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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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»Zur Beerdigung gehen natürlich.« Sie senkte ebenfalls die Stimme: »Es liegt auf der Hand, dass einige aus unserer Gruppe nicht mehr lange bei uns sein werden. Wir tun, was wir können, und wir rücken enger zusammen, denn es ist eine Mahnung an alle.«
    Franny fügte hinzu: »Babs Hatcher hat nicht mehr lange, wie du sicher bemerkt hast.«
    Â»Ja, aber sie wirkt … gesetzt. Mir will kein anderes Wort einfallen.«
    Toni nickte. »Wir haben im vergangenen Jahr zwei aus unserer Gruppe verloren. Deswegen konnten wir dich aufnehmen. Zum Glück dürftest du auf lange Zeit dabei sein, aber Babs mit ihrem Eierstockkrebs, ach, du weißt schon. Sie hat sich so gut vorbereitet, wie es eben geht und ist allen ein Vorbild.«
    Harry, die in der Gruppe wenig gesagt, eigentlich nur ihre Krebsart genannt hatte, fragte: »Toni, hast du Krebs gehabt?«
    Â»Nein. Das Krankenhaus fordert die Schwestern mit Erfahrung in Onkologie auf, in eine Gruppe zu gehen. Wir machen es alle, und das ist ein Teil meiner Arbeit, den ich liebe.«
    Â»Kommen auch manchmal Ärzte vorbei?«, erkundigte Harry sich.
    Â»Wenn die Gruppe darum bittet, ja. Oder wenn eine neue Therapie verfügbar ist. Der Arzt hält uns dann einen Vortrag darüber. Es tut sich so viel in puncto neue Medikamente und neue Ideen, dass einer allein gar nicht Schritt halten kann.«
    Â»Es ist eine nette Gruppe.« Harry wandte sich an Franny: »Danke, dass du mir davon erzählt hast.«
    Toni sagte: »Meine Damen, ich muss los. Harry, ich hoffe, wir sehen dich wieder bei uns.«
    Ehe Harry antworten konnte, ging die Tür nebenan auf. Lachen drang aus einem Konferenzraum auf den Flur. Thadia Martin kam heraus.
    Â»Harry Haristeen? Die wahrhaftige Harry Minor Haristeen, Mittelstürmerin von der Crozet Highschool?«
    Harry brauchte einen Moment, bis sie Thadia erkannte. »Thadia, ja, ja, ich bin’s.«
    Thadia, der man noch nie Taktgefühl nachsagen konnte, fragte: »Geht’s dir gut?« Sie wusste offensichtlich, dass die Krebsselbsthilfegruppe sich zur gleichen Zeit traf wie eine ihrer Drogenentzugsgruppen.
    Â»Jetzt schon.«
    Â»Schön. Weißt du, es gibt Vitamintherapien, die können Leuten helfen, die sich von Krebs erholen. Sie können bei einer Menge Sachen helfen. Ich führe viele Menschen an diese neuen Methoden heran.«
    Toni straffte die Schultern und unterbrach sie: »Thadia, was bei Drogensüchtigen und Alkoholikern wirkt, die auf dem Weg der Besserung sind, muss nicht unbedingt bei Krebsüberlebenden wirken.« Sie zwang sich zu einem routinierten Lächeln. »Bei allem gebotenen Respekt.«
    Thadia ignorierte Toni und sprach zu Harry. »Doktor Schaeffer versteht sein Handwerk.«
    Harry witzelte: »Als Chirurg sollte er freilich was vom Schneiderhandwerk verstehen.«
    Toni sagte nachdrücklich: »Thadia, wenn du uns jetzt entschuldigen würdest.«
    Darauf kehrte Toni in den Raum zurück, die Hand auf Harrys Arm. Sie schloss die Tür hinter sich. Zwei andere Gruppenmitglieder saßen in ein Gespräch vertieft beisammen. Auch Franny trat ein.
    Â»Du magst sie nicht besonders.« Harry lächelte diabolisch.
    Toni verzog das Gesicht. »Nein. Sie ist verdammt aufdringlich.«
    Franny unterstützte Tonis Einschätzung. »Damit kommt eine Frau hierzulande nicht weit, und das Frappante daran ist, Thadia ist in Virginia geboren und aufgewachsen.«
    Â»Manche Leute haben keine Geduld dafür, sich in Höflichkeit zu üben.« Harry lachte. »Thadia war schon in der Schule ein Bulldozer. Sie ist damit so weit gekommen, weil sie hübsch ist.«
    Â»Erstaunlich, dass sie nach jahrelanger Selbstzerstörung noch so gut aussieht.« Franny verschränkte die Arme, dann wechselte sie das Thema. »Toni, wie läuft deine Klapperkiste?«
    Toni lachte. »Ich werde sie ersetzen.« Sie hob die Hände, als sie die Aufregung in Harrys Gesicht sah. »Ist noch nicht sicher, Harry.«
    Â»Habt ihr Alicias neuen Mustang gesehen? Sa-gen-haft!«
    Â»Wie Alicia selbst«, fügte Franny hinzu. »Eh ich’s vergesse, Toni, wer nimmt jetzt Paulas Stelle in der Abendgruppe ein?«
    Â»Violet Smith. Sie ist keine Onkologie-Schwester, aber wir haben zu wenig Leute. Ist ja überall so. Hier sind wir in diesem unglaublichen Klinikkomplex, und es ist kein Geld da, um Personal einzustellen. Ich bin

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