Mutter bei die Fische
mit Arbeiten drauÃen am Beachvolleyballfeld beschäftigt gewesen. Als er nun in die Bude trat, runzelte Thies die Stirn.
Kai nahm sich die Flasche und studierte fachmännisch das Etikett. »Nicht schlecht«, sagte er und stellte die Flasche wieder hin. »Probiere ich auch gerne mal, wenn ich darf.«
»Du hast Feierabend«, brummte Thies ungemütlich, bevor Silke noch etwas auf Kais Ansinnen sagen konnte.
»Hey, chill mal«, Kai lächelte defensiv, »ich bin groÃ, ich muss noch nicht in die Heia.«
Falk und Silke konnten die schwarze Wolke, die sich über Thiesâ Haupt zusammenbraute, deutlich sehen, der junge Rettungsschwimmer offenbar nicht. Stattdessen nahm er sich einen Stuhl, lümmelte sich darauf und grinste Thies breit an.
»Ich kenn hier keinen. Also such ich ein bisschen Anschluss. Ist doch nichts dabei, oder?«
»Und ob da was bei ist.« Thies baute sich breitbeinig vor ihm auf. »Ich habâs dir schon mal gesagt und nicht nur einmal: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.«
Kai zog eine Augenbraue nach oben und tat, als verstünde er nicht.
Thies trat noch einen Schritt näher an Kais Stuhl, und dieser kippelte damit nach hinten, nicht ohne provozierend die Arme vor der Brust zu verschränken.
»Für dich ist hier Ende Gelände. Du machst deinen Job und dann ist gut. Hier spielen die GroÃen.«
»Uhh, jetzt hab ich aber Angst!« Kai wedelte mit den Händen, kippelte noch immer mit dem Stuhl und lächelte Thies an. Seine Augen allerdings lächelten nicht. Zwischen den beiden lief ein waschechtes Blickduell.
»Thies â¦Â«, versuchte Silke vorsichtig einzugreifen, aber Thies drehte sich nicht mal zu ihr um, er hielt nur eine Hand hoch, um ihr Einhalt zu gebieten. Gleich darauf setzte er einen Stiefel auf die Sitzfläche des Stuhls, auf dem Kai saÃ. Nun hatte er die Macht, den Stuhl aus dem labilen Gleichgewicht zu bringen.
In dem Moment kam Jörn Krümmel zur Tür herein. »Tach zusammen!«, rief er fröhlich, verstummte dann aber sofort, als er die spannungsgeladene Situation zwischen Kai und Thies wahrnahm.
Es war Kai, der schlieÃlich die Augen niederschlug und damit signalisierte, dass er aufgab.
Thies nahm seinen Stiefel sachte von dem Stuhl. »Ich kann mir auch einen anderen Schwimmer suchen«, sagte der Cowboy, und Falk entging nicht, dass die Stimme rauer war als sonst. Was geht nur ab zwischen den beiden?, wunderte Falk sich insgeheim.
Kai nahm wortlos seinen Rucksack und verschwand aus dem DLRG -Häuschen. Sie sahen ihn wütend in Richtung Wasser stapfen.
Keiner sagte ein Wort, bis Thies das Schweigen brach.
Er stellte Wasser und Bier auf den Tisch und schmiss die Karten dazu. »Erst mal ân paar Runden spielen, zum Warmwerden. Dann gibtâs den Aal.« Es war offensichtlich, dass der Sheriff nicht über den merkwürdigen Vorfall reden wollte.
Falk, Jörn und Silke sahen sich befremdet an.
»Warum bist du so zu dem Jungen? Er ist doch ein netter Kerl.« Silke setzte sich neben Thies und nahm die Karten, um sie geschickt zu mischen.
Thies brummte nur.
Aber Silke lieà nicht locker. »Das war ja wohl büschen übertrieben gerade eben. Oder nicht?«
Thies steckte sich eine Kippe in den Mundwinkel, öffnete die Flaschen und vermied es, zu Silke hinüberzusehen.
Die grinste. »Du magst ihn.« Sie zwinkerte Jörn und Falk zu. »Und das stinkt dir.«
Thies schnaubte, stand auf und ging nach drauÃen, wo er sich die Zigarette anzündete.
»Mein SüÃer«, sagte Silke butterweich und wusste genau, dass sie damit die Provokation auf die Spitze getrieben hatte. Thies zog es vor, ihre Kommentare zu ignorieren, aber Falk und Jörn amüsierten sich köstlich darüber.
Keine zehn Minuten später saà Thies wieder am Tisch und hatte sich gefangen. Er war wieder ganz der Alte, klopfte Sprüche und gewann eine Runde nach der anderen.
»Na warte, dir zieh ich noch die Hosen runter â¦Â«, sagte Silke gerade, als Falk durch das Fenster des kleinen Häuschens, das zum Wasser hinausging, etwas Seltsames wahrnahm. Auf dem Meer trieb ein Schlauchboot, in dem ein Hund saÃ. AuÃen am Boot war eine Boje oder etwas Ãhnliches festgemacht, die munter auf den Wellen auf und ab hüpfte.
Falk kniff die Augen zusammen. »Du, Thies, da ist was.« Er zeigte mit dem Finger durchs
Weitere Kostenlose Bücher