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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Bruder Patrick aus Kontrollraum C im Maschinentrakt. »Captain?«
    »Was gibt es, Bruder Patrick?«
    »Die SOLAR DEFENDER 11 meldet gerade das Verschwinden des Verzerrungsfeldes, dass die Vulkanoiden bis dahin umgab. Ich habe inzwischen eine mathematische Theorie zu diesem Feld entwickelt und sie von Mutawesi überprüfen lassen. Grundlage waren die bisherigen Orter-Daten – sowohl von Halifax 13 als auch von der SOLAR DEFENDER.«
    »Und, was ist Ihr Ergebnis?«, erkundigte sich Richard Leslie mit leichter Skepsis in der Stimme. Er schätzte die Arbeit, die der Christophorer an Bord der STERNENFAUST als Berater verrichtete zwar außerordentlich, aber manchmal konnte er die Gedankengänge dieses Mannes nur sehr schwer nachvollziehen.
    »Beide Vulkan-Objekte waren von einer Art Kokon umgeben«, berichtete Bruder Patrick. »Eine Art Mini-Bergstrom-Raum, der sich als ein eigenständiges Kontinuum wie eine Blase um die beiden Himmelskörper schmiegt. Ich weiß nicht, ob ich mich da sehr missverständlich ausgedrückt habe, aber innerhalb einer derartigen Dimensionsblase könnte man mühelos auch eine Sonne durchfliegen.«
    »Heißt das, die Erbauer dieser Objekte konnten sich auch innerhalb der Sonne verstecken?«, fragte Leslie.
    »Sie meinen, seit dem letzten Verschwinden von Vulkan 1878?«
    Richard Leslie lächelte mild. »Ihnen gefällt die Vorstellung nicht, dass diese Fremden uns in den letzten Jahrhunderten einfach nur beobachtet haben. Wahrscheinlich haben sie sich darüber amüsiert, wie die Menschheit die ersten Schritte in den Weltraum zu unternehmen vermochte.«
    Sara Majevsky, die Nachfolgerin von Lieutenant Jessica Wu auf dem Posten der Offizierin für Kommunikation und Ortung, meldete nun das Eintreffen neuer Daten von der SOLAR DEFENDER 11. »Sir, die kleinere der beiden Kugeln hat sich geöffnet.«
    »Auf den Schirm damit, falls es dazu Bilddaten gibt!«
    Im nächsten Augenblick wurde auf dem Hauptschirm der Sternenfaust eine Aufnahme abgespielt, die der Ortung an Bord der SOLAR DEFENDER 11 gelungen waren.
    Deutlich war zu sehen, wie in der makellos erscheinenden Außenhülle von Vulkan B, wie das kleinere der beiden Objekte inzwischen inoffiziell genannt wurde, eine Öffnung entstanden war. Ein Schott hatte sich geöffnet. Ein Schwarm von kleinen Schiffen schoss aus dieser Öffnung hervor.
    »Nach Mutawesis Einschätzung handelt es sich um Aufklärungsdrohnen«, erklärte Majevsky. »Leider sind alle bisherigen Versuche einer Kontaktaufnahme gescheitert.«
    Leslie wandte sich an Soldo. »Langsam verstehe ich Rudenkos Gereiztheit.«
    Soldo nickte.
    »Dass alles mit dem Kridan-Krieg zu tun hat, erscheint im Moment als die harmlosere Variante.«
    »So?«
    »Verglichen mit der Invasion durch eine unbekannte, aber unvorstellbar überlegene Macht – ja!«
    »Wer es schafft, Flugkörper zu konstruieren, die in die Sonne zu fliegen vermögen, ist uns zweifellos haushoch überlegen«, mischte sich Waffenoffizier Lieutenant Chip Barus ein.
    Commander Leslie erhob sich von seinem Sessel. »Bis wir das Zielgebiet erreichen, dauert es ein paar Stunden. In der Zwischenzeit werde ich eine Konferenz für die Offiziere einberufen. Es ist wichtig, dass alle denselben Wissensstand haben.«
     
     
    Erinnere dich an deine Aufgabe!
    Der Wächter erwachte aus einem tiefen, traumlosen Schlaf. Er erhob sich von der Schlafstätte, die seiner achtbeinigen Anatomie perfekt angepasst worden war. Zumindest so perfekt, wie das möglich gewesen war. Es gab da gewisse Grenzen. Aber sein arachnoider Körper war recht widerstandsfähig. Nur die Lagerung der zahlreichen Beine war ein Problem. Schließlich sollten sie auch nach längerem Tiefschlaf wieder voll funktionsfähig sein.
    Der Wächter erhob sich. Seine ersten Schritte waren unsicher.
    Msssarrr – das bedeutet in der Alten Sprache »Friedensbringer«. Es ist schon eine Ironie unserer Geschichte, was aus uns geworden ist … Denn ich werde alles andere als den Frieden bringen.
    Glasklar stand die Aufgabe vor ihm, die den Sinn seiner Existenz ausmachte. Um sie zu erfüllen, hatten viele Augen das Antlitz des Universums gesehen.
    Der Wächter ging zu einer Konsole. Mit den Greiforganen von zwei seiner acht Beine betätigte er die Sensorfelder, über die man Zugang zum Zentralrechner bekam.
    Eine Projektion erschien. Sie war dreidimensional und zeigte ein Wesen, das seine eigene Gattung Basiru-Aluun nannte. Der Wächter wusste so gut wie nichts über dieses Volk und auch nicht

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