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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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über das Individuum, das durch die Projektion dargestellt wurde. Abgesehen davon, dass sie das Hilfsvolk einer noch viel mächtigeren Rasse gewesen waren, die als die Erhabenen bekannt waren und schon vor sehr langer Zeit verschwunden waren. Vermutlich waren sie ausgestorben.
    »Sei gegrüßt, Wächter«, sagte die Basiru-Aluun-Projektion. Sie war nur das Gesicht eines Computerprogramms. Es war so komplex, dass kein Msssarrr seine gesamten Funktionen je begriffen hatte. Aber das war auch nicht nötig. Es reichte völlig aus, wenn es einen Weg gab, der die Technik der Erhabenen dazu veranlasste, so zu reagieren, wie es dem Auftrag des Wächters entsprach.
    »Seit unserer Materialisation in diesem System ist erst ein vergleichsweise kurzer Zeitraum vergangen«, stellte der Wächter fest. »Eigentlich war doch geplant, mich erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt zu erwecken!«
    »Das ist korrekt«, stimmte die Projektion des Basiru-Aluun zu.
    »Warum ist dann der Mechanismus ausgelöst worden. Gibt es eine Fehlfunktion?«
    »Es gab ein Problem mit dem Meradan-Feld.«
    »Ich bin kein Physiker. Meine Aufgaben haben einen anderen Schwerpunkt, und das sollte dir wohl bewusst sein!«
    »Das Meradan-Feld ist die Dimensionsblase, die die Arche der Friedliebenden umgibt und es ermöglicht, im Inneren einer Sonne zu existieren.«
    »Welche Probleme sind aufgetreten?«, hakte der Wächter nach.
    »Die Feldstärke schwankte. Die Arche der Friedliebenden geriet in Gefahr, vom Sonnenfeuer verschlungen zu werden. Deswegen war ich gezwungen, das Versteck früher als geplant zu verlassen.«
    »Wie viel früher?«
    »Die Zeitspanne entspricht drei Lebensaltern, wie sie innerhalb deiner Spezies durchschnittlich erreicht werden.«
    Diese Zeitspanne war – verglichen mit jener, die zur Erfüllung der Aufgabe eigentlich vorgesehen war – kaum mehr als ein flüchtiges Knacken der Beißwerkzeuge.
    Ein Augenblick.
    »Ich brauche etwas Zeit, um die Schäden am Meradan-Schirm zu reparieren«, kündigte die von der Basiru-Aluun-Gestalt repräsentierte KI an. »Einen Schirm musste ich bereits abstoßen, weil es sonst zu dimensionalen Effekten gekommen wäre, die unser Ende bedeutet hätten. Aber jetzt ist ein zusätzliches Problem offenbar geworden.«
    »Welches?«
    »Du erinnerst dich an die primitiven, säugetierähnlichen Bewohner des dritten Planeten, die gerade dabei waren, die letzten Winkel ihres Planeten zu entdecken und sie mit sehr einfachen Schienenfahrzeugen zu erschließen.«
    »Ja, ich erinnere mich. Ihre Hirne waren nicht gerade das, worüber sich ein Zeremonienmeister freut. Aber in der Not gibt man sich mit vielem zufrieden, auch wenn ich immer den Eindruck hatte, dass ich mit diesem weißlichen Schlabberzeug auch ein Stück ihrer barbarischen Art in mich aufnehme!«
    »Ich habe mein Bedauern darüber, dass dir die Hirne, die man dir seinerzeit besorgte, nicht deinem Geschmack entsprachen, schon häufiger und sehr deutlich geäußert«, gab der Basiru-Aluun zurück. »Ich bin zwar nicht befugt, dich zu kritisieren, aber es scheint mir die Kooperation zwischen uns zu stören, wenn du immer wieder auf diesen Punkt zurückkommst.«
    »Nein, das stört unsere Kooperation kein bisschen«, versetzte der Wächter. Er verwendete dabei Laute, die die Bedeutung seiner Worte noch verstärkten und unter seinesgleichen schroff gewirkt hätten. Zusätzlich unterstrich er diesen Eindruck noch durch schabende Geräusche, die er mit den Beißwerkzeugen vollführte. Er tat dies instinktiv – und nicht in der Hoffnung, dass der Pseudo-Basiru-Aluun diese Feinheiten verstehen würde.
    »Die Säugetierabkömmlinge haben sich seit unserer Materialisation erstaunlich schnell weiterentwickelt«, sagte der Basiru-Aluun. »Sie haben die Raumfahrt entwickelt und uns bemerkt.«
    »Sollte das ein Problem sein?«, fragte der Wächter, »oder verfügen wir neuerdings nicht mehr über die Mittel, sie nötigenfalls auszurotten?«
    »Jedenfalls dachte ich, dass du es bevorzugen würdest, geweckt zu werden, um selbst zu entscheiden«, gab die KI zurück.
    »Gut. Aber zuerst werde ich die Brut überprüfen. Sie ist das Wichtigste.«
    »Wie du meinst.«
    »Wie geht es übrigens der Königin?«
    »Ihr Zustand ist zufriedenstellend. Es gibt keinen Anlass, sich Sorgen zu machen.«
    »Das freut mich zu hören. Sicherheitshalber möchte ich allerdings, dass sämtliche Krieger geweckt werden. Falls es zum Kampf kommt und wir die Säugetierabkömmlinge ausrotten

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