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Muensters Fall - Roman

Muensters Fall - Roman

Titel: Muensters Fall - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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einen Zufall handeln muss. Es gab niemanden, der einen Grund hatte, Leverkuhn zu töten, behauptet er ... einen guten Kameraden und Prachtkerl, auch wenn er ab und zu etwas verquer sein konnte. Ehrlich gesagt bin ich sogar seiner Meinung. Zumindest scheint es ausgeschlossen zu sein, dass einer der alten Kerle etwas mit dem Mord zu tun hat.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Jung und berichtete von seiner Begegnung mit Palinski wie auch seiner Visite auf Bongers Hausboot.
    Münster seufzte.
    »Null und nichts«, stellte er fest. Na ja, es war ja nichts anderes zu erwarten gewesen.
    »Waren die Türen offen?«, fragte Jung. »Ich meine, bei Leverkuhn?«
    »Offenbar.«

    »Dann reicht doch schon ein zugedröhnter Junkie, der zufällig vorbeikommt. Schleicht sich ein und findet einen armen schlafenden Alten, an dem er sich abreagieren kann. Um danach auf dem gleichen Weg, auf dem er gekommen ist, wieder zu verschwinden. Ganz einfach, oder?«
    »Elegante Lösung«, sagte Moreno. »Und wie sollen wir ihn finden?«
    Münster überlegte eine Weile.
    »Wenn es wirklich so gelaufen ist, dann finden wir ihn nie.«
    »Es sei denn, er fängt an, selbst herumzuplappern«, sagte Jung. »Und jemand hat die Güte, uns einen Tipp zu geben.«
    Münster saß wieder einige Sekunden schweigend da und ließ seinen Blick zwischen den Kollegen hin und her wandern.
    »Glaubt ihr, dass es sich so abgespielt hat?«, fragte er.
    Jung zuckte mit den Schultern und gähnte. Moreno schaute zweifelnd drein.
    »Sehr gut möglich«, sagte sie. »Solange wir nicht den Zipfel eines Motivs haben, deutet alles in diese Richtung. Es ist ja auch nichts aus der Wohnung verschwunden ... nichts, außer dem Messer.«
    »Heutzutage braucht man kein Motiv, um jemanden umzubringen«, sagte Jung. »Es reicht, wenn du wütend bist oder dich aus irgendeinem Grund gekränkt fühlst, dann geht es nur noch darum, zuzuschlagen ... wollt ihr ein paar Beispiele?«
    »Nein, danke«, wehrte Münster ab. »Wir wissen es. Motive werden langsam altmodisch.«
    Er lehnte sich zurück und verschränkte seine Hände hinter dem Nacken. Morenos digitale Armbanduhr gab ein trauriges Piepsen von sich.
    »Fünf Uhr«, stellte sie fest. »Gibt’s sonst noch was?«
    Münster wühlte zwischen den Papieren auf dem Schreibtisch herum.
    »Ich glaube nicht ... doch, übrigens, hat keiner von den Alten etwas von einem Spielgewinn erwähnt?«
    Moreno sah Jung an und schüttelte den Kopf.
    »Nein, wieso?«, fragte Jung.

    »Nun ja, da bei Freddy’s hatten sie den Eindruck, dass die vier gestern Abend irgendwas gefeiert haben, aber es ist eher eine Vermutung. Dieser vierte ... Bonger, ja, wir müssen wohl zusehen, dass wir ihn auf jeden Fall zu fassen kriegen.«
    Jung nickte.
    »Ich schaue auf dem Heimweg noch mal bei ihm vorbei. Und sonst dann eben morgen ... er hat kein Telefon, man muss bei der Nachbarin anrufen. Stellt euch vor, so was gibt es noch.«
    »Was meinst du?«, fragte Moreno.
    »Na, dass jemand kein Telefon hat. Heutzutage.«
    Münster stand auf.
    »All right«, sagte er. »Das war’s für heute. Wir müssen wohl alle die Daumen drücken, dass wir morgen früh einen Täter haben, der freiwillig ein Geständnis ablegt.«
    »Hätte ich nichts dagegen«, sagte Jung. »Obwohl ich kaum glaube, dass jemand, der einen alten Greis auf diese Weise hinrichtet, von größeren Gewissensbissen befallen wird. Ich bin ganz deiner Meinung, dass das hier keine besonders lustige Sache ist.«
    »Eklig«, sagte Moreno. »Genau wie immer.«
     
    Auf dem Heimweg schaute Münster sich zum ersten Mal den Tatort im Kolderweg an. Da es nun einmal er war, der die Untersuchung leitete, zumindest bis auf weiteres, war das natürlich höchste Zeit. Er ging hinein und blieb zehn Minuten in der kleinen Dreizimmerwohnung. Es sah dort ungefähr so aus, wie er es sich gedacht hatte. Ziemlich verwohnt, aber dennoch verhältnismäßig ordentlich und sauber. Ein Sammelsurium an schlechtem Geschmack an den Wänden, Möbel im billigen Fünfziger- und Sechzigerjahrestil. Getrennte Schlafräume, Bücherregale ohne Bücher und eine schreckliche Menge eingetrockneten Bluts in und um Leverkuhns ausgebeultem Bett. Die Leiche war natürlich abtransportiert worden, wie auch das Bettzeug, wofür Münster nur dankbar war. Der Blick auf die Fotos am Vormittag hatte ihm voll und ganz genügt.
    Denn es stimmte, was Moreno gesagt hatte:

    Es war eklig.
     
    Als er endlich nach Hause kam, sah er, dass Synn geweint hatte.
    »Was ist

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