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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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abwegig?«
    »Nach allem, was uns über die Kridan bekannt ist, würde das ihr technisches Vermögen bei Weitem überschreiten.«
    »Es reicht ja schon, wenn sie sich technische Errungenschaften älterer Zivilisationen zunutze gemacht hätten. Was, wenn sie in ihrem Gebiet ebenfalls auf transmitterfähige Quader-Artefakte gestoßen sind wie wir im Triple-Sun-System oder auf Dambanor II?«
    »Vergessen Sie Rendezvous IV nicht«, gab Bruder Patrick zu bedenken.
    »Und sowohl Rendezvous IV als auch Triple Sun 2244 befinden sich inzwischen im Machtbereich der Kridan.«
    »Ich gebe gerne zu, dass sie, vom rationalen Standpunkt aus gesehen, natürlich recht haben.«
    »Sie glauben trotzdem nicht an diese Möglichkeit.«
    Bruder Patrick lächelte mild. »Man könnte fast denken, dass Sie an die empathischen Fähigkeiten eines ausgebildeten Christophorers herankommen, Sir.«
    »Gerade genug Empathie, um Captain eines Raumschiffs zu werden und zu merken, wenn die Mannschaft zur Meuterei entschlossen ist.«
    Bruder Patrick sah den Kommandanten der STERNENFAUST mit einem sehr ruhigen Blick an. »Unser Weg ist nicht der einzige, Sir. Und schon gar nicht ist er für jeden der richtige!«
    Richard Leslie musste unwillkürlich schlucken. Vielleicht solltest du dir das mal hinter die Ohren schreiben , meldete sich ein kritischer Kommentator. Es hat keinen Sinn, falsche Erwartungen an andere oder sich selbst zu stellen. Erwartungen, die mit der jeweiligen Person nicht das Geringste zu tun haben und auch niemals in Überereinstimmung zu bringen sind.
    Commander Leslie atmete tief durch. »Ich werde bis auf Weiteres an Bord beziehungsweise hier auf Spacedock 1 bleiben, Bruder Patrick. Wenn sich irgendetwas Neues im Hinblick auf Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Merkur-Krise tut, dann lassen Sie es mich bitte wissen.«
    Leslie war schon beinahe wieder zur Tür heraus, als Bruder Patricks Stimme ihn noch einmal zurückhielt. »Captain, unser Rudergänger Lieutenant Ramirez steht übrigens auf der Liste der Vermissten. Er stürzte mit seiner Maschine auf dem Merkur ab, als er seine Familie besuchen wollte.«
    Leslie hob die Augenbrauen. »Davon wusste ich nichts«, murmelte er.

 
Kapitel 3 – Krise
     
    Die Temperaturanzeige seines Raumanzugs war eines der ersten elektronischen Geräte, die wieder funktionierten. Es handelte sich um ein autonomes Teilsystem der Anzugelektronik. Dass es überhaupt ausgefallen war, war erstaunlich genug. Eigentlich unmöglich , durchfuhr es Clifford Ramirez.
    Die Außentemperaturanzeige zeigte Werte an, die inzwischen knapp über dem Gefrierpunkt lagen. Und sie stiegen sehr schnell. Im Inneren des Raumanzugs wurde es bereits unerträglich heiß, weil sich dieser durch das gleißende Sonnenlicht aufheizte und die Kühlung nicht funktionierte. Es war immer dasselbe. Die sprichwörtliche Kälte des Alls war in der Raumfahrt sehr viel seltener ein Problem als die Überhitzung. Schon in den antiken Anfängen der irdischen Raumfahrt hatte man Radiatoren benutzt, um die sich anstauende Hitze in Form von Infrarotstrahlung an das All zurückzugeben.
    Die Temperatur war noch schneller gestiegen, als Clifford Ramirez befürchtet hatte. Wie alle Star-Corps-Offiziere hatte er alle zwei Jahre einen Überlebenskurs auf einer Welt absolviert, dessen Umweltverhältnisse deutlich von der Erdnorm abwichen. Die meisten leisteten diesen Kurs im Camp Latanor auf dem Mars ab. Aber Ramirez hatte ihn auf Proxima Centauri I absolviert, einer Gluthölle, die in vieler Hinsicht mit dem Merkur vergleichbar war. Allerdings war die Eigenrotation von Prox I, wie man den Planeten auch kurz nannte, mit der Eigenrotation seines Zentralgestirns nahezu perfekt synchronisiert, sodass stets dieselbe Seite der Sonne zugewandt war. Das machte das Überleben weniger kompliziert als auf dem Merkur, der sich innerhalb eines Merkurjahrs zweimal um sich selbst drehte.
    Der berüchtigte 58-Tage-Rhythmus.
    Bis in die Mitte des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts hatte der Merkur deswegen als unbesiedelbar gegolten, weil man die klimatischen Unterschiede zwischen Tag und Nacht einfach für zu extrem hielt.
    Alles eine Frage der Technik, wie sich herausgestellt hatte. Aber genau diese Technik war nun größtenteils ausgefallen und machte klar, wie hilflos und verletzlich der Mensch letztlich war. Vor allem dann, wenn er sich auf einer Welt aufhielt, deren Umwelt für ihn einfach nicht geschaffen war.
    Clifford Ramirez hatte den Energiespeicher

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