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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Versuch gegeben hat. Es gibt gewisse Teilsysteme, die nicht einwandfrei kalibriert sind und Störungen aufweisen.«
    »Und wenn sich die Arche nach der Reparatur des Meradan-Schirms wieder in ihr Sonnenversteck zurückzieht und wir das nächste Zeitalter abwarten? Die eingeborenen Säugetierabkömmlinge werden vielleicht Vergangenheit sein, wenn wir das nächste Mal auftauchen.«
    »Sie könnten aber auch sehr viel stärker geworden sein. Davon abgesehen ist nicht gesagt, dass eine Reparatur des Meradan-Schirms zu deiner Zufriedenheit möglich ist.«
    Der Wächter klackerte mit seinen Beißwerkzeugen. In diesem Augenblick war das für ihn ein Ventil, um gleich ein ganzes Konglomerat an Emotionen auszudrücken.
    »Wie bitte?«, fragte der Pseudo-Basiru-Aluun. Sein Übersetzer-System konnte mit dieser Folge von Knack- und Schabelauten nicht das Geringste anfangen und reagierte daher irritiert.
    Der Wächter antwortete nicht. Er widmete sich der inneren Widerspiegelung seiner Gedanken. Er war es schließlich, der entscheiden musste. Für diese Aufgabe war er an Bord der Arche. Es kommt darauf an, das Richtige zu tun , dachte er.
    Die Alternativen waren alle nicht erfreulich. Und vor allem entsprachen sie nicht dem ursprünglichen Plan, der besagte, dass die Arche viele Zeitalter lang in ihrem Versteck bleiben und die Feinde der Msssarrr schlicht durch die Zeit besiegen sollte. Schließlich fand jede Zivilisation irgendwann ihr Ende. Auch das Reich der vogelartigen Bestien, das sich über den Kosmos ausbreitete wie eine Pestilenz.
    An ihrem eigenen Größenwahn, der sie glauben ließ, das Volk Gottes zu sein und ihre Ordnung bis an die Grenzen des Universums ausdehnen zu müssen, würden sie scheitern. Das war so sicher wie die Lehrsätze der Friedliebenden, die so lange Zeit die Grundlage der Msssarrr-Kultur geliefert hatten.
    Und wenn die Kridan an ihrer eigenen Hybris und der Hybris ihres Gottes gescheitert waren und das Universum sie vergessen hatte, dann existierte noch immer die Arche. Überdauerte im sichersten Versteck, das man sich denken konnte – im Inneren einer Sonne und umgeben von der Dimensionsblase des Meradan-Schirms, der sie vor den gewaltigen Kräften schützte, denen sie unter normalen Umständen nicht einmal für den Zeitraum eines Beißwerkzeug-Klackerns hätte standhalten können.
    Zivilisationen würden aufsteigen und wieder fallen, während die Arche der Msssarrr die Zeiten überdauern würde. Eine zweite Option für das Volk der Friedliebenden, wie sich die Msssarrr selbst bezeichneten. Das sollte die Arche sein. Alles wurde mitgeführt, was zum Neuaufbau notwendig war. Raumschiffe, Kriegsgerät, eine Milliardenbrut und eine ausgewachsene Königin, die nur geweckt werden musste, um wieder das Einzige zu tun, was sie vermochte: Leben geben.
    Aber so, wie die Situation sich im Moment darstellte, würde das alles ein Traum bleiben, den die Ahnen des Alten Reichs der Msssarrr geträumt und der es ihnen erleichtert hatte, im Kampf gegen die Vogelbestien zu sterben.
    Der Aufbruch war überstürzt! , erinnerte sich der Wächter. Wir hätten noch ein Msssarrr-Leben lang gebraucht, um die Technik dieser Anlage wirklich zu beherrschen, aber unsere Feinde waren nicht bereit dazu, uns diese Zeit zu geben. Wir mussten handeln, wenn nicht alles verloren sein sollte …
    Die Alternativen, die dem Wächter jetzt zur Entscheidung vorlagen, waren alles andere als berauschend. Wenn der Meradan-Schirm nicht mehr zu reparieren war, bedeutete dies, dass es kein Versteck mehr im Inneren der Sonne gab. Und ein Transmitter-Transfer der gesamten Anlage war schon bei der Flucht aus dem alten Reich sehr problematisch gewesen. Der Wächter war froh, dass sie das Zielsystem seinerzeit überhaupt erreicht hatten.
    »Es gibt nur die Flucht nach vorn. Wir werden die Krieger wecken, die Raumschiffe bemannen und hier und jetzt unser Neues Reich der Friedliebenden errichten! Eine andere Alternative bleibt uns nicht.«
     
     
    Die STERNENFAUST traf nach einigen Stunden im Zielgebiet ein.
    Crewman Moss Triffler hatte das Bremsmanöver rechtzeitig eingeleitet. Der Abstand zu den Vulkanoiden betrug etwa zweihunderttausend Kilometer. »Die gegenwärtige Geschwindigkeit liegt noch bei 0,001 LG.«
    Richard Leslie musste zugeben, dass der eigentlich als Fährenpilot an Bord der STERNENFAUST dienende Triffler seinen Job bisher ohne Beanstandung gemacht hatte. Auf jeden Fall war es besser, in einem derart wichtigen Einsatz nicht gleich

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