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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Duarte Faria eingezogen. Bislang lag nichts gegen den Mann vor. Er arbeitete und verwaltete das Blumenfeld am Eingang zum Pantanal für eine Firma, die Blumen bis in die Vereinigten Staaten exportierte. Zusammen mit seinem Bruder Tizio wohnte er hier draußen in der Einsamkeit. Ansonsten gab es nur Gerüchte, dass er ein klein wenig verrückt sein sollte, weswegen man ihn auch Da Louco nannte. Er hatte nur wenig Kontakte in die Stadt, doch wenn die Ernte bevorstand, dann arbeiteten hier bis zu einhundert Personen, die meist mit einem Bus hergebracht wurden und auf dem Gelände campierten, bis ihre Arbeit erledigt war.
    Als die Polizeibeamten nach Sonnenaufgang vorrückten und das Gehöft durchsuchten, war das einzige Lebewesen, das sie entdeckten, ein räudiger Köter, der an seine Hundehütte angeleint war und die uniformierten Polizisten vehement ankläffte. Nachdem das Haus durchsucht worden war, bat der Kommandant Zagallo und Falcáo zu sich.
    » Es scheint, dass das Haus bereits vor längerer Zeit verlassen worden ist«, berichtete der Kommandant. » Wir haben Speisen gefunden, die bereits Schimmel angesetzt haben. Es sieht nach einem überstürzten Aufbruch aus.«
    Zagallo nickte. » Ich will, dass alle Hallen und der gesamte Bereich hier gründlich durchsucht werden. Sie wissen, was wir suchen?«
    Der Kommandant nickte und entfernte sich.
    » Er ist wohl ausgeflogen«, murmelte Falcáo.
    » Ob ihn jemand gewarnt hat?«
    » Vielleicht hat er von unseren Aktionen erfahren und hat damit gerechnet, dass wir kommen«, mutmaßte Falcáo.
    Zagallo lehnte am Dienstwagen und blickte sich nachdenklich um. » Ich glaube nicht, dass er mit unserem Erscheinen gerechnet hat. Im Gegenteil, ich glaube, er fühlt sich hier draußen sicher. Hier gibt es weit und breit keine Menschen.«
    Der Kommandant eilte herbei. » Wir haben einen Wagen gefunden, einen schwarzen Pick-up. Er steht drüben in der großen Lagerhalle.«
    Zagallo wandte sich seinem Kollegen zu. » Ich will, dass die Spurensicherung den Wagen genau unter die Lupe nimmt.«
    » Ich kümmere mich darum.«
    Noch bevor Zagallo zusammen mit dem Kommandanten die Lagerhalle erreicht hatte, wurden sie von einem Polizisten gerufen. Der Mann fuchtelte mit den Armen in der Luft und hetzte auf sie zu. Er führte sie hinter eine der Hallen. Auf einer Koppel grasten vier Pferde. Zwischen Heuballen und dem Brunnen lag die Leiche eines Mannes. Sein Kopf war übel zugerichtet. Ein Spaten mit blutigem Blatt lag unmittelbar neben dem Toten. Der Mann trug eine blaue Arbeitshose, Stiefel und ein kurzes Hemd. Von seinem Gesicht war nicht mehr sehr viel übrig.
    » Er ist wohl mit dem Spaten erschlagen worden«, sagte einer der Polizisten. » Es ist wohl schon eine Weile her.« In der Tat hatte das Blut bereits eine braune Färbung angenommen. Fliegen summten umher und belagerten den Leichnam.
    » Hatte er etwas bei sich?«, fragte Zagallo.
    Der angesprochene Polizist reichte Zagallo eine braune Ledertasche.
    » Die trug er um den Hals, darin ist ein Führerschein. Es handelt sich demnach um Cielo Duarte Faria.«
    » Holen Sie meinen Kollegen«, befahl Zagallo. » Ich will, dass hier jeder Stein umgegraben wird. Er hatte einen Bruder, der muss sich hier noch irgendwo herumtreiben. Die Spurensicherung soll sich um die Leiche kümmern.«
    Der Polizist salutierte und eilte davon.
    Kurze Zeit später traf Falcáo am Tatort ein. » Ist das Da Louco?«
    » Wir müssen davon ausgehen, habt ihr etwas gefunden?«
    » Der Wagen deckt sich zumindest mit der Beschreibung, die wir haben. Außerdem lagern in einem Stahlschrank mehrere Säcke mit Thermit. Ich glaube, dieser Tiago hat die Wahrheit gesagt.«
    Zagallo nickte. » Wir müssen hier alles genauestens untersuchen. Ich will, dass wir Leichenspürhunde hierher holen. Außerdem müssen wir nach Farias Bruder fahnden. Fahr zurück und unterhalte dich noch einmal mit Tiago. Wir brauchen eine Beschreibung von ihm.«
    » Glaubst du, sein Bruder hat das getan?«
    » Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Aber zumindest sieht es so aus, als ob wir den Mörder gefunden haben, der seine Opfer vor unserer Nase ablegte. Er ist schon ein paar Tage tot. Vielleicht gab es auch deswegen keine Leichenfunde in Cuiabá mehr.«
    Falcáo blickte sich nachdenklich um. » Warum hat er die Leichen nicht einfach hier verscharrt? Niemand hätte davon etwas bemerkt.«
    » Genau deswegen will ich Leichenhunde hier haben. Wer weiß, ob es hier nicht schon Gräber gibt. Und

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