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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eine zweite Welle von Systemausfällen gegeben.
     
     
    Inzwischen befand sich das unterlichtschnelle Raumboot SOLAR DEFENDER 11 unter dem Kommando des frischgebackenen Lieutenant Robert Mutawesi auf der Höhe der Merkurbahn – allerdings einige Bogenminuten von dem innersten Sol-Planeten entfernt.
    Mutawesi wirke angespannt. Außer ihm taten gegenwärtig vier Besatzungsmitglieder Dienst auf der sehr beengten Brücke des mit zwanzig starren Gauss-Geschützen ausgestatteten Raumbootes. Zwei Männer und zwei Frauen. Die Crewmen Clintor und Vitranjan kümmerten sich um Ruder und Waffen, während die Crewwomen Rissel und Kücük für Ortung/Kommunikation sowie für die Maschinen zuständig waren.
    Die Kontrollen des Maschinentrakts wurden in einem Raumboot dieses Typs von der Brücke aus erledigt, da es zwischen den Aggregaten des Ionenantriebs einfach keinen Platz für einen Kontrollraum gab. Crewwoman Kücük war die zuständige Technikerin. Bei dieser Fahrt beobachtete sie die Anzeigen zur Überwachung der Ionentriebwerke mit besonderer Aufmerksamkeit. Schließlich war die Ursache der Systemausfalle bislang nicht bekannt, und so musste man ständig damit rechnen, dass sich ähnliche Fälle wiederholten.
    Kücük hatte ihr schwarzes, dichtes Haar zu einem strengen Knoten gebunden. Sie ließ jede Berechnung genau nach Vorschrift vom Bordrechner durchführen. Robert Mutawesi hatte dafür wenig Verständnis. Er konnte nicht verstehen, wie man bei vergleichsweise leicht zu lösenden mathematischen Problemen die Hilfe einer Maschine beanspruchen konnte.
    Mutawesi griff in ihren Aufgabenbereich ein, weil er glaubte, als Offizier mit immerhin zweijähriger Raumerfahrung in einem Bereich, den man im Allgemeinen als Ferner Weltraum bezeichnete, manche Dinge einfach besser zu können.
    Der beliebteste Kommandant des Star Corps werde ich so jedenfalls wohl nie , ging es ihm durch den Kopf. Und manchmal ertappte er sich dabei, den Tag zu verfluchen, an dem er dieses Kommando angenommen hatte. Aber das wird sich vermutlich noch legen.
    »Sir, ich habe hier etwas, das Sie interessieren wird«, meldete sich Crewwoman Rissel zu Wort. Mutawesi kannte sie noch nicht besonders gut. Der Befehl, die Merkurbahn zu kreuzen, hatte das Raumboot erst vor einem halben Tag ereilt. Aber er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass ihr Gesicht normalerweise nicht so blass war. »Ich habe das Objekt auf dem Schirm, das von Halifax 13 aus geortet worden sein muss. Es sieht aus wie ein Doppelplanet mit einer unbekannten metallischen Oberfläche.«
    »Auf den Schirm damit, falls das möglich sein sollte, Rissel!«
    »Ja, Sir. Ich tue mein Bestes.«
    Wenig später schaffte sie es tatsächlich, erste Bilder auf den Schirm zu bringen. Zwei leuchtende Punkte – fast gleich groß – tauchten aus der Sonnenkorona.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte Waffenoffizier Crewman Vitranjan. Trotz seines indischen Namens stammte seine Familie in fünfter Generation aus San Francisco. Er gehörte zu den vielen, die aus zivilen Raumfahrtberufen für das Star Corps abgeworben wurden und als Seiteneinsteiger ihre Laufbahn begannen.
    »Der Planet Vulkan«, murmelte Mutawesi.
    »Sir?«, fragte Rissel etwas irritiert.
    »Vulkan wurde im 19. Jahrhundert mehrfach gesichtet, nach 1878 allerdings nicht mehr. Sein Auftauchen und Verschwinden gehört zu den bisher ungelösten Rätseln des Sonnensystems, ebenso wie der von arabischen Astronomen entdeckte Venus-Mond Neith, der immer wieder von der Erde aus gesichtet wurde, von dem es heute aber ebenfalls keine Spur mehr gibt.«
    »Sie kennen sich erstaunlich gut mit diesen Ding aus«, sagte Rissel. »Lernt man so etwas auf der Star-Corps-Akademie?«
    »Nein.« Mutawesis Blick wirkte abwesend. »So etwas lernt man, wenn man seine Jugend in einem Christophorer-Forschungscamp verbringt – umgeben von Männern, die sich allen möglichen abseitigen Forschungen mit ganzer Seele widmen.«
    Mutawesis Vater hatte dem Orden angehört, und seine Frau hatte ihn auf seinen Forschungsreisen zu den Sternen begleitet. Der Gedanke an sie empfand Mutawesi als schmerzlich. Besonders an ihren Tod. Vielleicht wäre ich auch ein Christophorer geworden wie mein Vater – wenn es nicht ein paar extraterrestrischen Bestien eingefallen wäre, meine Eltern umzubringen. So wehrlos wie sie wollte er niemals werden. Und insofern war seine Entscheidung, sich dem Star Corps anzuschließen, nichts weiter als konsequent.
    Die Menschheit, so fand er, musste

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