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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sprachen noch ein wenig, dann legte Harry auf. Sie berichtete Fair von der Neuigkeit.
    Â»Keiner von ihnen hatte mit Pferden zu tun«, erklärte er.
    Â»Es ist so bizarr. Aber eins hat das Leben mich gelehrt: Was uns bizarr erscheint, ergibt immer einen Sinn, sobald wir das Motiv des Mörders kennen.«
    Â»Hätte sie bloß nicht ›wir‹ gesagt« , meinte die kluge Tucker.

31
    A nnalise war mit der Entnahme von Organen eines          jugendlichen Selbstmörders fertig. Sie überließ es ihrem Assistenten, den Leichnam zuzunähen, zog ihre Handschuhe aus und wusch sich.
    Als sie hinaustrat, ging Toni Enright gerade mit bekümmerter Miene ins Vorzimmer.
    Â»Was ist los?«
    Â»Cory ist tot.«
    Â»Was?« Annalise trat näher an Toni heran. »Wie?«
    Â»Tödlicher Stromschlag von seinem Lampo.«
    Â»Oh nein.« Annalise wankte.
    Toni fing sie auf und bugsierte sie zu einem Stuhl. »Komm, setz dich. So was Schreckliches. In den letzten Wochen hat uns alle einfach zu vieles mitgenommen.«
    Â»Ich habe ihm gesagt, er soll das verdammte Elektroauto nicht kaufen! Ich habe ihn gewarnt. Was immer sie einem weismachen – ich habe mir selbst eins angeschaut –, eine so hohe Spannung ist und bleibt gefährlich. Ein Benzinmotor kann einen Kolbenfresser haben, aber davon fliegt man nicht in die Luft. Der Benzintank kann bei einem Unfall explodieren, doch wenn man geistesgegenwärtig ist und nicht bewusstlos hinter dem Steuer sitzt, dann hat man gute Chancen davonzukommen. Aber diese Elektro-Dinger – warum, warum hat er nicht auf mich gehört?«
    Â»Zuhören war nicht seine starke Seite«, antwortete Toni sanft. »Er glaubte über viele Sachen mehr zu wissen, als tatsächlich der Fall war. Vielleicht sind wir ja alle so.«
    Â»Ich bin mit Autos aufgewachsen. Ich habe ihm alles erklärt. Ich habe ihm gesagt, bei vierhundertvierzig Volt genügt weniger als ein Ampere, um einen Menschen zu töten. Er hat meinen Einwand abgetan, hat gesagt, das sei unmöglich. Überbrückungsrelais und Sicherungen würden für eiserne Sicherheit sorgen. Diese Autos sind noch zu neu. Man darf nie den ersten Wagen eines neuen Modells kaufen, weil eventuelle Fehler noch nicht entdeckt sind. Bei so einer Neuheit ist man verrückt, wenn man sie kauft.« Sie ließ den Kopf auf die Hände sinken.
    Toni legte Annalise ihren Arm um die Schultern. »Du hast getan, was du konntest.«
    Tränen liefen Annalise über das hübsche Gesicht, und sie unterdrückte ein Wimmern. »Der Mann konnte nicht mal eine Zündkerze auswechseln.«
    Â»Nein, aber als Chirurg war er super.«
    Annalise nickte. »Leidenschaftlich.«
    Â»Wie?«
    Â»Leidenschaftlich. Er wollte Krebs heilen. Wie viele Stunden hat er hier bei mir und auch bei Jennifer verbracht und diejenigen untersucht, die an diversen Krebsarten gestorben sind.« Sie wischte mit den Handflächen die Tränen fort.
    Toni holte ein paar Papiertücher vom Empfangstresen. »Hier.«
    Annalise trocknete sich die Augen. »Wimperntusche.«
    Â»Du siehst aus wie ein Waschbär. Komm, ich bring das in Ordnung.« Toni holte noch mehr Papiertücher, feuchtete sie an dem kleinen Waschbecken an und tupfte die untere Augenpartie der Pathologin ab. »Das musst du neu machen.«
    Â»Hab eine Tube in meiner Handtasche. Toni, wie hast du es erfahren?«
    Â»Izzy Wineberg hat den Anruf von Sheriff Shaw entgegengenommen. Er konnte Will Archer nicht finden«, sagte sie. Archer war der Klinikverwalter. »Izzy ist in unsere Abteilung gekommen. Wir wurden Abteilung für Abteilung informiert. Ich denke, Izzy wird eine E-Mail verschicken und ein Rundschreiben verteilen.«
    Â»Als der älteste Arzt ist er dafür am besten geeignet.«
    Â»Ja. Ich glaube, einen geachteteren Arzt als Izzy haben wir hier nicht. Es ist aber so« – sie wischte noch einen Fleck unter Annalises Auge fort –, »die Polizei meint, zwischen dem Tod von Paula Benton, Thadia Martin und Cory könnte es einen Zusammenhang geben.«
    Annalise machte große Augen. »Man hat nichts gefunden, das Paulas Tod erklären würde. Und Corys – ich hab’s ihm gesagt, ich hab’s ihm gesagt!«
    Â»Annalise, nicht so laut.«
    Â»Ach Toni.« Sie schlug die Hände vors Gesicht, warf den Kopf zurück und entblößte ihren

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