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Mummenschanz

Mummenschanz

Titel: Mummenschanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Oma. »Ich bin nicht übermäßig anspruchsvoll.«
    »Nun, auch die Logen…«
    »Wir wär’s mit Loge acht? Ich habe gehört, daß Loge acht immer leer ist.«
    Eimers Messer klapperte über den Teller. »Äh… Loge acht, nun, Loge acht ist… Weißt du, wir können nicht…«
    »Ich dachte an eine kleine Stiftung«, betonte Oma.
    »Aber die Loge acht… äh… Dafür sind zwar keine Karten verkauft worden, aber…«
    »In Höhe von zweitausend Dollar«, fuhr Oma fort. »Meine Güte, die Kellnerin hat mehrere Klöße auf den Boden fallen lassen. Heutzutage ist es wirklich schwierig, zuverlässiges und höfliches Personal zu finden, nicht wahr?«
    Salzella und Eimer blickten sich über den Tisch hinweg an.
    »Entschuldigung, Verehrteste«, sagte Eimer. »Ich muß kurz mit dem Musikdirektor sprechen.«
    Die beiden Männer eilten zur gegenüberliegenden Seite des Raums und flüsterten dort miteinander.
    »Zweitausend Dollar!« zischte Nanny und beobachtete sie.
    »Vielleicht ist es nicht genug«, meinte Oma. »Sie sind beide ziemlich rot im Gesicht.«
    »Ja, aber zweitausend Dollar! «
    »Es ist nur Geld.«
    »Ja, aber es ist nur mein Geld, nicht nur dein Geld«, erwiderte Nanny.
    »Wir Hexen haben immer alles miteinander geteilt«, sagte Oma.
    »Ja, das stimmt«, räumte Nanny ein und kam auf den Kern dieser soziologischen Debatte. »Es ist leicht, alles miteinander zu teilen, wenn niemand etwas hat.«
    »Du überraschst mich, Gytha Ogg. Ich dachte immer, du verachtest die Reichen.«
    »Ja. Und ich hätte gern die Chance, sie aus der Nähe zu verachten.«
    »Ich kenne dich, Gytha Ogg. Geld würde dich nur verderben.«
    »Ich möchte gern beweisen, daß du dich irrst, mehr will ich ja gar nicht.«
    »Pscht, sie kommen zurück…«
    Herr Eimer näherte sich, lächelte schief und nahm Platz. »Äh… muß es unbedingt Loge acht sein? Vielleicht können wir dafür sorgen, daß eine andere frei wird…«
    »Ausgeschlossen«, sagte Oma. »Ich habe gehört, daß Loge acht immer leer ist.«
    »Es ist… haha… lächerlich, ich weiß, aber es gibt da einige alte Theatertraditionen in bezug auf die Loge acht, alles absoluter Unsinn, aber…«
    Er zog das »aber« hoffnungsvoll in die Länge, doch es krümmte sich ängstlich zusammen, als es Omas durchdringenden Blick bemerkte.
    »In Loge acht… äh… spukt es«, fügte Herr Eimer leise hinzu.
    »Herrje«, sagte Nanny Ogg und erinnerte sich vage daran, daß sie ihrer Rolle gerecht werden mußte. »Möchtest du noch einen halben Hammel, Señor Basilica? Und wie wär’s mit einem weiteren Faß Bier?«
    »Mmfmmf«, erwiderte der Tenor dankbar und unterbrach die Mahlzeit lange genug, um mit der Gabel auf den leeren Krug zu deuten.
    Oma starrte weiter.
    »Entschuldigung«, sagte Eimer erneut.
    Er und Salzella zogen sich wieder zurück. Die beiden Männer führten ein Gespräch, bei dem Bemerkungen fielen wie: »Aber zweitausend Dollar ! Das sind ziemlich viele Schuhe!«
    Eimer wankte wieder zum Tisch. Er war blaß. Omas Blick konnte so etwas anrichten.
    »Äh… aufgrund der Gefahren, die… äh… natürlich gar nicht existieren, haha, halten wir… das heißt das Management… es für unsere Pflicht, darauf zu bestehen beziehungsweise dich höflich darum zu bitten, daß du die Loge acht nur in Begleitung eines… Mannes betrittst.«
    Er duckte sich ein wenig.
    »Eines Mannes?« wiederholte Oma.
    »Zu deinem Schutz«, erklärte Eimer mit zittriger Stimme.
    »Obgleich niemand von uns weiß, wer ihn schützen soll«, sagte Salzella leise.
    »Wir dachten, vielleicht einer der Angestellten…«, murmelte Eimer.
    »Hich bin durchaus fähig, selbst einen Mann zu finden, falls das notwendig sein sollte«, sagte Oma mit einer Stimme, auf der Schnee lag.
    Herr Eimer wollte eine höfliche Antwort geben, doch sie blieb ihm im Hals stecken, als er sah, wie Frau Ogg hinter Lady Esmeralda einem Vollmond gleich grinste.
    »Möchte jemand Pudding?« fragte sie.
    Sie trug ein Tablett mit einer großen Schüssel. Darüber schien die Luft zu flirren.
    »Potzblitz!« brachte Herr Eimer hervor. »Das sieht köstlich aus!«
    Enrico Basilica sah auf das Tablett mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der das erstaunliche Privileg hat, lebend in den Himmel zu kommen.
    »Mmmf!«
     
    Der Keller war feucht. Und nach dem Ableben von Herrn Pfundler gab es dort auch Ratten.
    Die Steine wirkten alt. Natürlich zeichneten sich alle Steine durch ein recht hohes Alter aus, aber in diesem Fall schienen sie als

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