Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)
Fremde erkannt. Während manche es dabei beließen, uns drohend anzuknurren und mit den klauenbewehrten Fingern auf uns zu deuten, griffen andere zu ihren Kommunikatoren. Kaum tuckerten wir, einer Biegung der Hauptachse folgend, auf eine noch breitere Hauptverkehrsstraße hinaus, als wir von einer Brücke aus unter Feuer genommen wurden. Einige Strahlenbündel schlugen neben uns ein. Sie töteten mehrere Sineser. Aber wir hatten keinen Grund zu der Annahme, dass das unsere Verfolger in Verlegenheit bringen würde. Wenn wir geglaubt haben sollten, wir könnten die Masse als Schutzschild missbrauchen, so hatten wir uns geirrt. Die Machthaber zögerten keinen Moment, ihre eigenen Leute über den Haufen zu schießen, wenn sie zufällig im Weg standen.
»Vorsicht«, brüllte ich.
Wir erwiderten das Feuer und schossen einige der Soldaten von der Brücke herunter. Auf der Rampe, die von der oberen Fahrbahn zu der unseren herunterführte, tauchten vier Soldaten auf schnellen schwarzen Gleitern auf. Jennifer stellte sich im Sattel auf und gab aus dem Feldwerfer zwei Schüsse nach rückwärts ab. Sie traf einen der Angreifer, dessen Fahrzeug mit scharfem Knall in die Luft flog. Aber es war klar, dass wir in einem offenen Schusswechsel keine Chance hatten.
Indem wir uns den Weg freischossen, kämpften wir uns zu einer Zone durch, in der der Verkehr weniger dicht war. Dann beschleunigten wir auf Höchstgeschwindigkeit. Während Taylor aus dem Gleiter herausholte, was nur möglich war, lagen Lambert und ich in die gravimetrischen Sitze gepresst und feuerten nach hinten. Es gelang uns, einen weiteren Verfolger auszuschalten. Wir konzentrierten uns auf den nächsten. Ein lauter Schrei von Jennifer, der durch unsere Helme gellte, ließ uns herumfahren.
Uns fiel auf, dass die Straße, auf der wir dahinrasten, vollkommen leer war. Man hatte den Verkehr umdirigiert, um Platz zu haben und sich in Ruhe mit uns beschäftigen zu können. Und wir waren in die Falle gegangen. Worin diese bestand, sahen wir jetzt. Einige hundert Meter vor uns fuhr ein Schwebepanzer vor. Er positionierte sich gemächlich in der Mitte der Fahrbahn und schwenkte den Lauf seiner plasmatischen Kanone in unsere Richtung. Sie hatten uns in die Zange genommen. Indem Jennifer auf die linke Spur wechselte, hielten wir uns so weit nach rechts wie möglich. Die vorausfahrende Jennifer gab einige schwere Salven aus dem Feldwerfer auf das Ungetüm ab, die ihm nicht sichtbar zusetzten. Dann donnerte die Antwort. Der Panzer hatte auf uns gezielt und gefeuert. Mit telepathischer Sicherheit reagierte Taylor. Er antizipierte den Schuss genau in der Sekunde, in der er abgegeben wurde. Mit einem Gewaltakt drückte er den Gleiter nach unten, dass die Unterseite des Feldgenerators kreischend über den Asphalt schrammte. Das Werferfeld ging gurgelnd über uns hinweg. Es riss in unserem Rücken ein Fassadenstück von drei Stockwerken Höhe aus einem der Bauquarzpaläste. Indem unser Fahrzeug sich von selbst stabilisierte, zischten wir an dem Panzer vorbei, Jennifer zur Linken, wir zur Rechten. Eine Infanterieeinheit, die aus dem Schutz des stählernen Monsters auftauchte, eröffnete das Feuer auf uns. Wir setzten über sie hinweg, wobei einige von ihnen unter unser Generatorfeld gerieten und verdampft wurden. Einige andere kamen in das Kreuzfeuer zwischen uns und unseren Verfolgern. Die übrigen sandten uns noch ein paar Salven hinterher. Ich dachte, dass keine davon uns gefährlich geworden war, als Taylor plötzlich aufstöhnte und gegen Lambert sank. Ich konnte mich nicht sofort darum kümmern, denn ich musste unsere Verfolger in Schach halten. Zu den beiden älteren gesellten sich jetzt noch einige weitere, die an der Straßensperre ihre Gleiter bestiegen und uns nachsetzten. Glücklicherweise bemerkte Jennifer sofort, dass bei uns etwas nicht stimmte. Sie ließ sich zurückfallen und übernahm den Feuerschutz. Ich beugte mich nach vorne, um über Taylors zusammengesackten Körper hinweg das Steuer zu führen. Lambert war bereits um ihn besorgt.
»Sind Sie verletzt?«, rief ich.
Dabei hatte ich den Schlamassel direkt vor der Nase. Sein Arm war zerfetzt. Ich sah die hervorstechenden Drähte und die zerborstenen Stahlschienen. Blut schien nur wenig zu fließen.
»Sagen wir mal: beschädigt«, keuchte er. Obwohl hauptsächlich seine Prothese in Mitleidenschaft gezogen war, schien er große Schmerzen zu leiden.
Bei voller Fahrt, während Salven und Strahlenbündel an unserer
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