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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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werden bereits von einem Anwalt vertreten.“ Sie deutet auf Sevillas.
    „Alle Fragen, die in Ihrem Interesse gestellt werden, kommen von Ihrem beauftragten Verteidiger.“
    Der Gerichtsdiener packt ihren Arm. Danielle macht einen weiteren Schritt auf das Richterpult zu. Ihre Stimme ist fest. „Euer Ehren, ich glaube, mein Anwalt hat einen Antrag zu stellen.“
    Sevillas blickt alarmiert auf. Danielle begegnet seinem Blick. Nach einem kurzen Moment schüttelt er den Kopf.
    „Offensichtlich sieht Ihr Anwalt das anders, Miss Parkman.“ Die Richterin nickt dem Gerichtsdiener zu.
    Danielle strafft die Schultern. „Mr Sevillas stellt den Antrag, meine Verteidigung niederzulegen, Euer Ehren.“
    Hempstead schaut Sevillas überrascht an. „Stimmt das, Mr Sevillas?“
    Sevillas starrt Doaks Löcher in den Bauch. Der Ermittler nickt heftig aus der ersten Reihe zu ihm herüber. Sevillas starrt Danielle an. Und da ist es – plötzlich macht es klick. Sevillas dreht sich zu Hempstead um. „Euer Ehren, ich stelle den Antrag, meine Verteidigung von Miss Parkman niederzulegen.“
    Eine Nanosekunde vergeht. „Antrag abgelehnt.“
    Sevillas und Danielle tauschen einen raschen Blick, ehe Sevillas sich erneut an die Richterin wendet. „Bei allem gebotenen Respekt, Euer Ehren, ich fürchte, ich muss meine Verteidigung in jedem Fall niederlegen.“
    Hempsteads Augen funkeln zornig. „Muss ich Sie daran erinnern, dass Sie bereits wegen Missachtung des Gerichts belangt werden?“
    „Nein, Euer Ehren.“
    Sie richtet sich an Danielle. Die Lippen sind erneut vor Wut fest zusammengepresst. „Ich kann Sie nicht zwingen, Ihren Verteidiger zu behalten, Miss Parkman, aber eines sollten Sie sich merken: Der Rest dieser Anhörung wird in strengem Einvernehmen mit dem Gesetz und seinen Regeln erfolgen. In der Sekunde, in der Sie die Grenze überschreiten, beende ich diese Geschichte sofort. Und versuchen Sie gar nicht erst, mich davon zu überzeugen, dass Sie es wert wären, auf Kaution freigelassen zu werden. Sobald diese Anhörung vorbei ist, wandern Sie sofort in Untersuchungshaft. Ihre vorläufige Haftentlassung ist hiermit aufgehoben.“
    Sie wendet sich an den Gerichtsdiener. „Nehmen Sie Miss Parkman die Handschellen ab.“ Der Gerichtsdiener folgt ihrem Befehl.
    Danielle reibt sich die Handgelenke. „Jetzt legen Sie die Handschellen Mr Sevillas an und bringen Sie ihn in die Haftzelle.“
    „Euer Ehren …“, beginnt Danielle.
    „Bereiten Sie sich darauf vor, die Zeugin ins Kreuzverhör zu nehmen, Miss Parkman.“
    Danielle beobachtet hilflos, wie Sevillas die Hände hebt, um gefesselt und abgeführt zu werden. Als sie sich zum Tisch der Verteidigung umdreht, erhascht sie einen Blick auf Max. Die Angst in seinen Augen, als Sevillas abgeführt wird, ist etwas, gegen das sie nichts tun kann – noch nicht.
    „Miss Parkman.“ Hempsteads Stimme klingt kurz angebunden und kalt. „Fahren Sie fort.“
    Danielle dreht sich um und winkt Doaks, der sich mit einem großen Aktenkarton zum Tisch der Verteidigung herüberbemüht. Danielle hebt den Deckel ab, nimmt einige Papiere heraus, holt tief Luft und wendet sich an die Zeugin. „Miss Morrison, ich habe ein paar Hintergrundfragen, die ich Ihnen gern stellen möchte.“
    Mariannes Blick wirkt selbstbewusst, die Stimme klingt kühl. „Natürlich, Miss Parkman.“
    „Wo wurden Sie geboren?“
    „In Pennsylvania.“
    „Nicht in Texas?“
    „Nein.“ Ihr Blick ist klar.
    „Wo wurden Sie aufgezogen?“
    Marianne seufzt. „Mein Vater war beim Militär. Ich wurde überall in den Vereinigten Staaten aufgezogen.“
    „Haben Sie jemals in Vermont gelebt?“
    „Nein.“
    „Florida?“
    „Nein.“
    „Illinois?“
    Ein kaum merkliches Zögern. „Nein.“
    „Vielen Dank.“ Danielle durchblättert die Dokumente. „Nun, Miss Morrison, was sagten Sie, wie oft waren Sie verheiratet?“
    Sie faltet sittsam die Hände. „Einmal.“
    „Mit wem?“
    „Mit Raymond Morrison.“
    „Sie waren nie zuvor verheiratet?“
    „Nein.“
    „Hatten Sie vor Jonas jemals zuvor andere Kinder?“
    Wieder ist ihr Blick ganz klar. „Nein.“
    Danielle geht langsam zum Zeugenstand hinüber. „Keine anderen Kinder, das ist richtig, ja?“
    „Euer Ehren“, jammert Langley. „Gefragt und beantwortet. Ich denke, Miss Morrison würde sich daran erinnern, wenn sie andere Kinder hätte.“ Ein leises Gelächter erhebt sich im Gerichtssaal.
    „Ich werde sehr gern zu meiner nächsten Frage übergehen,

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