Msssarrr!
Kugeln zum ersten Mal geortet wurden.«
Bruder Patrick hob die Augenbrauen. »Und?«
»Die Systemausfälle wurden offenbar durch den Zusammenbruch eines solchen Feldes verursacht. Das Verzerrungsfeld, das wir anschließend geortet haben, weist nach meinen Untersuchungen strukturelle Unregelmäßigkeiten auf, die auf Instabilität schließen lassen. Vielleicht ist es nicht so einfach, so ein Feld zu stabilisieren, um sich dann für ein paar Jahrhunderte in eine Sonne zurückzuziehen. Ich meine, für unsere Technik ist das nicht einmal ansatzweise denkbar, was da vor unseren Augen geschieht.«
Eine Erschütterung durchlief das Schiff. Die STERNENFAUST war zweifellos getroffen worden. Bruder Patrick konnte sich gerade noch festhalten.
Lieutenant Black riss es aus ihrem Sitz – dem Christophorer direkt in die Arme. »Entschuldigen Sie, Patrick. Das war keine Absicht.«
»Halb so schlimm, Catherine.«
Black zog sich ihre Uniform zurecht. Dann blickte sie auf die Kontrollanzeigen der Antriebsaggregate.
Crewman Derek Sambo aus dem technischen Stab, den Black nun zu befehligen hatte, meldete sich über Interkom. »Lieutenant, wir hatten einen kurzfristigen Ausfall eines Blocks in der Energieversorgung. Der Schaden konnte provisorisch behoben werden.«
»Danke, Derek.«
Sie hatte Sambo in der Zeit, als sie noch Fähnrich gewesen war, stets geduzt und sah nicht ein, weshalb sie jetzt damit aufhören sollte.
Sambo schien anders darüber zu denken. Für ihn war sie der Lieutenant, und er pflegte sich seit Neuestem peinlich genau an die vorgeschriebenen Umgangsformen zu halten.
»Ich nehme an, Sie haben den fraglichen Block überbrückt?«
»Nummer 3c ist es, wenn Sie es genau wissen wollen. Wenn wir nicht noch einen Treffer in dieselbe Sektion bekommen, gibt es keine Probleme.«
»Treffer rechts vorne!«, meldete Crewwoman Rissel, während die SOLAR DEFENDER von einer harten Erschütterung erfasst wurde.
»Leichte Schäden an den Mikrorezeptoren«, rief Crewwoman Kücük fast gleichzeitig. »Überbrückung ist geschaltet. Andruckneutralisatoren auf neunzig Prozent – das reicht aber aus.«
»Heißt das, wir können noch auf Maximalbeschleunigung gehen, ohne zerquetscht zu werden?«, fragte Rudergänger Clintor. Er war momentan an Bord der SOLAR DEFENDER zum Zuschauen verurteilt, weil die Schiffsteuerung im Gefechtsfall wie auf den größeren Star-Corps-Schiffen an den Waffenoffizier überging.
In diesem Fall war das Crewman Rajid Vitranjan. Der Waffenoffizier ließ die zwanzig Gauss-Geschütze der SOLAR DEFENDER Dauerfeuer spucken.
Abgesehen von einem Jagdgeschütz am Bug waren die Waffen der Raumboote zumeist auf einer Seite des zylindrischen Raumschiffkörpers angebracht, sodass sie als Breitseite abfeuern und damit ihre enorme Feuerkraft ausnutzen konnte. Die Aufgabe des Waffenoffiziers war es dabei, das Schiff so auszurichten, dass die starren Geschütze beim Gegner die größte Wirkung erzielten.
Vitranjans Finger glitten über die Sensorpunkte seines Touchscreens. Er biss sich auf die Lippen. Schweißperlen rannen ihm über die Stirn. Die Anspannung war mörderisch. Eines der Diskusschiffe feuerte schon aus einer Distanz auf die SOLAR DEFENDER, in der für die Gauss-Projektile der SOLAR DEFENDER noch eine extrem geringe Trefferwahrscheinlichkeit bestand.
Mehrere Strahlenschüsse erwischten zunächst eines der Schwesterboote der SOLAR DEFENDER und bohrten sich anschließend in die Außenhaut von Mutawesis Schiff.
Crewwoman Rissel stotterte den Schadensbericht herunter.
Lieutenant Mutawesi war bleich wie die Wand geworden. Ich bin der Captain einer Mannschaft von Narren , ging es ihm ärgerlich durch den Kopf. Waffenoffizier Vitranjan gab sich redlich Mühe. Was ist wichtiger? Dass ein unerfahrener Crewman seine Chance bekommt, oder dass wir alle überleben? Robert Mutawesi hatte diese Frage längst für sich beantwortet.
»Lassen Sie es gut sein, Vitranjan!«, griff er jetzt in das Geschehen ein.
»Wie bitte, Captain?«
»Ich schalte die Waffensteuerung auf meine Konsole, Crewman!«
»Aber …«
Mutawesi berechnete Kurs und Ausrichtung der SOLAR DEFENDER. Dann ließ er die Geschütze nachladen. Das Raumboot war einige Augenblicke lang verwundbar.
Die angreifende Diskuseinheit näherte sich. Ein Treffer bohrte sich in die Außenpanzerung. Kurz bevor es zu einem Hüllenbruch kam, war die Breitseite der SOLAR DEFENDER wieder einsatzbereit und spuckte einen wahren Hagelschlag von
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