Mutter des Monats
fürchterlicher Schrei.
»Was war das denn?«
»O Gott!«
Sie hasteten auf den Parkplatz. Deborahs Range Rover stand quer. Das Heck des Fiats von Rachels Mutter war komplett eingedrückt. Beide waren offenbar gleichzeitig rückwärts aus der Parklücke und direkt ineinandergefahren. Und – o Schreck – offenbar hatten sie dabei jemanden verletzt.
Ja, Bea lag auf dem Kiesboden, das Haar im Schmutz, der riesige Schlüsselbund daneben. Das Polohemd war hochgerutscht und entblößte ihren Bauch. Nur Clover kniete neben ihr. Alle anderen hielten sich zurück.
Rachelhörte das Flüstern. »Ach, du Schande!«, sagte eine.
»Ich weiß ! Sie ist fett !«, zischte eine andere.
Einen Augenblick lang standen alle da wie vom Donner gerührt. Keiner wusste, was zu tun war. Doch dann teilte sich die Menge. Melissa trat vor. Ruhig und gefasst übernahm sie das Kommando.
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Erstes Trimester
Versammlung des außerordentlichen Wohltätigkeitskomitees von St. Ambrose
Ort: Haus des Rektors
Anwesende: Mr Orchard (Rektor), Melissa, Colette,
Sharon, Jasmine, Georgina, Joanna
Protokollantin: Heather
ENTSCHULDIGUNGEN: DEBORAH hat ihre Kündigung eingereicht, die sie sehr bedauert, aber auf das Verständnis des KOMITEES vertraut, da ihre Kinder jetzt im Internat sind und sie sich wieder ihren beruflichen Verpflichtungen widmen muss. Sie grüßt alle ganz lieb und lässt ausrichten, dass Internate ihrer Meinung nach am besten geeignet seien, Kindern zwischen sieben und acht Bildung und Erziehung zu vermitteln. Ihre würden sich ganz prächtig entwickeln und überhaupt …
Der REKTOR meinte, die Versammlung habe ungefähr verstanden.
CLOVER und BEA betraten den Raum und entschuldigten sich für die Verspätung.
CLOVER bat, das Thema BEHINDERTENGERECHTER ZUGANG auf die Tagesordnung zu setzen, da es für BEA wirklich schwierig sei, mit Rollator oder Krücken ins Haus zu kommen.
Der erste Punkt auf der Tagesordnung war die Wahl des neuen Vorsitzenden. Nach mehreren Handzeichen fiel die Wahl auf MELISSA.
Der REKTOR schlug als besonderes Projekt für dieses Jahr die Einrichtung eines Ökohofs auf dem Schulgelände vor, der die Kantine mit Eiern und Gemüse versorgen könnte.
MELISSA schlug vor, bei allen künftigen Spendenaktionen die Kinder einzubeziehen und Treffen in der Schule abzuhalten, um ihre Ideen zu besprechen. Der Vorschlag wurde angenommen.
Die VERSAMMLUNG endete um 20.15 Uhr.
»Soll das alles gewesen sein?«, fragte Clover. »Jetzt habe ich dich umständlich hierhergekarrt, und wofür?« Sie half Bea vom Stuhl und führte sie zum Rollator. »Ein Leben als Krankenpfleger wünsche ich niemandem. Das ist die Hölle auf Erden.« Immer noch vor sich hinmurmelnd schob sie Bea durch die Tür. »Echt der Hammer, dass sie dich einfach so abgewählt haben, hm?« Auch im Flur konnte man sie noch hören. »Ich meine, wo doch letztes Jahr alle noch für dich waren.« Die Tür wurde geöffnet. »Und dieses Jahr waren auf einmal alle gegen dich, ohne Ausnahme. Was hast du ihnen wohl getan?« Die Tür fiel ins Schloss.
Sharon sah sich um. »Ich bin ganz begeistert von den Umbauten, Tom«, sagte sie.
»Da hatten wir doch recht, nicht?«, fügte Jasmine hinzu. »Mit dem Einreißen der Wände.«
»Sie brauchten ja auch plötzlich mehr Platz.«
Da steckte die Frau des Rektors den Kopf zur Tür herein. »Versammlung schon beendet?« Sie lächelte. »Kein Grund, uns sofort zu verlassen. Wer möchte Tee? Kaffee? Grün? Hände hoch.«
Alle sagten »Na gut« und verbrachten noch ein paar fröhliche Stunden miteinander.
Danksagung
Mein erster und besonderer Dank gilt Rosalind Wiseman für ihre Einsichten in weibliche Verhaltensweisen und die Parallelen zu einem Bienenstock. Ihr Buch »Queen Bees and Wannabees« ist ein hilfreiches Nachschlagewerk für Eltern, die sich um ihre Töchter sorgen. Ihr späteres Buch »Queen Bee Moms and Kingpin Dads«, das sie zusammen mit Elizabeth Rapoport schrieb, ist hilfreich für besorgte Eltern.
John Corne und Elise Payne von der Newbury and District Beekeepers’ Association öffneten ihre Bienenstöcke und waren extrem großzügig – mit ihrer Zeit, ihrem Wissen und ihrem Honig. Sollte mir bei der Beschreibung der Bienenwelt ein Fehler unterlaufen sein, so ist das allein meine Schuld.
Ich danke von Herzen meiner wunderbaren Agentin Caroline Wood für ihren scharfen Blick und ihre engagierte Unterstützung – ohne sie würde es dieses Buch nicht geben. Und ich
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