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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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ordnete die Papiere auf seinem Tisch. » Das hier ist ein Haft- und Durchsuchungsbefehl der Generalstaatsanwaltschaft und genau den werden wir umsetzen. In zwei bis drei Stunden stößt ein Mann zu uns, der sich hier auskennt. Wir warten auf ihn, vielleicht hat er eine Idee, wie wir in die Höhle des Löwen gelangen, bevor dort zu viel Porzellan zerschlagen wird. Sind Ihre Männer bereit?«
    » Drei Hubschrauber, zwei Panzerwagen und sechzig Mann stehen Gewehr bei Fuß«, antwortete Shaw. » Wir können jederzeit losschlagen.«
    » Gut, ich will nur sicherstellen, dass wir die Leute, auf die es ankommt, auch im Käfig haben und niemand vergessen.«
    » Das ist Ihr Spiel, Crawford. Wir erledigen nur die Drecksarbeit und verschwinden wieder.«
    » Okay, dann halten Sie sich bereit, es muss schnell gehen, wenn es sein muss.«
    Denver International Airport, Colorado, USA
    Als die Douglas DC 9 - 30 der Delta Airlines pünktlich gegen Mittag auf der Landebahn des Denver International Airports aufsetzte, begann es heftig zu regnen. Die Passagiere hasteten zu den beiden bereitstehenden Bussen und verschwanden darin, bevor der aufkommende Sturm richtig losbrach. Professor Joanna Kim fluchte, als sie den Bus erreichte und trotz des kurzen Weges mit pudelnassen Haaren einstieg. Ein Blitz zuckte aus den dunklen Wolken vom Himmel herab, und der grollende Donner ließ sie schreckhaft zusammenzucken. Mit einem Taschentuch versuchte sie ihr Gesicht zu trocknen. » Das ist ein schöner Empfang in Denver.«
    Der Bus fuhr unter die Überdachung der Ankunftshalle und entledigte sich dort in aller Eile seiner menschlichen Fracht, bevor er in Richtung der Landebahnen wieder davonbrauste. Joanna folgte der Menge zum Abfertigungsschalter und war heilfroh, dass sich die Prozedur bei Inlandsflügen nur auf eine kurze Verabschiedung der Passagiere beschränkte. Bevor sie jedoch den Ankunftsbereich verlassen konnte, musste sie beinahe eine Stunde auf ihren Koffer warten, der auf dem Förderband mit Verspätung eintraf. Draußen schüttete es inzwischen in Strömen. Joannas erster Weg führte sie zur Damentoilette, wo sie sich erst einmal umzog und ihre Kurzhaarfrisur richtete. Es hatte schon Vorteile, wenn man die Haare nicht allzu lang wachsen ließ. Vor allem, wenn man in einem Labor arbeitete.
    Am Schalter der Alamo-Autovermietung herrschte gähnende Leere, was ihr zu einem kleinen Zeitvorteil verhalf und sie für die lange Wartezeit auf ihren Koffer wenigstens einigermaßen entschädigte.
    Sie mietete einen blauen Pontiac und folgte der Dame am Service in die Tiefgarage, wo sie den Wagen in Empfang nahm.
    Bis nach Boulder waren es noch fast vierzig Kilometer, doch sie hatte es nicht eilig. Erst für den heutigen Abend war ein Treffen mit Professor Macombie geplant. Zuvor würde es noch zu einem Mittagessen reichen, und dann verblieb immer noch genügend Zeit, sich auf dem Zimmer im Silver Saddle Hotel frisch zu machen. Sie war gespannt auf das Treffen, sie war gespannt darauf, was der alte Macombie zu ihrer Feststellung sagen würde. Erneut grollte der Donner und ein Blitz erhellte den düsteren Tag. Ihr Magen knurrte.

58
    Slidell, nahe White Castle, Louisiana
    Gene war todmüde, als er nach dem anstrengenden Flug mit dem Lear-Jet auf dem Baton Rouge Metropolitan Airport landete. Lediglich für eine kurze Zwischenlandung zum Auftanken auf den Bahamas hatte es gereicht, denn Rosburn und Gene wurden unweit von White Castle erwartet.
    In Slidell, knapp vierzehn Kilometer südlich von White Castle, hatte Agent Crawford sein Hauptquartier eingerichtet. Ein Hubschrauber des FBI brachte die beiden Passagiere direkt an den Einsatzort. Gene schlief während des Fluges und wachte erst auf, als der Helikopter unsanft auf dem Fluggelände von Slidell aufsetzte, wo Crawford einen öffentlichen Hangar requiriert und zur Einsatzzentrale umfunktioniert hatte. Die massive Polizeipräsenz in White Castle wäre kaum zu verbergen gewesen, aus diesem Grund hatten sie sich in das vierzehn Kilometer entfernte Slidell zurückgezogen.
    Nachdem die Rotoren zur Ruhe gekommen waren, wurde die Schiebetür zurückgeschoben. Scheinwerfer erhellten das nächtliche Fluggelände, und Gene rieb sich die Müdigkeit aus den Augen. Ein Mann mit Glatze blickte ins Innere und reichte Rosburn die Hand.
    » Willkommen zu Hause, Mister Rosburn, ich bin Agent Crawford und leite die hiesigen Ermittlungen«, sagte er.
    Rosburn ergriff die Hand und stieg geduckt aus dem Helikopter. »

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