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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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kommt sie zu euch und hält Max in Schach. Der kann dann weiter in seinem Zimmer, im Garten oder wo auch immer er will, spielen, nur eben nicht in deinem Büro. Mittags kocht die Dame für euch ein leckeres Essen, putzt danach ein bisschen, bügelt, während Max Mittagsschläfchen macht, und verschwindet, wenn du aufhörst zu arbeiten. Ist doch toll. Ich will auch Kinder!«
    »Wann ist es denn so weit?«
    »Ende Dezember«, sagt Tanja und rückt nervös ihre Bluse zurecht.
    »Huch? Ist jetzt ein Witz, oder?«
    »Nein, kein Witz.«
    »Und das sagst du mir so nebenbei?«
    »Eigentlich wollte ich es dir noch gar nicht sagen. Ich wollte noch ein bisschen warten, erst mal sehen, ob alles okay ist. Außer Karsten weiß es auch noch überhaupt niemand.«
    »Nein! Das gibt's doch nicht!«
    »Wieso? Weil ich so alt bin?«
    »Quatsch, nein, ich bin einfach nur überrascht.« Ich nehme Tanja in die Arme. »Das ist ja toll. Ich freue mich riesig für dich. Ich war mir einfach gar nicht mehr so sicher, ob ihr überhaupt noch Kinder wolltet.«
    »Ja, wir hatten das ja mal gesagt, aber Karsten war trotzdem immer noch sehr zögerlich. Schließlich hat er ja schon zwei aus seiner ersten Ehe.«
    »Ja, aber die sind doch praktisch erwachsen, oder?« »Trotzdem, er hat immer ganz komisch reagiert, wenn es um das Thema ging.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja. Immer wenn ich ganz begeistert von Kindern und so geredet habe, also über Diddl-Maus und so weiter«, Tanja lacht, »dann hat er irgendwie gar nichts mehr gesagt.«
    »Kann ich verstehen. Bei Diddl-Maus vor allem. Nein, war ein Witz. Und jetzt?«
    »Jetzt freut er sich. Wirklich, glaube ich.«
    »Das ist doch ganz, ganz klasse. Und ihr werdet das sicher gut schaffen, du hast gute Ideen — zum Beispiel die Kinderfrau. Genial.« »Ist ja nicht so schwer, darauf zu kommen.«
    »Bin ich aber nicht. Und jetzt ist die Frage, wie ich eine Nanny finde. Ich bin ja schon mit der Putzfrau gescheitert.«

15. Kapitel
    Seriöse, liebevolle, humorvolle und flexible Kinderfrau gesucht für unseren 8 Monate alten Sohn und unsere 4 Jahre alte Tochter (überwiegend im Kindergarten). Arbeitsplatz in angenehmer Umgebung, gute Bezahlung. Exzellente Referenzen/Zeugnisse unabdingbar. Telefon: 040/873391.
     
    Vielleicht hätte ich das mit der guten Bezahlung weglassen sollen? Oder das mit der angenehmen Umgebung?
    Von Kinderfrau-Mangel kann jedenfalls keine Rede sein. Oder von Kinderfrau-Kandidatinnen-Mangel. Pausenlos rufen Interessentinnen an, und trotz einer ersten telefonischen Vorauslese habe ich heute drei Termine - mit den Damen, die in die nächste Runde gekommen sind. Gescheitert sind ein paar, die irgendwie andere Vorstellungen von Kinderbetreuung hatten.
     
    »Hallo? Ich rufe an wegen der Anzeige in der Hanse. Wegen der Kinderbetreuung.«
    »Oh, das ist schön. Sie haben also Interesse?«
    »Interesse? Wie meinen Sie das? Ich habe jedenfalls noch einen Platz frei.«
    »Was für einen Platz?« »Na, für Ihren Sohn.«
    »Also ... ich suche eigentlich jemanden, der zu uns nach Hause kommt. Und auf jeden Fall habe ich zwei Kinder.« »Ach, zwei passen auch noch rein.« »Wo rein denn bitte, wenn ich fragen darf?«
    »Hören Sie, ich bin Tagesmutter, von der Stadtjugendpflege anerkannt.«
    »Ja, ja. Ich habe auch gar keine Zweifel daran, dass Sie überaus qualifiziert sind. Aber wie gesagt, wir suchen eher jemanden, der zu uns nach Hause kommt.«
    »Ach, so ist das. Sie wollen also nicht, dass Ihre Kinder mit anderen in Kontakt kommen.«
    »Nein, so ist es nun auch nicht, aber meine Tochter ist ohnehin die meiste Zeit im Kindergarten, und mein Sohn spielt einfach sehr gern bei uns zu Hause.«
    »Wir haben bei uns in der Garage auch gute Spielsachen, so ist das nicht.«
    »In der Garage?«
    »Ja, die haben wir umgebaut zur Kinderbetreuungsstätte.« »Die Garage ... Und wie viele Tageskinder haben Sie?« »Also, vier sind es zurzeit. Also, jedenfalls wenn man ...« »Und die sind bei Ihnen in der Garage?«
    »Genau. Wir fanden den Zustand von zuvor nicht mehr tragbar. Wir sind ja verantwortungsvolle Leute. Aber unsere Nachbarin, wissen Sie, die ist auch Tagesmutter. Und die hat die Kinder immer noch im Keller.«
    »Im Kellerl«
    »Ja, nun regen Sie sich mal nicht so auf. Der ist natürlich ausgebaut. Ist unserer ja auch. Wie ist es denn nun? Wollen Sie? »Also, ehrlich gesagt...«
    »Ich könnte Ihnen auch einen Sonderpreis machen.« »Wieso Sonderpreis? Ich denke die Tagessätze sind vom

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