Msssarrr!

übernehme Bilder von der SOLAR DEFENDER 11. Die ist näher dran und kann das Geschehen besser erfassen.«
    »In Ordnung. Auf den Schirm damit, Lieutenant!«
    »Ja, Sir!«
    Majevsky nahm Schaltungen an ihrer Konsole vor. Das Bild auf dem Panorama-Schirm wechselte. Es zeigte einen Ausschnitt der Oberfläche von Vulkan B. Leslie fühlte sich an eine gewaltige Kugel aus Messing erinnert.
    »Für die Astronomen des neunzehnten Jahrhunderts sah das im Teleskop wie ein Doppelplanet aus«, stellte Bruder Patrick fest, der in einer Dauerkonferenzschaltung mit dem Geschehen auf der Brücke verbunden war.
    Die Bilder, die man dort auf dem Panorama-Schirm sehen konnte, empfingen auch Patrick und Black in Kontrollraum C. »Die Bahn stimmt exakt mit den Daten überein, die Leverrier, Swift und all die anderen errechnet und bestätigt haben. Es handelt sich vermutlich um ein vorprogrammiertes Sonnenorbit.«
    »Dann haben sich die Brüder jahrhundertelang in der Sonne versteckt«, murmelte Soldo vor sich hin. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Der Erste Offizier der STERNENFAUST, dessen Äußeres an einen blonden Wikinger erinnerte, konnte noch immer kaum fassen, was da vor sich ging. Es war zu fantastisch und widersprach teilweise allen Regeln der Physik. Die geheimnisvollen Fremden schienen die Macht zu haben, sich darüber zumindest teilweise hinwegzusetzen.
    In diesem Augenblick gelangte ein diskusförmiges Objekt durch das Außenschott. Es folgten zwei weitere. Sie beschleunigten und flogen in einer Formation auf die versammelten Verbände der lokalen Raumverteidigung zu.
    Wieder vergingen einige Augenblicke, ehe erneut diskusförmige Flugobjekte das Innere von Vulkan B verließen.
    »Was sind das für Objekte?«, fragte Leslie.
    »Signaturüberprüfung läuft«, erklärte Majevsky. »Es wurden Musterübereinstimmungen festgestellt!«
    Soldo hatte sich die Ortungsdaten ebenfalls auf die Konsole geladen und verfolgte stirnrunzelnd den Abgleich. »Es sind Msssarrr-Schiffe!«, stieß der Erste Offizier der STERNENFAUST dann hervor. »Die Übereinstimmungen betragen zwar nur gut achtzig Prozent, aber …«
    »Die Msssarrr-Schiffe, auf die wir im Spider-System trafen, wiesen ein höheres Energielevel auf«, mischte sich Catherine Black über die Konferenzschaltung zum Kontrollraum C ein. »Für mich sieht das so aus, als würde es sich hier um ältere Varianten der von den Arachnoiden benutzen Schiffstypen handeln.«
    Leslie hielt es nicht länger auf seinem Kommandantensitz. Auf der Positionsübersicht war zu erkennen, dass die Diskus-Raumer der Msssarrr eine Angriffsformation einnahmen. »Ich glaube, die sind an einem Kontakt gar nicht interessiert.«
    »Wir empfangen wieder dieses komplexe Signal, dessen Entschlüsselung unsere Systeme überfordert«, meldete Majevsky.
    »Ich glaube ehrlich gesagt eher, dass es sich nicht um einen Kommunikationsversuch handelt«, sagte Bruder Patrick.
    Leslie wandte sich zu dem Bildschirm. »Sondern?«
    Der Christophorer blickte angestrengt auf seine Anzeigen. »Ich kann es letztlich noch nicht beweisen, aber zumindest bei dem Signal, das wir im Moment registrieren, handelt es sich um einen Versuch, uns abzutasten. Das Signal geht erneut von Vulkan B aus, während von Vulkan A verstärkt Energie abgezapft wird.«
    »Vulkan A scheint so etwas wie das Kraftwerk für dieses Duo zu sein«, meinte Moss Triffler.
    »Könnte ein lohnendes Ziel für den Beschuss mit Gauss-Geschossen sein, wenn es zum Kampf kommen sollte«, meldete sich Waffenoffizier Lieutenant Chip Barus zu Wort.
    »Daran kann es wohl kaum noch einen Zweifel geben«, sagte Soldo.
    Leslie verschränkte die Arme vor der Brust. So schnell wollte er den Versuch nicht aufgeben, doch noch eine Kommunikationsbasis zu den Fremden aufzubauen. Mochten sie nun hirnfressende Msssarrr sein oder nur deren Raumschiffe verwenden. Leslie wandte sich an Majevsky. »Die Codes der Msssarrr sind in unseren Datenbänken gespeichert. Funken Sie sie umgehend an und versuchen Sie ihnen klarzumachen, dass wir nicht an einem Krieg interessiert sind, uns anderseits aber mit aller Konsequenz verteidigen werden, wenn man uns dazu zwingt.«
    »Aye, aye, Sir.« In ihrem Gesicht stand deutliche Skepsis.
    Wahrscheinlich denkt sie, dass ich solche Botschaften lieber Admiral Rudenko überlassen sollte , ging es Commander Leslie durch den Kopf. Aber der Captain der Sternenfaust hatte keine Lust, darauf zu warten, bis auf Rudenkos Ebene eine Entscheidung gefallen