine.«
    »Ich muss auch Essen machen.«
    »Harry, du willst kochen?« Aysha konnte es nicht fassen.
    Harry wies auf ihren Wagen. »Tucker und Mrs Murphy.«
    »Grüß sie von mir.« Aysha verschwand unter klingendem Gelächter in die andere Richtung.
    Die Hände in die Hüften gestemmt, erschien Ottoline am Gangende. »Beeil dich, ja?«
    Harry kam ans Ende des Ganges, wo Fair auf sie wartete. Er tat so, als würde er Holzkohle im Sonderangebot kaufen.
    »Wie geht’s?«
    »Gut, und dir?«
    »Ich krieg mehr Griffelbeinrisse zu sehen, als ich zählen kann. Zu viele Trainer überfordern ihre jungen Pferde auf diesem festen Boden.« Griffelbeinrisse sind bei jungen Rennpferden ein häufiges Problem.
    Harry besaß drei Pferde; eins davon, noch ziemlich neu, war ein Geschenk von Fair und Mim. Mim hatte Harry seit Neuestem in ihr Herz geschlossen. Tatsächlich schien die hochmütige Mrs Sanburne in den letzten paar Jahren erheblich sanftmütiger geworden zu sein.
    »Uns geht’s richtig gut zu Hause. Komm doch mal vorbei, dann reiten wir den Yellow Mountain rauf.«
    »Okay.« Fair nahm mit Freuden an. »Morgen sieht’s schlecht aus, aber wie wär’s mit übermorgen? Ich komm um sechs vorbei. Bis dahin dürfte es sich ein bisschen abgekühlt haben.«
    »Prima. Welches Pferd willst du?«
    »Gin Fizz.«
    »Okay.« Sie wollte weiter; Katze und Hund waren bestimmt mürrisch vom langen Warten.
    »He, ich hab gehört, du warst gestern mit Blair Bainbridge in Ash Lawn. Ich dachte, er ist gar nicht in der Stadt.« Fair betete, er möge bald wieder aus der Stadt verschwinden – am liebsten morgen.
    »Er hat die Aufnahmen beendet, und anstatt bei seiner Familie vorbeizuschauen, ist er gleich nach Hause gekommen. Er ist ziemlich groggy, glaube ich.«
    »Wie kann man groggy sein, wenn man sich Klamotten anzieht und vor der Kamera Pirouetten dreht?«
    Harry weigerte sich, darauf einzugehen.
    »Da bin ich nun wirklich überfragt, Fair, mich hat nie jemand gebeten, als Model zu arbeiten.« Sie schob weiter. »Dann bis übermorgen.«

 
4
     
    »Holen Sie schon mal die Schaufeln raus«, rief Harry Mrs Hogendobber zu, die im selben Moment zum Hintereingang hereinmarschierte, als Rob Collier, der Mann, der die Post anlieferte, das Postamt durch den Vordereingang verließ.
    Er steckte den Kopf wieder herein. »Morgen, Mrs H.«
    »Schönen guten Morgen, Rob.« Sie erspähte die riesigen Postsäcke auf dem Fußboden. »Was um alles in der Welt …«
    »Ein höllischer Auftakt in den August.«
    Als der große Lieferwagen aus der Zufahrt fuhr, konnten die zwei Frauen nur wie gebannt auf den Haufen Post starren. »Dann mal los. Ich hol den Postkarren und fang mit dem ersten Sack an.«
    »Bin gleich wieder da.« Mrs Hogendobber eilte zur Tür hinaus und war nach knapp fünf Minuten zurück; Zeit genug für Harry, den großen Leinensack auszukippen, und Zeit genug für Mrs Murphy, sich mit Karacho in den Haufen zu stürzen, sodass Briefe und Zeitschriften umherstoben. Dann wälzte sie sich herum, zerbiss einige Umschläge und zerkratzte andere.

    »Tod den Rechnungen!«, brüllte die Katze. Sie breitete alle vier Pfoten auf dem schlüpfrigen Haufen aus, blickte nach rechts, dann nach links, bevor sie mit einem mächtigen Satz nach vorn sprang, sodass die Post unter ihr hervorquoll.
    »Du hast es erfasst, Murph.« Harry

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