Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
Vom Netzwerk:
sich in einer langsamen, aufreizenden Spirale – eine unerträgliche Sehnsucht und dann ein Höhepunkt, eine machtvolle Explosion auf dem Gipfel. Sie schreit auf, krümmt und windet sich, wieder und wieder.
    So als könne er sich nicht länger zurückhalten, dringt er stürmisch in sie ein, während sie sich an ihn klammert. Er bewegt sich im Rhythmus jenes uralten Tanzes, dieses einen einzigen Pulsschlags. Im Moment seiner höchsten Erfüllung bäumt sie sich auf – Hüften, Arme, Schenkel – um seinem heftigen Orgasmus entgegenzupreschen. Danach liegen sie einander in den Armen. Er hält sie fest an sich gepresst, seine Atmung ist abgehackt, und sein Herz schlägt heftig. Als sie ihn küsst, kostet sie ihren eigenen, seinen, ihrer beider Geschmack auf seinen Lippen. Irgendetwas in ihr zerbricht, und Tränen strömen über ihre Wangen. Ihre Schluchzer werden immer heftiger, schütteln ihren Körper, geben ihrer Verzweiflung ein Ventil. Es ist Max, es ist ihre Einsamkeit, ihr Schmerz – ihre Freude.
    „Sch, sch“, wispert er. „Es wird alles wieder gut werden.“ Seine Worte sind ein tröstender Balsam, seine Arme ein sicherer Hafen.
    „Nein, nein, das wird es nicht“, flüstert sie gequält zurück.
    „Dann halt dich an mir fest.“ Er presst sie enger an sich.
    Sie klammert sich an ihn, als wäre er der rettende Anker.

8. KAPITEL
    Danielle wacht ganz allmählich auf. Das Zimmer liegt im Dunkeln, denn die Vorhänge sind zugezogen. Als sie an den Tag denkt, der ihr bevorsteht, stöhnt sie – die furchtbare Langeweile, immer dann, wenn sie nicht bei Max sein kann, ihre fruchtlosen Versuche zu arbeiten und die ständige Angst, welches Ergebnis die ärztlichen Untersuchungen bringen werden. Plötzlich weiten sich ihre Augen. Sie erinnert sich – an alles. Nach ihrem wundervollen Liebesspiel haben sie sich stundenlang unterhalten. Tony sprach über die Enttäuschung, die mit seiner Scheidung einhergeht, und über das Bedauern, dass sie keine Kinder haben. Danielle erzählte ihm von Max (wobei sie einen falschen Namen benutzte) – seinen Problemen, ihren Ängsten, ihrer Einsamkeit als alleinerziehende Mutter. Sie hat ihm nicht verraten, dass sie Anwältin ist oder dass Max sich hier in Maitland aufhält. Sie brachte es nicht über sich, über die Qualen zu sprechen, die mit Max’ jüngstem Klinikaufenthalt einhergehen. Irgendwann schlief sie ein, um noch vor Sonnenaufgang in einem leeren Bett aufzuwachen. Sie ist schon ein wenig pikiert darüber, dass Tony sie unglaublich leidenschaftlich geliebt und dann verlassen hat. Rasch klettert sie aus dem Bett und zieht sich hastig an. Ehe sie das Zimmer verlässt, erhascht sie einen Blick auf etwas Weißes neben ihrem Kissen – ein Bogen des Hotelbriefpapiers.
    „Ich gehe furchtbar ungern, aber ich muss heute Morgen in Des Moines sein. Wollte dich nicht wecken. Du siehst wunderschön in meinem Bett aus. Dinner heute Abend?“ Unterzeichnet war es mit „Dein Tony.“
    Danielle setzt sich an den kleinen Sekretär. Sie liest die Nachricht mehrfach. Widerwillig dreht sie das Blatt Papier um und beginnt zu schreiben. „Ich kann dir gar nicht sagen, was mir die letzte Nacht bedeutet hat. Du bist ein wundervoller, liebenswerter Mann, aber mein Leben ist viel zu kompliziert für eine Beziehung, die keine Zukunft hat.“ Sie hält inne. Die Erinnerung an seine sanften Hände und die absolute Sicherheit, die sie in seinen Armen gespürt hat, erfüllt sie mit Wärme und Verlangen. Sie knüllt das Papier zu einem Knäuel zusammen und greift nach einem neuen Bogen Briefpapier. „Sehr gerne. Ich freue mich. Treffe dich um sieben unten in der Lobby.“ Sie unterzeichnet mit ihrem falschen Namen. „Lauren.“ Danach wirft sie einen letzten Blick auf das herrlich zerwühlte Bett und geht.
    In ihrem Zimmer wechselt Danielle in Jeans und Pullover und kocht sich einen widerlichen Hotelkaffee. Gerade als sie sich am ersten heißen Schluck die Zunge verbrennt, klopft es an ihre Tür. „Verdammt.“
    „Hey, du. Lass mich rein.“
    Diese Stimme kann nur einer Person gehören. Danielle stürzt zur Tür und reißt sie schwungvoll auf. „Georgia!“
    Georgia ist in einen schicken marineblauen Hosenanzug gekleidet. Sie betritt das Zimmer und zieht Danielle in eine feste Umarmung. „Überraschung!“
    „Mein Gott! Was tust du hier?“
    Sie grinst. „Ich war gerade in der Gegend.“
    Danielle drängt die Freundin in den Raum hinein und wiederholt die Umarmung. „Ich kann nicht

Weitere Kostenlose Bücher