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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Wende bringen.
    Durchhalten , dachte Don Grams. Darauf kam es jetzt an. Durchhalten, bis vielleicht trotz der angespannten Lage an der Kridan-Front bei New Hope Verstärkung eintraf, um diesen Stich ins Herz der Solaren Welten abzuwehren.
    Lieutenant Sorini meldete sich zu Wort. »Sir, ich habe die Neukalibrierung der Ortungssysteme jetzt auf einen zufriedenstellenden Stand gebracht.«
    »Großartig, Sorini.« Er war allerdings mit den Gedanken nicht bei der Sache.
    »Ich habe festgestellt, dass einige Sensoren auch während der Systemausfälle Aufzeichnungen gemacht haben. Es gibt da einen Ort auf der Merkuroberfläche, an dem etwas aufblitzte. Erst dachte ich, dass es sich nur um eine Reflexion gehandelt hat, aber der Infrarotscan zeigte eine gegenüber der Umgebung erheblich erhöhte Temperatur. Jetzt habe ich für kurze Zeit ein verstümmeltes Funksignal aus derselben Region empfangen.«
    »Worum handelt es sich da Ihrer Meinung nach, Lieutenant?«, hakte Grams etwas ungeduldig nach.
    »Das betroffene Areal liegt in einem Bereich, in dem die D-3334 abgestürzt sein könnte.«
    Grams überlegte kurz. »Schicken Sie ein Shuttle.«
     
     
    Shuttle F-77 startete von Mercury Castle aus. An Bord waren der Pilot McManaman und seine Copilotin Linley. Es handelte sich um ein Shuttle vom Typ Madison Fireball, das im Gegensatz zu dem in der zivilen Raumfahrt bevorzugten Madison Arrow am Bug vier Jagdgeschütze aufwies und außerdem noch mit einem Raketenwerfer ausgestattet war.
    McManaman steuerte das Zielgebiet an.
    Linley ließ derweil die Ortung auf Hochtouren laufen. Außerdem wurde nach Kommunikationssignalen aller Art gesucht.
    Für einen Moment glaubte Linley, die Sendung eines sehr schwachen Senders empfangen zu können. Aber sie verlor den Kontakt wieder.
    Das Zielgebiet lag inmitten jener Zone, die von der glühend heißen Merkur-Morgensonne durchglüht wurde. Hier wurde es für die Ortung ohnehin schwierig. Sowohl optische Erkennung als auch Infrarotscan waren bei der starken Sonneneinstrahlung nicht mehr zuverlässig.
    Wenn der Sonnenwind die Tagseite des Merkur traf, mussten die Bewohner der Städte sich manchmal tagelang in die Strahlenschutzräume pferchen. Zwar besaß der Merkur ein Magnetfeld, das den Großteil der kosmischen Strahlung ablenkte, aber bei einem ausgewachsenen Strahlensturm war es besser, die persönliche Dosis nicht unnötig zu erhöhen.
    In vielen Minen ruhte während des Merkur-Tages die Arbeit. Die Bewohner der Merkur-Siedlungen flogen dann oft zur Erde oder zur Venus, um Urlaub zu machen. Nur in Beethoven City reichte der Strahlenschutz auch bei Maximalwerten für die gesamte Stadt.
    »Wir sind bereits über das Zielareal hinaus«, stellte Linley fest. »Sie müssen wieder umdrehen, McManaman.«
    »Vielleicht kommen wir einfach zu spät.«
    »Es wundert mich, dass wir keine Trümmer gefunden haben.«
    »Hängt von der Art des Absturzes ab, den Shuttle D-3334 hinter sich hat.«
    »Vielleicht war dieser schwache Sendeimpuls nur die Emission eines Funkmoduls oder einer Notfallboje.«
    »Notfallbojen besitzen Bergstrom-Funk …«
    »Einen Moment!« Linley wirkte plötzlich sehr konzentriert.
    McManaman ließ das Shuttle einen Bogen fliegen. Das gleißende Licht wurde durch die Abblendfunktion der Scheiben stark abgedämpft, sodass Pilot und Copilotin keine Augenschäden erlitten. »Was ist?«
    »Zwanzig Grad backbord, dann fliegen wir genau drauf zu.«
    »Wovon sprechen Sie, Linley?«
    »Von der Stelle, an der ich die Signatur einer Energiezelle und einen schwachen Sender lokalisiere!«
    Wenig später hatte das Shuttle die Stelle erreicht. Es war allerdings nichts von der havarierten Maschine zu sehen. Der Infrarotscan, mit dem man normalerweise leicht die oberen Bodenschichten durchdringen konnte, blieb ergebnislos.
    Die Sonne sengte auf die Oberfläche. Und das Thermometer stieg rasch an.
    »War wohl doch ein Irrtum«, meinte McManaman.
    »Einen Moment, ich nehme erst noch eine Tiefenabtastung vor. Da ist irgendetwas, auch wenn das nicht gleich offensichtlich ist.« Linley stockte.
    »Da ist nichts. Ein Mensch im Raumanzug würde dort innerhalb einer halben Stunde verdampfen.«
    »Aber nicht, wenn er sich eingegraben hat. Wir müssen landen, McManaman.«
     
     
    Der Wächter war zusammen mit dem Pseudo-Basiru-Aluun allein in einem großen, an eine Kathedrale erinnernden Raum. Er besaß den Grundriss eines regelmäßig geformten Heptagons.
    In der Mitte befand sich eine Holosäule.

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