Mueller und die Schweinerei
Phantasie. Zum Beispiel »Star Wars« und »Dirty Harry« und » E.T. «. Und niemand sagt, ist alles gelogen, weil im Buch drin ist es wahr.
Also der Rollschinken.
»Ich übernehme das schon«, sagt der Müller zu seinem Freund, »du hast ja sicher noch viel Papierarbeit vor dir.«
Der Müller kommt mit Hauser schon alleine zurecht. Hauser muss etwas wissen. Dieses Mysterium kann der doch gar nicht bei sich behalten. Ist ja schliesslich Journalist, nicht Pfarrer.
Und während der Müller sich zu Fuss aufmacht zur Bertastrasse, weil er mit dem Auto sicher bei den Baustellen hängen bleiben würde, will ich Ihnen noch etwas Interessantes erzählen: einen Abschnitt über moderne Kunst. Klingt abwegig, aber ist nötig. Bitte nicht die Seite überblättern, es hilft wirklich, die weiteren Ereignisse besser zu verstehen. Es braucht diesen Einschub.
Moderne Kunst also. Nicht nur, dass sie oft sehr gross ist, sodass du in der Wohnung gar keinen Platz dafür findest. Sondern auch, wenn du sie kaufen willst, ist sie teuer und schwierig zu machen. Weil, wie kriegst du einen Hai in ein Formalinaquarium? Sie ist oft auch schwer verständlich, weil, was bedeuten beispielsweise farbige Formen und Quadrate? Was grosse Micky-Maus-Ohren aus Stahl? Tische mit zwanzig Beinen, wo nur ein Riese Platz nehmen könnte? Natürlich gibt es dafür Erklärungen. Das Problem ist nur, die Art, wie Künstler ihre Kunst erklären, ist meistens noch viel komplizierter als die Kunst selbst. Da kapierst du nichts. Den Künstlern zuzuhören fällt einem meistens schwer, ausser du hast sowieso schon Migräne, dann spielt es keine Rolle mehr, weil es ohnehin verkachelt ist.
Die moderne Kunst, diese Bemerkung sei uns hier gestattet, arbeitet mit einer Vielzahl von Techniken und Formen, die Inhalte und Formate sind unterschiedlich. Da könnte man viele Seiten darüber schreiben und wäre immer noch nicht fertig. Sehr wichtig ist auf jeden Fall: der Diskurs und der Kontext, das Reagieren auf andere zeitgenössische und aber auch vormoderne Positionen und das Einmischen in aktuelle Debatten, weil die Künstler wollen interagieren mit dem Publikum, das Publikum wird selbst Subjekt oder Objekt, genau gleich wie der Künstler. Und da drin liegt wirklich Brisanz. Die moderne Kunst, sie will nicht einfach Engel und Madonnen und Stillleben abmalen, wie sie in der Natur vorkommen. Sie will auch meistens keine Tafelbilder malen, weil das haben schon Michelangelo und Praxiteles gemacht, der alte Grieche. Kunst, besonders die moderne, strebt nach Weiterentwicklung, immer weiter und weiter. Sie ist trotzdem häufig schön, zum Beispiel beim Rasterpunktepolke oder dem Lichtenstein, aber sie ist manchmal auch unheimlich wie bei Duane Hansons lebensechten Kunststoffmenschen. Schon gut gemacht, verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin nicht gegen öffentliche Subventionen an Kunst, trotzdem möchte ich das nicht zu Hause haben, weil die Stube ist einfach wirklich zu klein für so etwas, und Alpträume sind vorprogrammiert. Zersägen darf ich es aus Vandalismusgründen nicht. Es gibt auch so Toncollagen mit Lärm und Geräuschen und Nachrichtenfetzen, mit Videos voll revolutionärer Ästhetikinnovation, die dann etwas aussagen. Aber auch so was ist nichts für zu Hause. Im Grossen Polizeihaus hängt auch Kunst, stimmt. Dort könnte man etwas von den modernen Sachen hintun. Aber die Beschädigungsgefahr durch die scharfen Putzmittel.
Dass Künstler mit ihrer Kunst Geld verdienen wollen, versteht sich, auch wenn es oft nicht ihr vorderstes Topziel ist. Alle wollen Geld verdienen, das ist in jedem Gewerbe so. Ich meine, ein Bankangestellter macht seine Workflows und To-dos auch nicht ausschliesslich aus Freude und aufgrund einer höheren Idee dahinter, die ihn in die Nähe vom Metaphysischen rückt. Teilweise schon, zugegeben. Aber in Tat und Wahrheit und am Monatsende hat er seine Ratenzahlungsverträge zu erfüllen für das Häuschen in der Architekturfriedhofwüste auf der ehemaligen Wiese im schlecht erschlossenen, steuergünstigen Vorort. Genauso der Künstler! Er muss teure Farben kaufen, seltenes Material, Alimente zahlen, ein Atelier mieten, aber Drogen sind jetzt zum Glück etwas billiger. Das vergünstigt die Kunst und begrössert die Gewinnspanne vom Galeristen, weil der Galerist die Bilder dann günstiger kauft vom Künstler. Weil der Galerist will ja auch etwas verdienen, und das ist schon richtig, weil er arbeitet ja auch und hat seine Fixkosten. Nehmen
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