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Murray,Paul

Murray,Paul

Titel: Murray,Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skippy stirbt (Teil 1)
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anzubaggern«, kommandiert Dennis. »So ist's - hey!, wo geht der hin?
Hey!, sie ist da drüben!«
    Ruprecht
watschelt hinter seinem Freund her. »Was ist denn?«
    »Sag
denen, sie sollen mich in Ruhe lassen. Ich will jetzt nicht mit ihr reden.«
    »Warum
denn nicht?«
    »Mir
geht's nicht besonders. Ich krieg keine Luft.«
    »Hmm
...« Ruprecht streicht sich das Kinn. Er war zwar noch nie verliebt, aber er
weiß, wie es ist, wenn man keine Luft kriegt. »Vielleicht hilft dir ja das
hier.« Er drückt ihm etwas in die Hand. Skippy schaut hinunter und erkennt
gerade noch die blaue Röhre von Ruprechts Asthmainhalator, bevor Dennis sich
von hinten anschleicht und ihn mit beiden Händen derart schubst, dass er voll
in das Frisbeemädchen knallt.
    »Jemand
musste schließlich was unternehmen«, sagt Dennis als Entgegnung auf die
vorwurfsvollen Blicke der anderen. »Der hätte doch sonst ewig nach diesem
Flittchen geschmachtet.«
    »Ich
bin gespannt, ob er meinen Spruch anbringt.« Mario reckt den Hals.
    »Ich
weiß nicht, ob er überhaupt was sagt.« Ruprecht kaut nachdenklich an seinem
Daumen.
    »Ist
doch völlig egal, was er zu ihr sagt«, sagt Dennis. »Skippy und dieses Mädchen,
das sind zwei verschiedene Welten. Das ist, wie wenn ein Fisch versucht,
Supermodel zu werden. Der Fisch könnte den besten Spruch der Welt loslassen,
und es täte sich trotzdem nichts. Er ist und bleibt ein Fisch, mit, na ja, ihr
wisst schon, Schuppen und so.«
    »Warum
hast du ihn dann auf sie draufgeschubst?«, fragt Geoff.
    »Damit
er in die Wirklichkeit zurückkommt«, sagt Dennis selbstgerecht. »Je eher er
hinter die Wahrheit kommt, desto besser. Heiße Mädchen wie sie gehen nicht mit
so einem mickrigen Loser. Das machen die einfach nicht. So ist das Leben.«
    Eine
Zeit lang herrscht nachdenkliche Stille, dann sagt Geoff: »So läuft es normalerweise. Aber
vielleich ist ja heute Abend alles anders.«
    »Wieso
sollte heute Abend irgendwas anders sein, du Arsch?«
    »Wegen
Halloween.« Geoff wendet seine schwärende Knetgummivisage Dennis zu und
erläutert mit hohler Grabesstimme: »Das alte Fest der Weißen Göttin,
eine Zeit, in der die Tore zwischen unserer Welt und der Anderswelt geöffnet
werden und unselige Geister ungehindert durchs Land streifen. Alle Gesetze
sind aufgehoben, und nichts ist mehr so, wie es scheint...«
    »Klar«,
sagt Dennis, »bloß dass heute nicht Halloween ist, sondern Freitag, der 26.
Oktober.«
    Mit
einem unterdrückten Aufschrei schaut Ruprecht auf die Uhr und sprintet dann
ohne ein erklärendes Wort zu der Seitentür, die auf den Flur führt. Dennis,
Mario und Geoff sehen einander ungläubig an. Keiner hat Ruprecht jemals
sprinten sehen.
    »Hmm«,
sagt Dennis nachdenklich, »jetzt versteh ich, was du meinst«, und sie wenden
sich mit neu erwachtem Interesse Skippy zu.
     
     
    Bis
jetzt ist alles vorhersehbar schlecht gelaufen. Er ist mit ihr zusammengeprallt,
sie hat ihren halben Drink verschüttet, und jetzt sieht sie ihn mit einer
Mischung aus Schreck und Verachtung an, wobei Letztere zusehends die Oberhand
gewinnt, während er nur zuckend und blinzelnd dasteht und kein Wort sagt. Aber
er kann einfach keinen Gedanken fassen! Aus der Nähe ist sie noch schöner, und
jedes Mal, wenn sie ihn ansieht, ist es, als würde er vom Blitz getroffen.
    »Äh,
sorry«, krächzt er schließlich.
    »Schon
okay«, sagt das Mädchen mit fingerdick aufgetragener Ironie. Sie versucht, an
ihm vorbeizugehen. Instinktiv vertritt er ihr den Weg.
    »Daniel«,
platzt er heraus. »Ah, das bin ich.«
    »O-kay«, erwidert das Mädchen, und als er ihr dann immer noch
nicht aus dem Weg geht, sagt sie mit offensichtlichem Widerstreben: »Lori.«
    »Lori«,
wiederholt er und verfällt wieder in sein zuckendes, blinzelndes Schweigen.
Hinter den Kulissen schreit sein Gehirn, das die überall ausgebrochenen Feuer
löschen will: Sag noch was! Sag noch was! Aber es sagt ihm nicht, was er
sagen soll, also macht er den Mund auf, obwohl er keine Ahnung hat, was herauskommen
wird, bis er sich sagen hört: »Magst du ... Kniffel?«
    »Was
ist >KniffelLöcher in Metall ätzen könnte.
    »Das
ist ein Spiel, für das man Geschick und Glück braucht«, sagt Skippy kläglich.
»Ein Würfelspiel.«
    Noch
so eine langweilige Bemerkung, besagt ihr Blick, und ich falle tot um. »Hast du
irgendwelche Drogen?«, fragt sie.
    »Ich
hab Asthmaspray«, erwidert er eifrig.
    Das
Mädchen schaut ihn

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