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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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antwortete Gene und wies auf den Totenkopf. » Das ist ein Behälter mit gefährlichem Inhalt, ich glaube, das sollte sie sich ansehen.«
    Der Sargento gestikulierte wild und rief nach dem Cabo, während Gene mit einem Stock seinen Fund untersuchte. Der gelbe Deckel war teilweise verschmort, aber noch immer dicht, offenbar hatte das Feuer dem Oberflächenmaterial des Behälters nicht viel ausgemacht.
    Luisa hastete in Begleitung des Cabos heran. » Lassen Sie das bloß verschlossen«, herrschte sie Gene an.
    » Was zum Teufel ist das?«, fragte er die Wissenschaftlerin, die sich den Behälter eingehend betrachtete und anschließend ihre dicken schwarzen Schutzhandschuhe über die gelben Gummihandschuhe schob, ehe sie den Container berührte.
    » Das ist aus einem Labor«, antwortete sie. » Hochinfektiöses Material. Wo haben Sie das gefunden?«
    » Es lag hier im Gras«, antwortete Gene, als aus dem Funkgerät des Cabos die krächzende Stimme von Tenente Farraz zu vernehmen war. Der Cabo meldete sich, während Luisa Behringer den Behälter in ihren Tornister schob und den Metalldeckel sorgfältig verschloss. » Ich möchte bloß wissen, wie das hierher kommt«, murmelte sie.
    Der Cabo beendete das Funkgespräch mit ernster Miene. » Farraz hat sich gemeldet«, sagte er. » Sie haben ganz in der Nähe des Sees das Wrack eines Flugzeugs entdeckt. Sie brauchen uns dort.«
    » Ein Flugzeug?«, fragte Gene hellhörig.
    » Eine amerikanische Maschine«, erklärte der Cabo. » Offenbar wollte der Pilot auf dem Wasser notlanden.«
    Luisa Behringer richtete sich auf. » Dann nichts wie hin, vielleicht entspringt das Virus überhaupt nicht der Natur, sondern stammt aus irgendeinem Labor.«
    » Wer sollte so einen Blödsinn tun?«, wandte Lila Faro ein. » Das Virus hat bereits über tausend Menschen auf dem Gewissen. Und es gibt nichts, was man dagegen tun kann.«
    Luisa hob abwehrend die Hände. » Vielleicht gibt es sogar ein Gegenmittel. Und wenn ich mich nicht irre, wäre es nicht das erste Mal, dass das Militär an einer neuen Biowaffe forscht.«
    Landstraße Mt- 060 , am Tor zum Pantanal, Bundesstaat Mato Grosso
    Die gelben Rundumleuchten des Abschleppwagens rotierten hektisch und verstrahlten ihr grelles Licht weithin sichtbar in den Morgendunst. Falcáo lehnte mit verschränkten Armen an Zagallos Dienstwagen und machte eine finstere Miene.
    » Ich hatte keine Chance«, sagte er zu seinem Chef und betrachtete den verbeulten Wagen, der an einem Kran über der Ladefläche des Abschleppwagens schwebte. Seine Kollegin war mit Prellungen und einer Gehirnerschütterung in eine Klinik in Pocone eingeliefert worden. Etwa eine halbe Stunde nach dem Unfall waren die Kollegen der Fahndung am Unfallort eingetroffen. Falcáo hatte sie umgehend nach Pocone weitergeschickt, um nach dem Geländewagen Ausschau zu halten, in dem sich Anjo befinden musste. Doch trotz ihrer halsbrecherischen Fahrt in die nahe Stadt am Tor zum Pantanal hatten sie den weißen Toyota-Geländewagen nicht mehr einholen können. Auch mit der Adresse der Firma I-Pharmacia hatten sie keinen Erfolg gehabt. Das Fahrzeug und Anjo blieben verschwunden.
    Beinahe eine Stunde hatte Falcáo gewartet, bis ein Abschleppwagen an der Unglücksstelle eintraf. Amanda, seine Begleiterin, klagte zunehmend über Unwohlsein und Schmerzen im Halsbereich. Als sie sich schließlich übergeben musste, rief Falcáo einen Krankenwagen, der Amanda in das Städtische Krankenhaus von Pocone einlieferte. Weitere dreißig Minuten vergingen, bis schließlich Zagallo an der Unfallstelle eintraf.
    » Niemand macht dir Vorwürfe«, erwiderte Capitão Zagallo auf die Entschuldigung seines Kollegen. Zagallo zündete sich ein Zigarillo an und warf das Streichholz auf die Straße.
    » Anjo ist spurlos verschwunden, und ich habe keine Ahnung, wie wir ihn wiederfinden sollen«, haderte Falcáo unbeeindruckt von Zagallos Beschwichtigung. » Wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Wir können noch nicht einmal mit diesem Doktor Guerra sprechen. Und alles ist mein Fehler. Ich hätte besser aufpassen müssen.«
    Zagallo öffnete die Tür seines Dienstwagens. » Das ist so nicht ganz richtig«, antwortete er und grinste. Er reichte Falcáo ein zusammengefaltetes Dokument.
    » Was ist das?«, fragte Falcáo verwirrt und faltete das Blatt aus dickem Karton auseinander.
    » Ich war nicht ganz untätig, während du hinter Anjo her warst«, erklärte der Capitão. » Ich habe noch einmal mit Mama Aquela

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