Msssarrr!
Thermostrahler mit.«
Matthews seufzte so laut, dass Ramirez die Ohren wehtaten. »Sie sind unverbesserlich.«
»Sagen Sie das erst, wenn wir gerettet sind.«
Matthews stieg einige Minuten später im Raumanzug durch die Außenschleuse der D-3334. Der Sprung vom umgestürzten Shuttle auf den Boden war für jemanden, der das nicht geübt hatte, nicht so ganz einfach. Dementsprechend landete Matthews auch nicht auf den Füßen, sondern auf dem Rücken.
Er erinnerte Ramirez in diesem Moment an einen Käfer, der auf seinem Rückenpanzer lag und noch so viel mit den Beinen strampeln konnte – aus eigener Kraft war es unmöglich, wieder zum Stehen zu kommen. Ramirez half ihm hoch.
»Grady meint, dass er in einigen Stunden den Bergstrom-Sender hinbekommt!«, sagte Matthews.
»So lange können wir nicht warten.«
»Vielleicht sagen Sie mir, was Sie genau vorhaben, Ramirez.«
Ramirez modulierte die Einstellungen des Helmfunksets. Matthews Stimme klang jetzt nicht mehr ganz so krächzend und das Rauschen wurde gedämpft. »Mit dem Thermostrahler brennen wir ein Loch in das Gestein. Wenn wir den Antigrav entsprechend einstellen, bläst er das ganze Geröll weg.«
»Und was haben wir davon?«
»Wir müssen das Shuttle kippen, sodass es schließlich in der Grube liegt. Dann schalten wir den Antigrav um, sodass er das Geröll anzieht und uns begräbt.«
Matthews schwieg einige Augenblicke. Sein Helmvisier war beschlagen, sodass er kaum etwas sehen konnte. Offenbar funktionierten einige interne Systeme nicht so, wie sie sollten, aber immerhin wurde er auf diese Weise nicht so stark vom Sonnenlicht geblendet. »Das ist nicht Ihr Ernst, Ramirez!«
»Das ist mein voller Ernst.«
»Wir können unmöglich das Shuttle kippen.«
»Es gibt fünf Anzüge hier – also können fünf Mann mit anfassen. Angesichts der geringen Schwerkraft ist das kein Problem. Und den restlichen Passagieren der D-3334 dürfte es lieber sein, einmal durchgedreht worden zu sein, als gegrillt zu werden. Und jetzt helfen Sie mir bei den Antigravaggregaten. Wenn die nämlich nicht mehr in Gang zu bringen sind, hat sich sowieso alles erübrigt. Um uns mit dem Spaten einzugraben, ist es nämlich bereits zu spät.«
»Es ist trotzdem Wahnsinn, was Sie da vorhaben.«
»Sehen Sie, was da am Horizont auf uns zukommt, Matthews? Das ist Wahnsinn. Grady kann ja gerne versuchen, in der Zwischenzeit doch noch einen leistungsstärkeren Sender zu aktivieren, aber ich möchte mich ungern darauf verlassen.«
Matthews brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass Ramirez' Vorgehensweise die einzige Option war, die ihnen noch blieb, wenn sie überleben wollten.
»Okay, Ramirez. Woher wollen Sie die Energie für den Antigrav nehmen?«
»Der braucht nicht viel. Wie viele Thermostrahler haben wir noch?«
»Zwei.«
»Dann nehmen wir einen für die Erdarbeiten und dem anderen entnehmen wir die Energiezelle.«
»Ich hoffe, dass die nicht auch beschädigt wurde.«
»Wieso das denn?«
»Grady meint, den Grund gefunden zu haben, weshalb unsere Kommunikatoren sich nicht mehr reinstallieren lassen. Eine Fehlfunktion des Systems sorgte dafür, dass sich die Energiezellen entluden. Das dürfte noch für andere Aggregate gelten.«
»Für die Energiezelle des Thermostrahlers, mit dem ich hier vergeblich ein Feuerwerk veranstaltet habe, galt das offenbar nicht. Also gibt es Hoffnung, Captain Matthews.«
»Fangen wir an.«
Don Grams' Blick war auf den Ortungsschirm gerichtet. Auf der schematischen Übersicht war zu sehen, wie mehrere Diskusraumschiffe Kurs auf den Merkur nahmen.
»Die wollen offenbar sämtliche Verteidigungsanlagen des Sol-Systems ausschalten«, meinte Lieutenant Commander Baranov. »Mag der Himmel wissen, was diese Spinnentiere danach noch vorhaben …«
»Wir werden das vielleicht nicht mehr erleben«, knurrte Commander Grams. »Aber das heißt nicht, dass wir uns nicht so teuer wie möglich verkaufen werden.«
»Es wird noch ein paar Stunden dauern, ehe die ersten Msssarrr-Einheiten hier eintreffen.«
»Und leider ist die Stärke der Kavallerie, die uns retten soll, sehr überschaubar – um es mal vorsichtig auszudrücken!« Grams deutete auf die Positionsanzeigen der Leichten Kreuzer CATALINA und PLUTO.
Diese kreuzten gerade die Venus-Umlaufbahn; den angreifenden Verbänden waren sie hoffnungslos unterlegen.
Selbst das in einigem Abstand folgende Dreadnought-Schlachtschiff ALLISON unter Commodore Frank Yamamoto konnte allein nicht
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