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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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vierhundertvierzig Volt, vierzig Ampere, gebraten worden.
    Â»Coop, wenn wir was anfassen, kriegen wir einen tödlichen Stromschlag.«
    Coop lief zu ihrem Auto zurück, schnappte sich ihr Handy und rief zuerst die 911, danach den Lampo-Händler an. Nach diesem Anruf schloss sie die Wagentür, weil sie nicht wollte, dass die Tiere herauskamen. Coop bewahrte in jeder Krise Geistesgegenwart, was teils ihrer Persönlichkeit und teils ihrer Polizeiausbildung zu verdanken war.
    Harry hatte sich von dem scheußlichen Anblick abgewendet. »Das ertrage ich nicht.«
    Sie hörten Cory vor- und zurückknallen. Schlimmer noch, sie konnten das Fett in seinem Körper brutzeln hören.
    Â»Die Batterie reicht für sechshundertfünfzig Kilometer. Wir können sie nicht abstellen.«
    Â»Ich habe Barker Rund angerufen, den Lampo-Händler. Er ist auf dem Weg hierher«, sagte Coop.
    Â»Was kann er tun?«
    Â»Alle Händler haben ein schlüsselloses Zugangsgerät. Das bringt er mit. Damit kann er das Auto abschalten. Er ist an der Pantops Mountain Road. Ich habe ihm telefonisch eine Sheriffeskorte besorgt. Sie dürften in fünfzehn, spätestens zwanzig Minuten hier sein.«
    Â»Hast du so etwas schon mal gesehen?«
    Â»Nein. Ich habe schon einige schlimme Sachen gesehen, aber so was noch nicht. Die Kinder sind Gott sei Dank in der Schule. Stell dir vor, sie hätten das mitgekriegt.«
    Â»Ich sehe kein zweites Auto. Hoffen wir, dass seine Frau nicht nach Hause kommt, bevor sie sie von der Schule abgeholt hat. Mein Gott, das ist ja wie der elektrische Stuhl.«
    Â»Schlimmer.«
    Coop hatte auf die Minute genau vorhergesagt, wann Barker Rund und sein Mechanikermeister, von einem Streifenwagen mit Sheriff Shaw eskortiert, eintrafen. Man musste ihnen hoch anrechnen, dass der Händler und der Mechaniker sich nicht übergaben. Barker stellte mit der Fernbedienung den Motor ab, und Corys grausige Überreste rutschten vom Sitz.
    Auch Rick, der sonst hart im Nehmen war, musste schlucken. »Coop, sperren Sie die Zufahrt ab, bis die Ambulanz eintrifft, ja? Auch wenn seine Frau nach Hause kommt, lassen Sie sie nicht hierher.«
    Harry setzte sich zu Coop, die den Wagen wendete und die Zufahrt zurückfuhr.
    An dem grausigen Schauplatz fragte Rick Barker: »Kann er gefahrlos abtransportiert werden?«
    Â»Ja, jetzt geht es. Aber zur Sicherheit entladen wir die Batterie. Sie ist viel zu schwer, um sie rauszunehmen.«
    Â»Barker, ist das wirklich ungefährlich?«
    Â»Ja. Der Stromkreis ist unterbrochen. Und Tom hat ein Prüfgerät mitgebracht, um sicherzugehen, dass da kein Leck ist.«
    Tom war der Mechanikermeister.
    Noch nicht überzeugt, folgte Rick den Männern zu dem Auto. »Barker, wie konnte das passieren?«
    Â»Keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht. Himmelherrgott, Sheriff, glauben Sie, ich würde Autos verkaufen, wenn ich annähme, dass sie jemandem so was antun können?«
    Rick, der bemerkte, dass Barker erschüttert war, sagte beschwichtigend: »Ganz sicher nicht.«
    Der Leichnam wurde so schnell wie möglich fortgeschafft, bevor Mrs. Schaeffer und die Kinder nach Hause kamen. Rick machte mit seinem Handy Fotos. Das war vielleicht nicht vorschriftsgemäß, aber als Chef weiß man, wann man auf die Vorschriften pfeifen kann, ohne fahrlässig zu handeln.
    Der Wagen wurde zum Autohaus geschleppt. Die Mechaniker entdeckten sofort, was passiert war. Jemand hatte die Batterie direkt an den Metallrahmen des Fahrersitzes angeschlossen. Beim Anlassen des Autos erlitt Cory auf der Stelle einen tödlichen Stromschlag. Die Schmerzen mussten entsetzlich gewesen sein. Er konnte sie nur ein, zwei Sekunden gespürt haben, aber gespürt hatte er sie.
    Als Harry später bei Fair zu Hause war, rief Coop an.
    Â»Entschuldige die späte Störung, aber ich dachte mir, es dürfte dich interessieren, dass auf dem Rücksitz des Lampo so ein gelber Zylinder war, wie du ihn bei Paula Benton gefunden hast.«
    Â»Himmel, was ist hier bloß los?«, entfuhr es Harry.
    Â»Ich weiß es nicht. Geht’s dir einigermaßen?«
    Â»Ja. So gut es eben geht. Und dir?«
    Â»Ebenso. Ich denke immerzu, dass ich eigentlich überzeugt war, im Laufe meiner Arbeit alles gesehen zu haben, alle Demütigungen und Gewalttaten, die einem Menschen angetan werden können, und dann taucht doch was Neues auf.«
    Sie

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