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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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diskutiert.«
    Â»Er wird langsam alt.«
    Â»Er ist beim 5K mitgelaufen, in guter Verfassung. Das rechne ich ihm hoch an. Er erzählt mir immer wieder, wie es war, bevor dieses Krankenhaus gebaut wurde.«
    Â»Er hängt halt der Vergangenheit nach. Worum ging es denn genau bei der Diskussion?«
    Â»Wir sprachen davon, dass jeder Patient ein Individuum ist. Er beklagte, dass so viele junge Ärzte den Menschen nicht mehr in seiner Ganzheit sehen. Er hat recht. Angefangen hatte es damit, dass wir gewitzelt haben, von zwei Menschen im aufgeschnittenen Zustand würde keiner den Zeichnungen im Anatomiebuch entsprechen. Der eine hat das Herz vielleicht auf der rechten Körperseite. Der andere könnte eine Rippe weniger haben als normal, oder zwei mehr. Der menschliche Körper ist variabel, und die Chemie ist es auch. Ich denke tatsächlich, die Blutchemie ist die variabelste von allen.«
    Â»Ich weiß. Vielen von uns fehlt etwas, meistens Serotonin.«
    Â»Kokain oder Alkohol gleicht das aus.«
    Â»Richtig, aber es ist etwas komplizierter. Die Familienverhältnisse und die Lebenseinstellung der betreffenden Person spielen dabei eine Rolle. Wie viel Verantwortung man für seine Handlungen zu übernehmen bereit ist.«
    Â»Noch mal zu Paula. Hat sie gesagt, von falschen Hoffnungen mal abgesehen, warum sie gegen so vieles war, was du machst?«, fragte Cory.
    Â»Sie fand es falsch, für Behandlungen zu kassieren, die sich noch nicht als wirksam erwiesen haben.«
    Â»Was?«
    Â»Sie hat argumentiert, wenn jemand von der Droge loskommen konnte, lag es vielleicht nicht daran, dass Akupunktur oder etwas anderes geholfen hat. Es könnte an sonst etwas liegen, da diverse Behandlungen ineinandergreifen und ich nicht eine von der anderen trennen kann.«
    Â»Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist.« Cory lugte unter dem Vordach hervor. »Der Regen hört so bald nicht auf.«
    Â»Nein.« Thadia spannte ihren Schirm wieder auf, um zu ihrem Auto zu gehen. »Sie hatte was dagegen.«
    Â»Wogegen?«
    Â»Sie war neuen Methoden gegenüber skeptisch.«
    Â»Ah.« Er spannte seinen Schirm mit einem Ruck auf. »Wir müssen immerzu weitermachen.«
    Während Cory durch die Pfützen auf dem Parkplatz platschte, hatte er das merkwürdige Gefühl, dass ihm jemand folgte. Als er jedoch unter dem Schirm hervorspähte, sah er niemanden. Er öffnete die Tür von seinem Lampo, setzte sich hinters Steuer und klappte den Schirm zu. Sein linker Arm war klatschnass. Als er die Wagentür zumachte, meinte er in der Nähe eine andere Tür zu hören, konnte aber niemanden am Steuer eines Autos sehen.
    Er schüttelte das eigenartige Gefühl ab, startete den geräuschlosen Motor und fuhr nach Hause.

19
    A m Dienstag saß Harry in der Sattelkammer. Es war halb sieben Uhr morgens. Das Geräusch, das die Pferde machten, wenn sie aus ihren Futtereimern fraßen, gab ihr das Gefühl, dass die Welt in Ordnung war. Mrs. Murphy, Tucker und Pewter patrouillierten in den Gängen. Simon, das Opossum, schlief nach einem nächtlichen Streifzug in seinem Nest auf dem Heuboden. Die große Ohreule, ebenfalls ein nachtaktives Geschöpf, schlief in der Kuppel. Matilda, die Kletternatter, die hinten auf dem Heuboden in altem Heu überwinterte, das nicht als Futter verwendet wurde, wachte langsam auf.
    Harry kam zum Glück ohne Kanüle aus. Der Schnitt war flach, fünf Zentimeter lang. Heute Abend würde sie mit Fairs Hilfe den Verband wechseln. Schmerztabletten lehnte sie ab. Es tat weh, aber nicht so sehr, dass sie zum Nichtstun verdammt war. Am ärgerlichsten war, dass sie kein Heu gabeln und nichts tragen konnte, das schwerer war als zehn Pfund, weil dann die Fäden aufreißen könnten. Sie war jetzt nur darauf bedacht, dass der Schnitt schnell heilte, die Fäden gezogen wurden und sie ihren gewohnten Tagesablauf wieder aufnehmen konnte. Immerhin konnte sie noch eine Hacke benutzen. Sie konnte mähen oder Süßfutter austeilen. Diese Tätigkeiten verbesserten ihre Stimmung. Sie kam sich nicht gänzlich nutzlos vor.
    Â»Ich geh wieder in die Sattelkammer.« Tucker befand die Stallgasse dank ihrer Anwesenheit für schädlingsfrei.
    Die Katzen waren hocherfreut, als sie hörten, wie die Mäuse auf ihren kleinen Krallen davonhuschten, und verbuchten die Einschüchterung als ihr höchstpersönliches

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