Murats Traum
hatte mich noch nie vor Murat geekelt. Ich nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und betrachtete seinen hingestreckten Körper, seine Schultern, die Bahn seiner Wirbels äule, wie sie zwischen der hohen Wölbung seiner Arschbacken auslief. Wie gerne ich ihn berührt hätte, seine warme Samthaut, meine Hand in seinen Nacken gelegt. Andere schwule Jungs fassten sich doch auch dauernd an, ohne was dabei zu denken. Warum ging das bei uns nicht? Vielleicht hatte Philipp doch Recht. Ich war in Murat verliebt, so lange Zeit schon, hoffnungslos wie ein kleines Mädchen.
Zugleich glaubte ich ihm nicht. Eben hatten wir noch telefoniert, und jetzt lag er schon im Koma? Andererseits kannte ich das: es konnte ihn schlagartig umhauen. Aber wie er dalag! Sein muskulöser junger Arsch, mitten auf dieses Lotterbett platziert – das war kein Zufall, nicht bei einem prüden Typen wie Murat.
Ich beugte mich über ihn, und es war das zärtlichste Fl üstern, das ich hinbekam: «Du schläfst schon?»
Natürlich, er antwortete nicht.
«Dann träum schön.»
Keine Reaktion.
Ich küsste behutsam seine Schl äfe. Im Zweifelsfall ein Gutenachtkuss. Dann kam ich auf die Beine und wollte gehen. Doch plötzlich hielt er mein Handgelenk fest, ohne sich sonst zu rühren. Seine Augen blieben geschlossen, sein Atem zeigte keine Veränderung.
«Okay ...» In meinem Kopf war nur noch ein Summen und Sausen. «Warte ...» Ich löste seinen Griff und strich ihm über die Hand. «Bin gleich zurück.»
Ich holte Philipps Gleitgel aus unserm Schlafzimmer. Das funktioniert bei mir wie der Pawlowsche Reflex: sobald ich diese Gummiflasche nur anfasse, kriegt mein Schwanz Format. Murat lag hingebreitet da wie vorher, aber ich war sicher, dass die Wodkaflasche ein Stück weiter am Bett stand. Und auf einmal sah ich ihn wieder vor mir, nackt im Bad, mit der Haarschneidemaschine, und hörte seine heisere Stimme: Ich will, dass du es machst.
Ich legte mich neben ihn, auf der Wandseite, wo etwas mehr Platz war, und ließ meine Hand über seinen Rücken wandern. Wie eine Jungfrau, dachte ich, der du nicht wehtun darfst. Ich musste mich erst an den Gedanken gewöhnen. Wollte er es wirklich? Obwohl ich schon viele Jahre an seinen K örper dachte, war mir nie in den Sinn gekommen, ihn zu ficken. Auch da mochte Philipp Recht haben: ich wollte Murat als großen Bruder, und ich wollte alles von ihm. Aber der Kleine fickt eben nicht den Großen, oder?
Ich streichelte seinen Arsch und lauschte auf seinen Atem. Er behielt sein Versteckspiel bei, doch ich spürte deutlich, wie die Spannung in ihm wuchs. Dieser Traumkörper, dem jeder gehorchte, war so voll Angst. Hatte er mich ausgewählt? Als letzten Vertrauensbeweis? Allmählich begann ich zu begreifen, dass ich Murat haben konnte. In ihn eindringen. Ihn ficken!
Mein Puls raste. Mein Schwanz wurde so steif, dass er schmerzte, sobald ich ihn losließ. Ich zog meine Unterhose aus und schmiegte mich an Murats Seite. Meine Lippen berührten seinen Hals. Ich küsste ihn in den Nacken, zwischen den Schulterbl ättern. Ich war auch einmal ein Anfänger gewesen, und Philipp hatte alles richtig gemacht. Vielleicht hatte Murat sich sein erstes Mal sachlicher gewünscht, bloß als Test eben, wenn schon. Jetzt ging es nicht mehr um ihn. Er konnte sich seine komplizierten Gefühle gerne in die Haare schmieren. In das, was davon übrig war. Er sollte es ruhig endlich erkennen, der Blödmann. Ja, ich stand auf ihn, war geil auf ihn wie Nachbars Lumpi. Ich war nicht cool, ich wollte überhaupt nicht cool sein, ich wollte meinen Freund Murat – schon lange.
Ich rutschte tiefer, dr ückte mein Gesicht zwischen seine Arschbacken und fing an, ihn zu lecken, zuerst die Ritze, langsam und vorsichtig. Dann wurde ich mutiger und stieß meine Zunge in sein haarloses, überraschend weiches Arschloch, ließ sie kreisen, tief und nass.
Ich hockte mich rittlings über seine Schenkel und schnappte das Gleitgel vom Boden. Ich drückte einen ganzen Batzen davon in sein Loch, massierte es mit einem Finger nach drinnen, ohne Widerstand zu spüren. Dann schmierte ich meinen Ständer ein, der sich zwischen meinen Fingern so hart anfühlte, als gehörte er nicht mehr zu meinem K örper. Scheiß auf dein Versteckspiel, mein Murat! Ich stöhnte hemmungslos, als ich mich auf ihn legte und meinen Schwanz zwischen seine Arschbacken drückte.
Wir warteten. Beide. Ich fühlte es.
Und dann hielt ich es nicht mehr aus. Ungeduldig fasste ich nach
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