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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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Georgina ihre Ansprache fort. »Wenn ich mir die Anzeigetafel ansehe, dann liegen wir ziemlich weit vorn. Wir haben noch nicht mal den Joker eingesetzt.«
    »Was faselt die da? Halt die Klappe, Georgina, ich bin am Verhungern!«, sagte Joanna.
    »Der große Moment ist gekommen: Leute, lasst den Käse brutzeln!« Deborah kramte die Streichhölzer hervor und wollte gerade eines anzünden, als Beas Mutter sich auf sie stürzte wie ein boshafter Monsterbusen aus einem … keine Ahnung … Monsterbusenschocker , und ihr die Schachtel aus der Hand riss.
    »Nein, nein, nein, das tun Sie nicht!«, donnerte Pamela. »Brandschutz! Mehr muss ich wohl nicht sagen. BRANDSCHUTZ! HABEN SIE DEN VERSTAND VERLOREN ? In diesem Gebäude wird KEIN FEUER ANGEZÜNDET !«
    Sie hatten die ungeteilte Aufmerksamkeit des Saals. » Hallo ? Wir machen ein Fondue ? Das ist unser Motto ?« Das war total unfair, denn Bea hatte auch Kerzen angezündet. Wo war Mark? Deborah sah sich hektisch um. Er würde wissen, was zu tun war. Warum ging er denn zur Tür? »Schatz! Komm zurück!«
    »Tut mir leid, Baby, ich muss ins Büro«, rief er durch den Saal. »Krise! Muss los!«
    Der boshafte Monsterbusen keifte weiter. Deborahs Motto war ihm völlig egal, das Brandrisiko aber nicht. Er beschlagnahmte die Streichhölzer. Dann trollte er sich, der boshafte, zeternde Monsterbusen, um woanders jemandem den Spaß zu verderben.
    Rachel stand draußen auf dem Parkplatz und schnappte etwas frische Luft. Seit Tom den Tisch verlassen hatte, war sie nicht mehr zur Ruhe gekommen, warum, wusste sie auch nicht. Ihr war heiß, doch sie fror an den Beinen, die außerdem ganz kribbelig waren. Nervös. Sie musste sich wieder beruhigen.
    »Hallo!« Plötzlich war Chris neben ihr aufgetaucht. »Wie schlägt sich dein Team so?«
    »Nabend.« Seltsames Gefühl. Obwohl sie Chris während der letzten sechs Monate zweimal pro Woche gesehen hatte, waren sie tatsächlich kein einziges Mal allein gewesen. »Wir schlagen uns ganz wacker. Und ihr?«
    »Gut, glaube ich. Ist ziemlich einfach, oder?« War das ein verächtliches Schnauben? Tatsächlich! »Wir haben ein paar Nerds dabei, die das Ganze richtig ernst nehmen, denen habe ich den Vortritt gelassen. Nur wenn sie nicht weiterwissen, mische ich mich ein. Ich will ja niemandem die Show stehlen.«
    Darauf antwortete Rachel lieber nicht.
    »Ich weiß, heute bin ich offiziell nicht dran, aber ich komme vielleicht nachher noch vorbei. Wo ich gerade in der Nähe bin. Bringe die Kinder ins Bett. Wir könnten doch noch einen Absacker trinken.«
    »Klar.« Rachel zuckte mit den Schultern. Gute Idee. Sie waren schließlich immer noch gemeinsam für die Kinder verantwortlich, da war es doch gut, wenn … Aber noch während ihr Verstand ihr all das sagte, sank das Herz immer tiefer, und sie konnte nichts dagegen tun.
    »Großartig.« Er tätschelte ihr den Hintern. Sie zuckte zusammen. Er merkte nichts. »Möge das beste Team gewinnen, was?«
    Die Außenseiter starrten elend auf die alpenländisch karierte Tischdecke. Georgina lutschte verzagt an einem Stück Brot. »Das war’s«, befand Joanna, den Kopf zwischen den Händen.
    »O je. Ihr Armen.« Plötzlich stand Melissa am Tisch. »Kann ich euch eine Notfallration anbieten? Wir haben da drüben einen üppigen Garten.« Während sie zu ihrem Tisch wies, waren Sharon und Jasmine schon aufgesprungen und trugen ein paar Teller rüber.
    »Das ist eine Ziegenkäsequiche mit Thymian, Minze und Frühlingsgemüse.« Lächelnd machte Melissa Platz für die Speisen. »Alles liebevoll selbst gezüchtet und ziemlich lecker. Und die ersten Erdbeeren – die schmecken immer am besten, findet ihr nicht? Da kann das Jahr nur gut werden.«
    Jasmine brachte zwei Salate an den Tisch – einen grünen und einen Kartoffelsalat. »Und wenn ihr mehr haben wollt«, sagte Melissa, »einfach rufen.«
    Deborah stand daneben, während sich die anderen wie Statisten aus Les Misérables über Melissas Reste hermachten. Die ihrer Meinung nach ziemlich zusammengewürfelt aussahen und nicht das Geringste mit ihrem Motto zu tun hatten. »Leckere Brotwürfel«, rief sie den anderen zu, »als Appetithäppchen?«
    Sie hielt den Blick gesenkt, schaute einfach nicht rüber zu Beas Tisch. Aber die da drüben lachten sie aus, das wusste sie genau.
    Colette stolzierte, einen Mann wie einen Einkaufswagen vor sich herschiebend, strahlend an ihrem Tisch vorbei in Richtung Bar. Sie zwinkerte ihnen zu.
    »Hey«, sagte Rachel. »Das ist

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