Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
Vom Netzwerk:
schlug er Jonas’ Kopf gegen den Couchtisch …“ Ihre Stimme bricht. Sie ringt um Fassung und spricht dann weiter. „Natürlich waren nicht eine einzige Schwester oder ein Pfleger in der Nähe …“
    Sevillas macht eine Notiz. Baut ihre Zivilrechtsklage gegen die Klinik auf.
    „… also bin ich zu Jonas gestürzt, und da lag er – schreiend auf dem Boden. Er hatte sich schwer am Kopf verletzt, überall war Blut, während Max ihn weiter schlug, bis er ihm schließlich die Rippen brach.“ Sie bricht zusammen und schlägt die Hände vors Gesicht.
    Max schießt wie von der Tarantel gestochen in die Höhe. Sein Gesicht ist puterrot. „Sie ist eine Lügnerin! So ist das Ganze nicht gewesen!“
    Sevillas zerrt ihn wieder hinunter, aber nicht bevor die Richterin ihm einen Blick zuwirft, der absolut eisig ist. „Mr Sevillas! Entweder zügeln Sie Ihren Mandanten, oder ich lasse ihn in Gewahrsam nehmen. Wir haben es hier mit einer trauernden Mutter zu tun. Wenn Sie Mr Parkman in den Zeugenstand berufen wollen, dann werde ich ihn nur zu gern selbst befragen.“ Sie fasst Max scharf ins Auge. „Und Sie, junger Mann, werden sich den Rest dieser Anhörung über vollkommen still verhalten, oder ich lasse Sie wieder hinausbringen. Haben Sie das verstanden?“
    Max’ Augen weiten sich, doch er nickt heftig. „Ja, Euer Ehren.“
    Sevillas erhebt sich halb. „Euer Ehren, das wird nicht nötig sein.“ Er setzt sich wieder und legt eine Hand fest auf Max’ Arm. Der sieht immer noch so aus, als stünde er kurz davor, zu explodieren. Sevillas beugt sich zu ihm hinüber und flüstert ihm ins Ohr: „ Sei still. Willst du wirklich, dass sie dich für den Irren halten, von dem sie behaupten, dass du es bist?“ Max wirft Sevillas einen finsteren Blick zu. Er verschränkt die Arme vor der Brust und lässt sich tiefer in den Stuhl sinken.
    Langley geht zum Zeugenstand, legt seinen Arm um Mariannes Schulter und tätschelt sie tröstend. Als sie sich schließlich gefasst hat, kehrt er zum Podium zurück. „Miss Morrison, können Sie uns sagen, was dann passiert ist?“
    Sie nickt. „Ich werde es versuchen. Danach kamen von überallher Schwestern und Krankenpfleger. Sie haben Max von Jonas heruntergezerrt – wobei Max brüllte, Jonas habe ihn umbringen wollen. Dieses schreckliche Mädchen Naomi war auch da und stachelte Max weiter an. Ein Mitglied des Personals musste sie wegbringen. Dwayne, der stärkste Pfleger, war der Einzige, der Max in den Griff bekam. Der Junge schrie und fluchte, trat um sich und versuchte, zu beißen. Es war, als wäre er völlig verrückt geworden. Ich weiß wirklich nicht, wie Dwayne es geschafft hat, ihn zurück in sein Zimmer zu bringen.“ Sie holt tief Luft. „Erst dann hat die Schwester versucht, die Wunden meines armen Jungen zu verarzten, aber sie waren so ernst, dass er ins Krankenhaus musste, um genäht und geröntgt zu werden.“ Sie hebt den Blick und schaut das mitfühlende Publikum an. „Der einzige Grund, warum ich zugelassen habe, dass Jonas weiterhin mit diesem Jungen auf einer Station blieb, war der, dass man mir versicherte, Max würde nie wieder in Kontakt mit Jonas kommen – und weil Danielle mir versprach, sie würde alles in ihrer Macht stehende tun, um Max auf eine andere Station zu verlegen.“
    Max schiebt Sevillas einen hastig hingekritzelten Zettel hin: Sie ist völlig irre! Sevillas schüttelt fassungslos den Kopf. Marianne denkt sich das alles aus.
    Langley blickt stolz zur Presse hinüber, dann wendet er sich wieder an Marianne. „Wissen Sie von weiteren gewalttätigen Vorkommnissen zwischen Max und Jonas?“
    „Nichts, was ich mit eigenen Augen gesehen hätte.“ Sie schlägt die Augen nieder. „Aber später, nun ja, da habe ich mit den Schwestern gesprochen, und sie haben mir etwas erzählt, das ich nicht wusste.“
    „Nämlich?“
    Sevillas erhebt sich. „Einspruch – Hörensagen.“
    Die Richterin schaut ihn kaum an. „Sie dürfen gerne ein Kreuzverhör vornehmen. Fahren Sie fort, Miss Morrison.“
    „Nun, offensichtlich hat Max den Kosmetikspiegel seiner Mutter zerbrochen und Jonas mit einer der Glasscherben bedroht.“
    Sevillas packt Max fest an der Schulter. „Denk nicht einmal daran“, zischt er. Max wirft ihm einen bösen Blick zu, aber er bleibt auf seinem Stuhl sitzen.
    „Sonst noch etwas, Miss Morrison?“
    „Eine der Schwestern sagte mir, dass sie ganz deutlich erkenne, was für einen Unterschied eine gute Mutter ausmache – dazu müsse sie

Weitere Kostenlose Bücher