Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mueller, Carin

Mueller, Carin

Titel: Mueller, Carin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: High Heels und Hundekuchen
Vom Netzwerk:
riesige blaue Schleife um den Hals und schaute unternehmungslustig in die Welt. »Das hier ist meine Überraschung!« Er drückte seiner Frau den Welpen in den Arm. »Darf ich vorstellen, Anton vom Fuchsbau, genannt Toni, genannt …«
    »Toti!«, kreischte Elisa voller Begeisterung. »Mein Toti!«
    »Leider sind die Besitzverhältnisse noch nicht völlig zweifelsfrei geklärt, aber vielleicht können wir uns ja irgendwann darauf einigen, dass Toni unser aller Hund ist.« Adrian grinste zufrieden.
    Antonella war gerührt und streichelte das Tier, das nun wild zu strampeln anfing und ganz andere Dinge im Sinn hatte, als von seinem neuen Frauchen geknutscht zu werden. Sie setzte ihn auf den Boden und umarmte strahlend ihren Mann. »Wie kam es denn zu diesem unerwarteten Sinneswandel?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich persönlich halte es immer noch für den absoluten Wahnsinn, zumal dieser kleine Kerl ein echter Teufelsbraten ist. Aber da du ja der festen Meinung bist, dass wir das alles schaffen, werde ich dir jetzt einfach mal vertrauen …«
    »So, Kinder, jetzt bloß keine Sentimentalitäten, wir essen jetzt! Wo sind Kathi und Hansi?« Oma Rosi hatte eine Hand in der Hüfte aufgestützt und wedelte kämpferisch mit ihrem Kochlöffel.
    »Hier sind wir!«, rief Kathi aus dem Flur. »Wir mussten nur die anderen Welpen einfangen und in ihrem Zimmer einsperren.« Sie kamen in die Küche, gefolgt von Olga.
    »Olga hat keine Lust mehr auf ihre Kinder«, erklärte Giovanni. »Die sind ihr einfach zu anstrengend. Und ich kann’s echt verstehen. Sie hat uns so verzweifelt angeschaut, dass wir sie mitgenommen haben. Hallo, Schwesterchen, übrigens. Schön, dass du wieder hier bist. Was sagst du denn zu deinem neuen Mitbewohner?«
    »Ich bin hingerissen!«
    »Wart’s ab. Hinter seinem putzigen Aussehen verbirgt sich ein gewaltbereites Monster mit einem Zerstörungspotenzial, von dem manche Attentäter nur träumen können.« Er deutete auf Anton, der seine schöne blaue Schleife gerade in ihre atomaren Bestandteile zerlegte.
    »Giovanni, du bist so was von geschmacklos!«, empörte sich Katia. »Die Welpen verhalten sich völlig normal und sind altersgemäß sozialisiert.«
    »Dir ist aber hoffentlich klar, was für einen Liebesbeweis ich hier erbringe? Eine Wohngemeinschaft mit einer Al-Qaida-Splittergruppe wäre bestimmt nicht jedermanns Sache.« Er ging in Deckung, als sie ihn mit ihrer Serviette verhauen wollte.
    »Macht euch keine Sorgen«, sagte Katia zu Antonella und Adrian. »Toni ist ein ganz entspannter Hund. Lange nicht so temperamentvoll und einfallsreich wie Adria und August, die sind wirklich ein bisschen speziell.«
    »Hast du das den neuen Besitzern von den beiden auch erzählt?«, wollte Adrian wissen.
    »Nein, ihrem Friseur hat sie das Gleiche wie euch erzählt, was für ein netter, ruhiger Hund der gute August doch ist. Und der Züchter hat sich Adria selbst ausgesucht«, petzte Giovanni.
    »Glaubt ihm kein Wort! Außerdem sind es beide erfahrene Hundebesitzer, die werden mit den Kleinen schon fertig werden. Können wir jetzt bitte essen?« Katia sah erwartungsvoll zu Oma Rosi, die eine riesige Schüssel mit Knödeln auf den Tisch gestellt hatte und jetzt den Schweinebraten aus dem Ofen holte. »Ich bin am Verhungern!«
    In den nächsten Tagen entwickelte sich eine gewisse Routine. Nachdem Adrian morgens mit Elisa aufgebrochen war, Oma Rosi die Aufräumarbeiten beendet hatte und samt Toni in den ersten Stock abgewandert war (»Dort ist es im Moment einfach interessanter!«), schnappte sich Antonella ihren Laptop und arbeitete, brav auf dem Sofa sitzend, an ihren Hotelentwürfen weiter. Alle anderen Projekte schienen auch ohne sie zu laufen, wie Christian und Jenny unisono berichteten. Marie habe gut zu tun, und die Kunden seien von ihrer Arbeit ausgesprochen angetan. Nachmittags holte sie dann, begleitet von Katia, Olga, Toni und einem weiteren Welpen, Elisa von der Kita ab. Das war die einzige Bewegung, die man ihr zugestand, und nach zwei Wochen stand Antonella kurz vorm Lagerkoller. »Oma Rosi, kannst du nicht mal hierbleiben?«, bat sie ihre Großmutter eines Morgens.
    »Geht’s dir nicht gut?«
    »Doch, mir ist nur so fürchterlich langweilig.«
    »Langeweile ist kein Grund! Lies halt was, oder stricke noch ein paar Socken.«
    »Ich kriege doch keinen Tausendfüßler! Ich habe jetzt schon mehr Socken, als der Kleine jemals wird anziehen können. Komm schon, bleib doch mal hier und nerv zur

Weitere Kostenlose Bücher