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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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nicht derselbe, oder? Ist das schon wieder ein anderer? Psst, Colette? Das ist nicht der, den du beim Fun Run im Schlepptau hattest, oder?«
    Colette kicherte und beugte sich vor. »Nee, das ist ein Neuer. Ich komme mir vor wie an einer Bushaltestelle. Alle kommen auf einmal.« Sie zuckte fröhlich mit den Schultern und dackelte davon.
    Georgina wandte sich Heather zu. »Ich dachte, sie ist mit dem Vater der Zwillinge zusammen.«
    »Sie probiert es jetzt mit Internet-Dating.« Liebevoll betrachtete Heather Colettes wackelndes Hinterteil. »Ich gönne es ihr. Sie ist so viel fröhlicher. Unter der Woche bestellt sie Männer im Netz, und wenn die Kinder bei ihrem Vater sind, kommt die Lieferung. Das ist so süß.«
    »Wäh, also bitte!«, fauchte Georgina angewidert. »Das ist ja eklig. Das hat mit dem Warten an einer Bushaltestelle herzlich wenig zu tun. Das Bild hinkt doch total. An einer Bushaltestelle, lieber Mr Orchard, Tom«, sie beugte sich zum Rektor, »kommen die Busse nämlich irgendwann von selbst. Richtig?«
    Tom nahm sich noch ein Stück Quiche und nickte.
    »Internet-Dating ist, wie wenn man zum Busbahnhof rennt, sich den Vorsteher vorknöpft und ihm sagt, er solle um eine bestimmte Uhrzeit ein paar Busse vorbeischicken.«
    »Und es dann nacheinander mit den Fahrern treibt«, sagte Joanna mit lüsternem Blick.
    »Typisch Georgina«, erklärte Rachel, während sie sich Kapuzinerkresse auf die Gabel lud. Jetzt, wo sie was gegessen hatte, ging es ihr gleich besser. Hier am Tisch. Neben ihm. »Was andere mit ihrem Privatleben anstellen, ist ihr völlig schnuppe, aber wehe, man verwendet ein schiefes Bild. Noch dazu in aller Öffentlichkeit.« Sie pfiff leise. »Ganz schrecklich!«
    Tom lachte. »Ich muss schon sagen, in eurem Team ist es richtig lustig. Egal, ob wir gewinnen oder nicht.«
    »Wir haben Sie auch gern an Bord, Mr Orchard, Tom.« Georgina neigte den Kopf ein wenig nach vorn. »Und wir werden« – sie schlug auf den Tisch – » GEWINNEN, VERDAMMT !«
Runde 5: Fernsehserien, Stars und Sternchen
    »Och nee!«, rief Georgina und ließ den Kopf auf den Tisch sinken. »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht in der Pause im Siegestaumel um den Tisch gehüpft.«
    »Tja, leider«, stimmte Joanna ihr zu.
    »Das ist unsere Achillesferse«, befand Rachel. »Wie gut kennst du dich mit Stars aus?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Tom, »und ich bin stolz drauf.«
    »Hey, ich bin ziemlich gut«, sagte Deborah ungestüm. »Her damit.« Sie schnappte sich den Antwortbogen. »Überlasst das mir.«
    Wenn Deborah ehrlich war, ging es ihr nicht besonders gut. Die Sache mit dem Fondue war ein herber Schlag gewesen. Weil, ohne Fondue, was sollte man da mit Edelweiß? Oder mit einem Dirndl? Mittlerweile kam sie sich darin sowieso ziemlich bescheuert vor. Da käme ihr ein persönlicher Triumph gerade recht. Bei der Sportrunde war sie ziemlich eifersüchtig gewesen auf Joanna. Jetzt würde sie es den anderen zeigen. Nicht umsonst hatte sie seit Monaten jede Folge von Desperate Housewives geguckt und alles von Downton Abbey , davon hatte sie gar nicht genug bekommen können.
    »Wie heißt der Kater aus der Fernsehserie Alf ?«
    Hmm, das fing ja gut an. Wer oder was war Alf? Sie hatte keine Ahnung, woher auch? Sie würde einfach einen Namen hinschreiben, vielleicht hatte sie ja Glück. Felix? Oder Karo? Wenn sie wenigstens die Rasse wüsste. O je. Jetzt hatte sie die nächste Frage verpasst.
    In welchem Stadtteil Londons spielt die britische Serie EastEnders ?
    Na, gehörte das nicht eher zu Geografie? Damit kannte Deborah sich überhaupt nicht aus. Also, im östlichen London lag … hmmm. Ups, war das gerade eine Frage gewesen? Bestimmt wollte der Typ als Nächstes was aus Desperate Housewives wissen. Hoffentlich!
    »Welche internationale Fernsehserie zeigte zum ersten Mal einen Kuss zwischen Frauen?«
    Hm. Also. Da wäre Susan? Julie? Die sind doch bestimmt nicht … Außerdem wäre das ja wohl Inzest, oder? Oder hatte sie da was verwechselt?
    »Wie läuft’s, Deborah?«, fragte Georgina. Die das Quiz viel zu ernst nahm. »Weißt du die Antworten?«
    »O ja«, flötete Deborah. Warum? Warum hatte sie das geflötet? Wie kam sie überhaupt darauf zu flöten? Verdammt, jetzt hatte sie wieder eine Frage verpasst. Dieser Chefkoch war zu schnell. Immer mit der Ruhe, der Herr. Sie sind hier nicht in der Küche! »Alles im grünen Bereich.«
    »Und nun zu den Stars und Sternchen.«
    Besser. Audrey Hepburn, Lady Di –

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