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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Cabo schlenderte langsam weiter. » Und was hat dich dazu bewogen, hierher zurückzukommen?«
    » Ich liebe mein Land und ich denke, hier ist meine Hilfe noch wichtiger als in einem Labor in den Staaten.«
    » Deswegen das kleine Krankenhaus im Dschungel?«
    Lila nickte. » Ja, deswegen. Hier sind uns die Menschen dankbar, dass wir für sie da sind.«
    Sitz der Bezirksregierung in Manaus, Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas
    Gouverneur Careido reichte dem amerikanischen Attaché die Hand und lächelte freundlich. » Wir stehen tief in Ihrer Schuld«, sagte er.
    Phillip Rosburn schüttelte den Kopf. » Wir sind Nachbarn, und Nachbarn helfen sich, wenn es Probleme gibt. In einer solchen Situation ist es doch nur selbstverständlich, dass wir unsere logistische Hilfe anbieten. Schließlich bewohnen wir alle diesen Kontinent und unsere Länder sind schon seit Jahrzehnten freundschaftlich miteinander verbunden.«
    Phillip Rosburn, amerikanischer Attaché für Umwelt und Gesundheit der US -Botschaft in Brasilia, setzte sich in den gepolsterten Sessel, den ihm der Gouverneur als Platz angeboten hatte. » Gerade in solch schwierigen Zeiten ist es gut, wenn man Freunde hat.«
    » Sie sagen es, Senhor Rosburn«, entgegnete Gouverneur Careido. » Leider werden wir in dieser entlegenen Region oft von unserer Hauptstadt vergessen, wenn es um Fragen der staatlichen Versorgung geht. Aber angesichts der Ausnahmesituation hat uns Brasilia umfangreiche logistische und auch fachliche Hilfe zugesichert. Bedauerlicherweise sind wir in unserem Land noch nicht ganz so weit wie in der übrigen zivilisierten Welt. Aus diesem Grund nehmen wir Ihr Hilfsangebot sehr gerne an. Auch die WHO wird in Kürze ein Expertenteam entsenden. Denn es ist natürlich immer besser, wenn sich mehrere Spezialisten der Sache annehmen.«
    » Das ist auch die Meinung unseres Botschafters«, stimmte Rosburn zu. » Es ist eine glückliche Fügung des Schicksals, dass es zwischen den Marineeinheiten unserer Länder ein Kooperationsprojekt gibt, das es uns ermöglicht, gemeinsam schnell zu reagieren. Nur so können wir im Falle einer drohenden Pandemie eine Ausbreitung des Virus verhindern.«
    » Unsere Armeeeinheiten haben das Gebiet abgeriegelt, kein Mensch kann daraus unkontrolliert entkommen. Unser Präsident hat außerdem eine Luftraumsperre über der Region verhängt. Nur noch militärische Flugbewegungen sind gestattet. Wir hoffen durch diese Maßnahmen, das Ausbreitungsgebiet einzudämmen. Außerdem wird derzeit unter meiner Führung ein Krisenstab eingerichtet, der die Maßnahmen koordiniert. Neben dem Kommandeur der Militäreinheiten werden wir natürlich auch Ihrer Regierung eine Stimme in diesem Gremium einräumen. Schließlich sind wir an einer offenen und konstruktiven Zusammenarbeit sehr interessiert.«
    Rosburn lächelte verbindlich. » Es ist uns eine Ehre. Wir haben zwei Ärzteteams unserer Marineinfanterie in die Region beordert. Wichtig ist es, den Index-Fall ausfindig zu machen, um den Infektionsweg nachvollziehen zu können. Außerdem werden unsere Wissenschaftler des National Naval Medical Center in Bethesda die Strukturen des Jatapu-Virus bestimmen, um ein geeignetes Medikament herzustellen.«
    Careido zog die Stirn kraus. » Aber ist das nicht genau das, was auch die Spezialisten der WHO vorhaben?«
    Rosburn hob beschwichtigend die Hände. » Natürlich räumen wir den Mitarbeitern der WHO absolute Priorität ein, jedoch ist es in einem solchen Fall immer besser, wenn verschiedene Wissenschaftler unabhängig voneinander an einer Lösung arbeiten. Ein entsprechender Datenaustausch ist auf jeden Fall gewährleistet. Das ist doch keine Frage, bereits im Falle der großen Ebola-Infektion hat sich diese Arbeitsweise bewährt.«
    Careido nickte zufrieden. » Senhor Rosburn, ich danke Ihnen nochmals für Ihren Einsatz. Ihre Leute sind selbstverständlich willkommen.«
    Louis Armstrong International Airport, New Orleans, USA
    » Mister Morrison, bitte schnallen Sie sich an!«, sagte die Stewardess an Bord der Boing 727 .
    Gene war eingeschlafen. Sie rüttelte an seiner Schulter. » Mister Morrison, anschnallen bitte, wir landen in Kürze in New Orleans.«
    Gene schlug die Augen auf und schaute in das Gesicht der Flugbegleiterin.
    » Mister Morrison, schnallen Sie sich bitte an!«
    Gene räusperte sich. » Was … was wollen Sie von mir«, krächzte er.
    » Anschnallen bitte«, wiederholte die Stewardess. » Wir landen, Mister Morrison.«
    Schläfrig

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