Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
überzeugt, Will« – Toni sprach von Will Archer, dem Klinikverwalter – »könnte das Geld für eine Koryphäe aufbringen, aber das ist ihm hoch anzurechnen, er hat keine neuen Ärzte eingestellt. Hoffentlich kommen wir schnell wieder raus aus dem wirtschaftlichen Sturzflug.«
    Franny, stets Geschäftsfrau, sagte: »Das ist ein W-Sturz.«
    Â»Was?« Harry beugte sich zu ihr hin.
    Â»Man nennt diese Rezession ein Double-Dip, aber das ist eigentlich nicht zutreffend. Es ist ein W. Zuerst geht es auf der einen Seite vom W abwärts. Es geht dann ein kleines Stückchen aufwärts, ja? Dann geht es wieder abwärts, und die zweite Seite vom W ist viel schlimmer als die erste. Die Prognostiker, die Regierung, keiner will es auch nur andeuten, denn das würde die kleine Erholung abwürgen, die wir gerade erleben. Aber lasst uns nicht darüber reden. Ich kann’s nicht ertragen. Noch mal zu Paulas Gruppe. Wie geht’s denen jetzt?«
    Toni zuckte die Achseln. »So gut wie’s eben geht. Da sind wir ausgebildet, mit solchen Sachen fertigzuwerden, und sie stirbt einfach.« Toni schnippte mit den Fingern. »Damit konnte niemand rechnen.«
    Â»Sie fehlt ihnen«, sagte Franny und überreichte Harry einen Beutel mit Katzenminze. »Hatte ich dir versprochen. Tut mir leid, ich hatte keine da, als du deine Reifen gekauft hast. Ich hatte es zugesagt, aber manchmal ist es wie verhext, eine Sache jagt die andere.«
    Â»Danke schön.« Harry öffnete die Plastikpackung und nahm eine Nase voll stark duftender Katzenminze. »Meine Schätzchen werden sich freuen.« Dann fragte sie: »Toni, hatte Paula Feinde?«
    Franny verdrehte die Augen. »Harry.«
    Â»Na ja, Toni hat mit ihr zusammengearbeitet. Wer weiß, was in dem Krankenhaus vorgeht.«
    Â»Thadia«, sagte Toni nur.
    Â»Weshalb?«, fragte Harry. Jetzt war Franny interessiert.
    Â»Ach, das übliche Drama mit ihr. Sie ist einmal nach einem Treffen zu mir gekommen – alle waren Gott sei Dank schon weg – und wollte wissen, was ich über Paula und Doktor Schaeffer wüsste. Ich habe ihr die Wahrheit gesagt: Nichts. Aber sie hat nicht locker gelassen. Sie war überzeugt, dass die zwei eine Affäre hatten. Hatten sie aber nicht. Ich denke, ich habe Paula so gut gekannt wie alle hier, und sie war nicht an Cory interessiert. Sie wollte vor allem Zeit für sich haben.«
    Â»Wegen der Scheidung?«, fragte Franny.
    Â»Mehr oder weniger. Sie war drüber weg. Deswegen ist sie hierhergezogen, aber sie hat immer wieder gesagt: ›Ich hab mich früher nie um mich selbst gekümmert.‹ Sie hat sich auf sich konzentriert, nicht auf egozentrische, sondern auf heilsame Weise. Paula hatte keine Affäre. Sie wollte keine haben, und Cory war nicht ihr Typ. Paula mochte männliche Männer. Ihr wisst schon, Eishockeyspieler, Farmer, Automechaniker.«
    Â»Seltsam«, meinte Harry, »dass Thadia ihnen eine Affäre angedichtet hat.«
    Â»Ich kann euch sagen, Thadia war fuchsteufelswild. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich beruhigen. Wenn ihre Chemie nicht so durcheinander wäre, hätte ich ihr einen Schuss Jack Daniel Black verpasst.«
    Harry und Franny lachten, dann sagte Franny: »Einen doppelten.«
    Â»Sie könnte vermutlich zwei runterkippen und noch gerade gehen«, bemerkte Harry. »Schon auf der Highschool konnte sie alle unter den Tisch trinken. Ich weiß noch, ich hab sie einmal gefragt, ob’s ihr auf St. Anne gefällt, und sie hat gesagt: ›Die Drogen sind da besser als auf der Crozet Highschool.‹ Wenn sie nicht gerade boshaft drauf war, konnte sie richtig komisch sein.«
    Â»Chemie. Ich hoffe, es kommt der Tag, an dem wir in der Kindheit erkennen können, ob ein Mensch zu Alkoholismus und Drogenabhängigkeit neigt.« Toni senkte die Stimme. »Schaut, es ist doch so: Manche Menschen können maßvoll trinken, und manche können maßvoll Drogen nehmen. Die Auffassung, dass man schon nach einem Mal koksen oder einem Zug an einer Marihuanazigarette süchtig wird, ist Quatsch, und das ist uns allen bekannt.« Sie hob die Hände. »Okay. Es mag einige wenige geben, die nach einem Zug geliefert sind. Menschen verwandeln sich nicht sofort in manische Kokser, sie finden es super, drum trinken sie mehr, koksen mehr, und dann fängt der Ärger an. Wir wissen, das ist die Straße

Weitere Kostenlose Bücher