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Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Titel: Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Falke
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tiefer in seinen Arbeitseifer.
    Währenddessen wuchs Reynolds von unerwarteter Seite ein tatkräftiger Verbündeter heran. Sergeant Taylor sah seine Stunde gekommen. Schon seit einiger Zeit belegte er an den Ausbildungsinstituten der MARQUIS DE LAPLACE Lehrgänge, um die Offizierslaufbahn einschlagen zu können. Jetzt wurde er, dank seines Ehrgeizes, seiner Arbeitswut und seiner Erfahrung im Umgang mit Feldgeneratoren, zu Reynolds’ rechter Hand, wo es darum ging, eine neue Generatorengeneration zu schaffen. Taylor rückte in Reynolds Arbeitsgruppe offiziell auf den Posten des Generatorbeauftragten vor. Er musste die Beförderung zum Offiziersanwärter abwarten, ehe er von Rogers eingesetzt werden konnte, aber dann war er der rechtmäßige Leiter des Technikerteams, das sich noch in der gleichen Stunde an die Entwicklung eines völlig neuen Typs von warpfähigen Feldgeneratoren machte. Zu jeder beliebigen Tageszeit und an sieben Tagen der Woche sah man Reynolds und Taylor als seinen verlängerten Arm im abgesperrten Bereich des Kleinen Drohnendecks, wo sie mit erhitzten Köpfen und in einem Jargon miteinander konferierten, den nur noch ihre engsten Mitarbeiter verstanden.
    Frankel zog sich auf Verwaltungstätigkeiten zurück. Er tauchte hin und wieder auf dem Drohnendeck auf, schlich um die Versuchsstände herum, ließ ein paar bissige Bemerkungen los und verschwand dann wieder. Obwohl wir weit davon entfernt waren, einen Termin für einen Test der neuen Sonde ansetzen zu können, ging es doch mit der Stimmung an Bord spürbar aufwärts. Jennifer brauchte abends über eine Stunde, um mir von den Fortschritten des Tages zu berichten. Ich hätte in dieser Phase der Entwicklung gern selbst mehr Zeit im Kleinen Drohnendeck zugebracht und wäre den Kameraden gerne zur Hand gegangen, aber schließlich war ich ENTHYMESIS-Kommandant, und meine Aufmerksamkeit hatte sich in dieser Zeit wieder mehr meinem eigenen Baby zuzuwenden, der auf drei Schiffe geschrumpften Explorer-Flotte, die in den Hangars des Großen Drohnendecks vertäut war.
    Ich verbrachte meine Tage mit Colonel Kurtz, meinem ranggleichen Kollegen von der Endeavour. Er hatte den Flug der ENTHYMESIS II von Neptun-Orbit in den erdnahen Raum durchgeführt. Bis jetzt waren wir nicht dazu gekommen, uns über die neue Technik auszutauschen. Aber sowie sich jetzt abzeichnete, dass die Entwicklung in ein neues Kapitel ging, das auch Explorereinsätze mit sich bringen würde, ließ ich mich von ihm in der neuen Technologie unterweisen. Einige Piloten und Kommandeursanwärter gingen uns dabei zur Hand. Ich hätte Jennifer gerne dabei gehabt, aber sie hatte sich selbst für unabkömmlich erklärt, um ungestört am Sondenprogramm mitwirken zu können. Ich machte mir, was ihre Instruktion anging, auch keine Sorgen. Wenn ich ihr abends erzählte, was wir gemacht hatten, stellte ich fest, dass sie weiter war als ich und von der Materie mehr verstand.
    Wenn ich mir zwischendurch eine Stunde freinahm und vom Großen zum Kleinen Drohnendeck hinüberwechselte, traf ich auf eine eingeschworene und vor Begeisterung glühende Gemeinschaft. Reynolds, Jennifer, Jill und Taylor werkelten mit aufgekrempelten Ärmeln und erhitzten Gesichtern inmitten von zwei Dutzend ölverschmierten Mechanikern und zahllosen Robotern an riesigen Generatorspulen und ausgeweideten elektronischen Innereien, die aus der geöffneten Sonde hingen wie Gedärme aus einem geschlachteten Riesen. Die Gemeinde war in der Regel nicht ansprechbar. Halbsätze und Fetzen von Kommandos wurden hin und hergebrüllt, mathematische Formeln und militärische Befehle verschmolzen ununterscheidbar zu einem eigentümlichen Jargon, einer technisch-wissenschaftlichen Geheimsprache, die für den Außenstehenden nicht verständlicher als pures Sinesisch war. Personen wuselten durcheinander. Unidentifizierbare Geräte, kleiner als ein tragbarer Kommunikator oder größer als eine Drohne, wurden herumgereicht oder mittels Kränen, die starke Generatorfelder erzeugten, durch die Halle gehievt. Meistens stand man hier nur im Weg. Es teilte sich lediglich die Atmosphäre unbedingter Begeisterung und fiebrigen Schaffens mit. Ich kam jedesmal wie berauscht an meinen eigenen Arbeitsplatz zurück, und Kurtz fragte mich mehr als einmal, ob ich nicht heimlich einen trinken ging, wenn ich vorgab, über die Mittagspause Jennifer und die anderen zu besuchen.
     
     
    Der Chronist
     
    Man befindet sich in der Etappe. Der Feind ist unsichtbar; er

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