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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Anderes Thema: Wie geht es meiner Tante?«
    Â»Wie man’s erwartet.«
    Â»Aha.« Big Mim lebte in der ewigen Angst, was Tante Tally als Nächstes anstellen würde, denn die alte Dame dachte, mit hundert Jahren brauche sie sich nicht mehr an Anstandsregeln zu halten.
    Tatsächlich hatte Tally das mit zwanzig auch schon gedacht.
    Â»Wie spät ist es dort?«, fragte Harry.
    Â»Halb zwei.«
    Â»Sie klingen glockenklar«, staunte sie.
    Â»Wenn Handys funktionieren, dann sind sie unglaublich. Wie gesagt, Herzchen, passen Sie auf sich auf. Jim und ich denken an Sie. Oh, noch was, Miranda.«
    Big Mim sprach von Miranda Hogendobber, der Frau, mit der Harry früher im Postamt gearbeitet hatte. In vieler Hinsicht war Miranda für Harry wie eine zweite Mutter. Die gute Frau, im gleichen Alter wie Big Mim, war zurzeit in South Carolina, wo ihre Schwester an Krebs dahinsiechte. Was als kurze Reise gedacht gewesen war, war zu einem längeren Aufenthalt geworden. Der Brustkrebs hatte sich als so aggressiv erwiesen, dass Didees Ärzte vor einem Rätsel standen.
    Â»Hab gestern Abend mit ihr telefoniert«, sagte Harry. »Ich glaube, ihre Schwester hat nicht mehr lange zu leben.«
    Â»Ach du meine Güte. Das tut mir leid, aber Didee hatte ein erfülltes Leben, so wie ich. Wenn wir sterben, ist das die Natur der Dinge. Wenn Sie sterben, ist es viel zu früh, also tun Sie, was der Doktor sagt.«
    Â»Ja, Ma’am.« Harry verabschiedete sich. Sie wusste, sobald Big Mim nach Hause kam, würde sie Harry mit Argusaugen beobachten. Die elegante ältere Dame war mit Harrys Mutter befreundet gewesen und betrachtete es als ihre Pflicht, darauf zu achten, dass Harry sich ordentlich benahm.
    Während Harry sich glücklich schätzte, so wunderbare Freunde zu haben, kam Dr. Cory Schaeffer früh zur Arbeit. Sein Sprechzimmer lag wie das von Dr. MacCormack in einem der modernen Bauten, zu denen man über die breite Ringstraße gelangte. Er kam oft früh hierher, um die Ruhe zu genießen. Sosehr er seine Kinder auch liebte, drei davon am Frühstückstisch konnten einen ganz schön schlauchen.
    Er machte kein Licht im Wartezimmer, damit niemand auf die Idee käme, die Praxis sei schon geöffnet. Er schloss die Eingangstür auf und ging durch den kurzen Flur zu seinem Sprechzimmer. Als er den Schlüssel ins Schloss steckte, stellte er zu seiner Verwunderung fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war.
    Beunruhigt stieß er sie auf. Sein Sprechzimmer, der Schreibtisch, die Regale sahen so makellos aus, wie er sie verlassen hatte. Er atmete erleichtert auf. Er meinte, die Sprechzimmertür abgeschlossen zu haben, aber vielleicht war er durch irgendwas abgelenkt worden und hatte es dann vergessen.
    Er trat an seinen Schreibtisch und erstarrte. Mitten auf dem Schreibtisch, einer Spezialanfertigung zum Preis von 5 355 Dollar, lag ein sauber geschrubbter Schädelbasisknochen. Cory sah sich um. Abgesehen von dieser makabren Gabe war alles in Ordnung. Er berührte den Knochen: kühl und glatt.
    Geschwind fuhr er seinen Computer hoch und gab das Passwort für seine privaten Daten ein; ein Busenwunder erschien auf dem Bildschirm, dann kamen die Verzeichnisse. Auch sie waren unangetastet.
    Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er zog ein baumwollenes Taschentuch aus seiner Manteltasche und wischte sich die Stirn.
    Jemand war in seinem Sprechzimmer gewesen. Hatte er oder sie einen Schlüssel? Er stand auf und rannte zur Eingangstür. Kein Zeichen eines gewaltsamen Eindringens. Drei Personen hatten einen Schlüssel: er selbst, seine Sprechstundenhilfe und die Teilzeitschwester für Eingriffe vor Ort. Aber dann fiel ihm ein, dass es noch einen vierten Schlüssel gab: Der Reinigungsdienst hatte einen. Der hatte nur festangestellte Mitarbeiter.
    Jemand war einfach in sein Sprechzimmer gegangen und hatte ein Schädelfragment auf seinen Schreibtisch gelegt. Dieser Jemand wusste, dass Cory nicht im Sheriffrevier anrufen konnte.
    Er griff nach der Schreibtischkante, um sich festzuhalten. Er zitterte wie ein Nackter in der Antarktis.

20
    I m westlichen Gebäude des strahlenförmig angelegten Central Virginia Hospitals standen Harry, Toni Enright und Franny Howard im Souterrain vor dem Raum, in dem sich die Krebsselbsthilfegruppe traf.
    Leise fragte Harry die anderen zwei: »Was macht die Gruppe, wenn jemand stirbt?«
    Toni antwortete:

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