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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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neben ihn setzt.
    Langley kehrt zum Zeugenstand zurück und hält Marianne Morrison den Kamm hin. „Miss Morrison, ich habe hier ein Objekt, das als Beweisstück C gekennzeichnet ist. Ich möchte Sie bitten, dieses Objekt zu identifizieren.“
    Marianne sieht den Kamm aus der Nähe und greift sich an den Hals. „Oh“, keucht sie. „Ist das …?“
    Langley unterbricht sie rasch und bestimmt. „Ich muss Sie bitten, keine Kommentare zu dem Objekt abzugeben, die nichts mit meinen spezifischen Fragen zu tun haben. Schaffen Sie das?“
    Marianne wird rot. „Ja, also, ich werde es versuchen …“
    „Miss Morrison, was sehen Sie vor sich?“
    „Nun, einen Kamm, Mr Langley.“
    „Haben Sie jemals zuvor einen Kamm wie diesen gesehen?“
    „Ja, das habe ich ganz sicher.“
    „Wo?“
    „Ich habe genau solch einen Kamm in Maitland gesehen.“
    „Und wem gehörte dieser Kamm Ihres Wissens nach?“
    „Er gehörte Danielle.“
    „Woher wissen Sie das?“
    „Nun, sie bewahrte ihn in ihrer Handtasche auf, und ich habe bei zahlreichen Gelegenheiten gesehen, wie sie ihn benutzt hat.“ Sie wendet sich an die Richterin. „Gleich nachdem sie Max nach Maitland gebracht hatte, hat sie sich eine Dauerwelle machen lassen, Euer Ehren.“ Sie hält inne. „Ich habe die ganze Zeit gesehen, wie sie ihn benutzt hat.“
    Langley geht langsam auf den Tisch der Verteidigung zu. Dort bleibt er stehen und verschränkt die Arme vor der Brust. „Miss Morrison, ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie heute hierhergekommen sind und eine Zeugenaussage gemacht haben, die sehr schwer und schmerzvoll für Sie war. Ich habe nur noch eine weitere Frage. Ist Ihnen bewusst, dass wir zum Teil heute hier sind, weil Miss Parkman darum gebeten hat, bis zu ihrem Prozess auf freiem Fuß zu bleiben?“
    Sevillas will sich bereits erheben, doch Hempstead kommt ihm zuvor. „Mr Langley, da die Angeklagte klar gegen die Auflagen ihrer Kaution verstoßen hat, ist das doch wohl kaum noch relevant.“
    „Ich habe einen anderen Grund, diese Frage zu stellen, Euer Ehren.“
    Hempstead blickt erst Marianne an, dann die beiden Anwälte. „Mr Langley, das ist der Punkt, an dem ich eine Grenze ziehe. Es ist nicht Aufgabe der Zeugin, über Fragen der Freilassung auf Kaution zu entscheiden.“
    „Euer Ehren, darum geht es mir auch nicht. Meine Frage bezieht sich auf ein persönliches Erlebnis der Zeugin, das wiederum in direktem Bezug zu der Beweisaufnahme steht, die Teil dieser Anhörung ist.“
    Die Richterin wirft ihm einen skeptischen Blick zu. „Also gut, ich lasse Sie fortfahren, aber sobald Sie versuchen, irgendetwas einfließen zu lassen, was nicht hierhergehört, werde ich Sie so schnell unterbrechen, dass sich Ihnen der Kopf dreht. Verstanden?“
    Sevillas schüttelt den Kopf und nimmt wieder Platz. Gibt es irgendetwas, was sie nicht zulässt?
    Langley holt tief Luft und wendet sich an Marianne. „Nun, Miss Morrison, mögen Sie bitte der Richterin schildern, was Sie mir heute Morgen zum ersten Mal erzählt haben?“
    Marianne ist dem Gespräch derart gebannt gefolgt wie ein Tennisfan dem Finale der U. S. Open. „Ja, das kann ich selbstverständlich. Ich bringe das wirklich nur ungern zur Sprache, Euer Ehren, aber abgesehen davon, was meinem Sohn geschehen ist – was die Tragödie meines Lebens ist –, hat Miss Parkman noch weitere Dinge getan und gesagt, die mich zu der Überzeugung führen, dass sie eine gefährliche und gewalttätige Person ist.“
    „Einspruch, Euer Ehren!“, schreit Sevillas. „Das sind reine Mutmaßungen, keine Fakten. Die Art der Befragung sollte sofort abgebrochen werden. Es ist nichts als ein weiterer überflüssiger Versuch, die Mutter des Verstorbenen einen Stich anbringen zu lassen …“
    „Mr Sevillas!“ Hempsteads Stimme klingt harsch. „Ich halte es kaum für angemessen, Miss Morrisons Zeugenaussage auf diese Weise zu charakterisieren. Vergessen Sie nicht, dass sie gerade erst auf entsetzliche Art ihren Sohn verloren hat.“
    „Ich weiß, Richterin, aber …“
    „Kein Aber.“ Sie wendet sich an Marianne und spricht mit sanfter Stimme zu ihr. „Miss Morrison, ich möchte Sie gerne zu den zugrunde liegenden Fakten befragen und nicht zu der Meinung, die sie sich daraus gebildet haben. Vielleicht gelingt Ihnen das mir gegenüber besser, da der Staatsanwalt ja nicht in der Lage zu sein scheint, Ihnen die richtigen Fragen zu stellen.“
    „Nun“, erwidert sie. „Eines Tages, kurz vor dem Mord, sind

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