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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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ermordet hat.“
    Langley springt auf, ehe Sevillas Einspruch erheben kann. „Ihre Zeugin.“

39. KAPITEL
    Richterin Hempstead wendet sich an Sevillas. „Möchten Sie ein Kreuzverhör?“
    Sevillas schaut ein letztes Mal nach hinten zur Tür des Gerichtssaals. Max’ panischer Blick trifft auf den seinen. Jetzt besteht kein Zweifel mehr. Sevillas ist auf sich allein gestellt. „Das möchte ich ganz bestimmt, Euer Ehren.“
    Sie blickt auf ihre Uhr. „Bei mir ist es sechzehn Uhr siebenundvierzig. Da es offensichtlich viel länger dauert als angenommen, lassen Sie mich den Stand der Dinge fürs Protokoll zusammenfassen.“ Sie richtet sich an Langley. „Die Staatsanwaltschaft hat all ihre Zeugen für heute aufgerufen, ist das richtig?“
    „Jawohl, Euer Ehren.“
    „Dann fahren Sie fort, Mr Sevillas.“
    Sevillas nähert sich der Zeugin. Als er gerade den Mund öffnet, um die erste Frage zu stellen, entsteht hinter ihm eine große Unruhe. Alle Köpfe drehen sich, als Danielle, in einen eleganten Hosenanzug gekleidet, den Gang hinunterkommt. Doaks und Lieutenant Barnes – Doaks’ ehemaliger Partner bei der Polizei – folgen ihr. Max springt von seinem Stuhl am Tisch der Verteidigung auf und läuft die paar Schritte zu ihr herüber. Danielle umarmt ihn fest. Die Freude auf seinem Gesicht ist geradezu elektrisierend. Seine Augen drücken all seine Erleichterung aus. „Ich bin hier, Honey“, wispert Danielle. „Ich habe dich lieb.“
    „Ich habe dich auch lieb, Mom.“ Max macht sich nicht die Mühe, sich die Tränen von den Wangen zu wischen, während er wieder Platz nimmt. Danielle beugt sich kurz zu Georgia hinab und küsst sie auf die Wange, dann begegnet sie Sevillas’ Blick. Er sieht wütend aus, aber auch erleichtert. Danielle geht auf das Richterpult zu, doch ehe sie es auch nur bis zur Absperrung schafft, klopft Richterin Hempstead mit dem Hammer auf ihr Pult. „Ruhe!“ Zornig betrachtet sie Danielle und ihre Entourage. „Und wen haben wir denn hier?“
    „Euer Ehren, ich bin Danielle Parkman.“ Sie schaut zu Sevillas. Sein Gesichtsausdruck bewegt sich irgendwo zwischen Zorn und Erleichterung.
    Hempsteads Lippen sind zu einer rasiermesserscharfen Linie zusammengepresst. „Da sieh mal einer an, die Phantomangeklagte! Treten Sie näher, Miss Parkman.“
    „Jawohl, Euer Ehren.“
    „Gerichtsdiener“, ruft Hempstead knapp, „nehmen Sie Miss Parkman in Gewahrsam.“
    „Richterin“, protestiert Danielle, „bitte lassen Sie mich erklären …“
    Hempstead zeigt mit dem Hammer auf sie. „Ich werde nichts dergleichen tun, Miss Parkman. Sie sind Angeklagte in meinem Gerichtssaal, und Sie haben eine Straftat begangen, mit der Sie gegen jede Auflage Ihrer Kaution verstoßen haben. Sie werden hiermit wieder ins County-Gefängnis überstellt.“ Sie wendet sich an den Gerichtsdiener. „Legen Sie ihr Handschellen an.“
    Danielle fängt Mariannes befriedigten Blick auf, als sich ihr der Gerichtsdiener mit Handschellen in Händen nähert. „Euer Ehren, ich verstehe Ihre absolut gerechtfertigte Reaktion auf mein Handeln nur zu gut, aber ich muss den Antrag stellen, dass mir erlaubt wird, diese Zeugin ins Kreuzverhör zu nehmen. Ich habe entscheidende Beweise, die in direkter Verbindung zu …“
    Hempstead beugt sich weit über das Richterpult, während der Gerichtsdiener Danielle die Handschellen anlegt. „Von mir aus können Sie auch Beweise dafür haben, dass die Erde eine Scheibe ist, Miss Parkman. Sie werden hiermit bis zum Beginn Ihres Prozesses in Untersuchungshaft genommen. Als Anwältin und Justizangestellte wussten Sie ganz genau, dass ihr Tun zu einer sofortigen Aufhebung Ihrer vorläufigen Haftentlassung auf Kaution führen würde. Was Sie jedoch nicht zu verstehen scheinen, ist, dass Sie jetzt genauso wie Ihr Sohn eine angeklagte Verbrecherin sind, die die Gesetze dieses Bundesstaates und die ausdrücklichen Anordnungen dieses Gerichts missachtet hat.“ Die Stimme der Richterin klingt hart wie Stahl. „Sie sind hier nicht in New York, Miss Parkman. Sie sind in meinem Gerichtssaal unter meiner Rechtsprechung.“
    Sevillas wirft Danielle einen Blick zu, der ihr signalisiert, dass er machtlos ist. Max starrt sie vollkommen entsetzt an. Der Gerichtsdiener legt eine Hand auf ihre Schulter. Danielle zuckt zurück. „Richterin, ich beantrage, dass ich vor diesem Gericht meine Verteidigung selbst übernehmen darf.“
    Hempstead schenkt ihr einen Blick, in dem pures Gift liegt. „Sie

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