Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
Vom Netzwerk:
zuzubereiten. Ihr war die Anstrengung anzumerken, denn ihr Gesicht war schweißnass, und sie schnaufte in einem fort.
    Lili zog ihren Mantel aus, nahm eine der weißen Schürzen vom Haken und band sie sich um.
    »Was kann ich noch tun, Mom?«, fragte sie, während sie kochendes Wasser in eine Teekanne goss.
    »Du kannst die Baked Beans und den Haggis von gestern warm machen.«
    Lili machte sich an die Arbeit und fragte sich, was wohl der feine Sir Niall sagen würde, wenn er sie in einer Dienstbotenküche bei Handlangerdiensten beobachten könnte.
    Nachdem sie das Frühstück in den Essensaufzug gestellt hatte, fragte sie ihre Mutter, ob sie nach oben gehen solle, um es zu servieren.
    »Das kommt gar nicht infrage«, erwiderte diese empört. »Ich habe mich nicht umsonst all die Jahre krummgelegt, damit du die Herrschaften bedienst. Du bist Lehrerin, kein Dienstmädchen.«
    »Mutter, ich kenne die Familie von klein auf. Sie haben uns immer unterstützt. Die werden schon nicht glauben, dass ich aus St. George’s geflogen bin, nur weil ich ihnen einmal das Frühstück …«
    Weiter kam sie nicht, denn die Tür öffnete sich, und ein Freudenschrei ertönte. »Die kleine Lili! Wie schön, dass du uns mal besuchst!«
    Lili fuhr herum und blickte in das sichtlich erfreute Gesicht von Mrs Denoon. Sie hatten einander seit mindestens einem Jahr nicht mehr gesehen.
    »Ich … ich helfe Mutter, sie fühlt sich nicht wohl, und da sie nicht zu Hause bleiben wollte, gehe ich ihr ein wenig …«
    »Blödsinn!«, unterbrach Davinia ihre Tochter schroff. »Mir geht es blendend. Das Kind hat Langeweile.«
    Mrs Denoons Blick wanderte von der Mutter zur Tochter und zurück. »Davinia, Sie sind leichenblass. Wenn Sie es nicht schaffen, sagen Sie bitte Bescheid. Bevor Sie umkippen, lasse ich mir den Haggis lieber liefern.«
    »Ob Ihr Mann einmal einen Blick auf meine Mutter werfen könnte?«, fragte Lili rasch.
    »Aber natürlich wird er sie untersuchen. Nicht, dass es wieder ihr schwaches Herz wie damals …« Kaum hatte Mrs Denoon das ausgesprochen, als sie sich erschrocken die Hand vor den Mund schlug.
    »Wie … ein schwaches Herz?« Lilis Stimme bebte.
    »Ach, gar nichts! Und nun lasst mich weiterarbeiten. Das Gerede regt mich auf«, brummte Davinia.
    »Gut, dann verschwinde ich besser. Aber sag mal, Lili, wie geht es dir in der Schule? Ich höre ja nur Gutes.«
    Lili wurde sichtlich verlegen, denn sie hatte es Mrs Denoons alter Freundschaft mit Rodina Macdonald zu verdanken, dass man ihr sofort eine Stelle in der St.-George’s-Mädchenschule angeboten hatte.
    »Ich liebe meine Arbeit«, erklärte sie im Brustton der Überzeugung.
    »Ich wäre gestern gern zu der Feier gekommen, aber ich hatte selbst Gäste. Bestell doch Rodina einen herzlichen Gruß von mir. Ich werde sie bald wieder einmal zum Tee einladen.«
    »Das richte ich ihr gleich morgen aus«, versicherte Lili eifrig.
    Kaum war Mrs Denoon aus der Tür, fiel Davinia wütend über ihre Tochter her. »Wie konntest du ihr nur vorjammern, dass ich krank sei?«, schimpfte sie.
    »Und wie konntest du mir verheimlichen, dass du ein schwaches Herz hast?«, gab Lili nicht minder empört zurück.
    »Ich muss das Frühstück servieren«, knurrte Davinia und war schon aus der Tür.
    Lili bereitete sich indessen eine Schüssel mit Porridge zu und ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. Ob sie bei Mrs Denoon unter vier Augen nachhaken sollte? Offenbar verheimlichte Davinia ihr etwas. Trotzdem stürzte sie sich mit Heißhunger auf ihr Frühstück. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie heute noch nichts gegessen hatte. Ihre Gedanken schweiften zu Isobels Vater. Sein Blick, seine warmen Worte, sein flüchtiger Kuss, all das kam ihr so lebendig in den Sinn, als wäre es gerade eben erst gewesen. Lili hatte schon immer eine Schwäche für die markigen, kraftvollen Männer aus dem hohen Norden in ihren Kilts gehabt. Einmal hatte sie ihrer Mutter gestanden, dass sie später am liebsten einen aus dem nördlichen Hochland zum Mann hätte. Davinia hatte sich daraufhin wie eine Furie gebärdet. Niemals solle sie sich auf einen ungebärdigen Highlander einlassen. Lili hatte das Thema nie wieder angeschnitten. Es hatte auch keinerlei Veranlassung dazu gegeben, denn ihr war keiner begegnet, der ihr Herz hätte höher schlagen lassen – bis gestern. Von dem Baronet aus dem Norden würde Lili ihrer Mutter allerdings lieber nichts verraten.
    Als Davinia in die Küche zurückkehrte, war es

Weitere Kostenlose Bücher