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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Verbindungen und war dem bekannten HTLV - 1 -Virus sehr ähnlich. Hier lag ein Ansatzpunkt für eine genetische Manipulation. Wenn es gelänge, die Reproduktion des Genoms zu verhindern oder Fehlerstrukturen in die Hülle der Chromosomen einzubauen, dann wäre es möglich, die Auswirkungen einer viralen Infektion durch das Jatapu-Virus abzuschwächen oder eine Ausbreitung zu hemmen. Aber auch Veränderungen der Proteinstruktur des Virus und damit der Verpackung seines Genoms waren ein denkbarer Ansatzpunkt. Denn die Proteine wirkten wie ein Schlüssel, der das Tor zum Inneren der Zelle öffnete, damit das Virus in die Zelle eindringen konnte.
    Doch der Jatapu-Virustyp wies auch deutliche Unterschiede zum nahen Verwandten, dem HTLV - 1 -Virus, auf. So fehlten komplett die regulatorischen Gene, und auch in den einzelnen Sequenzen gab es unterschiedliche Basenpaare. Noch waren also nicht alle Rätsel gelöst, und es würde wohl eine ganze Weile dauern, bis man das Jatapu-Virus restlos entschlüsselt hatte. Als Professor Joanna Kim nach einer kurzen Ruhepause wieder zurück in das Labor kam, wurde sie bereits von dem leitenden Molekularbiologen aus dem Genetik-Labor erwartet.
    » Ich habe ein paar interessante Neuigkeiten«, empfing sie der blasse Kollege. » Das sollten Sie sich unbedingt ansehen.«
    Er reichte ihr einen Aktenordner. » Was haben Sie denn für mich?«, fragte Joanna, nahm die Akte und ging weiter.
    » Sehen Sie selbst«, antwortete der Mann hastig und folgte ihr. Joanna blieb stehen und blätterte die Aufzeichnungen durch. Ihre Augen wurden groß, als sie die Testergebnisse studierte.
    » Hill ist Ihr Name, stimmt’s?«
    » Ja, richtig«, antwortete der Mann stolz. » Wir haben das Ergebnis mittlerweile sieben Mal überprüft und kamen immer zum gleichen Resultat.«
    Joanna Kim gab dem Mann einen Fingerzeig und forderte ihn auf, ihr in das kleine Büro zu folgen, das gegenüber dem Labor lag. Hill verbeugte sich leicht und folgte ihr. Schweigend ließ sich Joanna Kim auf ihrem Stuhl nieder. Blatt für Blatt ging sie die Aufzeichnungen durch. Schließlich legte sie den Aktenordner vor sich auf den Schreibtisch und sah auf. Hill stand noch immer im Zimmer.
    » Setzen Sie sich doch!«
    Er nickte beflissen.
    » Das war gute Arbeit«, lobte sie ihn. » Euralvirin gehört zu den nichtnukleosidischen RT -Inhibitoren. Ich möchte, dass Sie mit Ihrer Abteilung am Ball bleiben. Ich brauche dreißig Testreihen. Ich will Gewissheit, bevor wir falsche Hoffnungen wecken.«
    Sie reichte Hill den Aktenordner.
    » Wie lange werden Sie brauchen?«
    » Wenn wir Unterstützung hätten, dann könnten wir in zwei Tagen …«
    » Das ist zu lange«, widersprach Joanna Kim. » Ich werde für Verstärkung sorgen. Morgen Abend brauche ich die Ergebnisse. Und Sie kommen direkt zu mir. Ist das klar?«
    Hill nickte stumm und erhob sich.
    Joanna Kim wartete, bis Hill den Raum verlassen hatte, dann griff sie zum Telefon.
    Geheimes Flugfeld am Rio Jatapu, Amazonasgebiet
    Sie waren auf dem gleichen Weg zur Hütte im Schatten des provisorischen Flugzeughangars zurückgekehrt. Rosburn war zusammengezuckt, als der Cabo und Gene plötzlich aus der Dunkelheit aufgetaucht waren. Die beiden gingen sofort in die Hütte, während Rosburn draußen blieb. Die Tür lehnten sie nur an.
    » Was habt ihr entdeckt?«, fragte Lila erwartungsvoll.
    » Die ganze Lichtung ist künstlich angelegt«, erklärte der Cabo. » Das ist ein Flugplatz mit allen Extras. Tarnnetze verhindern, dass das Flugfeld von der Luft aus entdeckt werden kann. Im Westen gibt es ein Tanklager. Dort haben sie einen Zulauf zum Fluss gegraben. Unser Schnellboot liegt da vor Anker. Wir haben noch zwei Stunden, bevor die Sonne aufgeht.«
    » Was haben Sie vor?«, fragte Luisa Behringer.
    » Als wir das Tanklager beobachteten, ist ein sieben Mann starker Trupp aus dem Urwald zurückgekehrt. Es müssen die Männer gewesen sein, die uns am Camp aufgelauert haben.«
    » Das heißt, Tenente Farraz ist tot«, raunte Rosburn von außen in den kleinen Verschlag.
    » Nein, ich habe das Gespräch mitgehört. Sie wurden hierher zurückbeordert. Sie haben vor, morgen früh dieses Lager aufzugeben und sich mit dem Flugzeug abzusetzen. Farraz ist noch irgendwo im Dschungel. Die Kerle haben über die Hälfte ihrer Männer verloren.«
    » Dann werden sie uns in spätestens zwei Stunden töten«, wandte Rosburn ein.
    » Rosburn!«, fuhr Gene den Mann an. » Jetzt halten Sie mal die Luft an!«
    »

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