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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem sich irgendwo auch rudimentäre, winzige Beine befanden, durchmaß insgesamt zehn Kilometer.
    Da das Wachstum der Großen Königin noch nicht aufgehört hatte, stand ein Ausbau der Königinnenhalle zur Debatte. Jede Königin der Msssarrr war größer geworden, hatte länger gelebt und war länger fruchtbar gewesen als ihre Vorgängerinnen.
    Shrrr war genau genommen einer ihrer Söhne, denn er war – wie alle derzeit lebenden Msssarrr – aus einem von ihr produzierten Ei geschlüpft.
    Eigentlich hatte man schon vor Shrrrs Schlupf damit gerechnet, dass die Große Königin bald das Wachstum einstellen und ihr Leben sich der Endphase nähern würde. Diese Endphase dauerte nur wenige Planetenumläufe von Msssarrr-Kama, dessen Sonnenumlauf als allgemein akzeptierte Zeitgröße galt.
    Zumindest wurde innerhalb des Friedensimperiums auf dieser Basis gemessen, und auch die anderen Völker, die unter dem Frieden der Königin lebten, waren nach leichtem Drängen sofort bereit gewesen, die Maßeinheit zu übernehmen.
    Die Beglückten wurden diese Rassen von den Msssarrr zusammenfassend genannt. Sie waren überwiegend intelligent genug, um den Vorteil einheitlicher Maßsysteme sofort einzusehen. Bei den anderen hatte das Imperium eben etwas Überzeugungsarbeit leisten müssen.
    Die Idee des Friedens war es schließlich, die das ganze Gebilde zusammenhielt. Ihr etwas zu opfern, war in jedem Fall lohnender, als sich der opferbereiten Anbetung primitiver, vorzugsweise unsichtbarer Gottheiten zu widmen.
    Shrrr war auch dieser Ansicht. Die kulturelle und technische Überlegenheit der Msssarrr hatte sich als gutes Vehikel zur Verbreitung der Friedensidee erwiesen. Shrrr beobachtete mit einem Teil seiner Augen eines der überlebensgroßen Holoabbilder.
    Eine Stimme schallte durch den Raum.
    »Hier ist er! Der gerade ernannte Botschafter seiner Königin! Shrrr! Begrüßen wir ihn, wie es dem Verkünder des Willens der Majestät entspricht und würdig ist.«
    Ein Geräusch erhob sich, das wie das Rauschen des großen Binnenmeers von Msssarrr-Kama klang. Eine Million Arachnoide rieben ihre Beißwerkzeuge gegeneinander und erzeugten damit einen Klangteppich, der wie eine Urgewalt wirkte. Da dieses Ereignis in die Haushalte aller Gen-Gemeinschaften im gesamten Friedensimperium übertragen wurde, erklang dieses Rauschen nicht nur überall auf Msssarrr-Kama, sondern auf allen Msssarrr-Welten.
    Die Beglückten , denen zumeist die anatomischen Voraussetzungen für diese Art der Respektsbezeugung fehlten, hatten die Möglichkeit, ihren Willen zur Gefolgschaft durch die Verwendung eines königlichen Klangmoduls zu bezeugen. Der Handel mit diesen Modulen war für die Regierung der Königin inzwischen zu einer wichtigen zusätzlichen Einnahmequelle geworden, denn es war keinesfalls auf den Beglückten -Welten erlaubt, irgendwelche x-beliebigen Krachmacher dafür zu verwenden.
    Natürlich waren zahllose Imitate im Umlauf. Module, die irgendein Klangsample eines die Beißwerkzeuge wetzenden Msssarrr in einer Loop-Funktion abspielten.
    Eigentlich gab es keine Veranlassung, wegen irgendwelcher Traditionen oder Überlieferungen die Benutzung dieser Billig-Module zu verbieten oder gar Klangdateien über das Datennetz zu verschicken, die dieselbe Funktion erfüllen konnten. Aber es musste auf der anderen Seite auch klar sein, dass es den Frieden der Königin nicht zum Nulltarif geben konnte.
    Sicherheit hatte ihren Preis, und die Regierung auf Msssarrr-Kama war dringend auf die Einnahmen aus dem Modulverkauf angewiesen. Für die Beauftragten der Königin war das ein blendendes Geschäft. Schließlich besaßen sie ein Monopol auf den Modul-Handel, sodass sie die Preise diktieren konnten. Auf der anderen Seite überwachte die Friedenspolizei, dass imperiumsweit in jeder Gen-Gemeinschaft eine Mindestanzahl von Modulen vorhanden war. Ähnliches galt auch für die Völker der Beglückten , auch wenn es da sehr viel schwieriger war nachzuvollziehen, auf welche Grundlage sich dort jeweils Lebensgemeinschaften, Kooperationen oder Symbiosen bildeten, die gemeinsam ein Modul nutzen konnten.
    Die Friedenspolizei war bekannt dafür, in dieser Hinsicht ein sehr strenges Regime zu führen und die Staatseinnahmen niemals aus den Augen zu verlieren.
    Man erwartet jetzt von mir, dass ich ein paar Worte sage , ging es Shrrr durch den Kopf, während die tosende Geräuschkulisse über einen ziemlich langen Zeitraum hinweg anhielt. Dieses Geräusch vereinigte in diesem

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