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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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Nase wie ein Vater, der seine sechzehnjährige Tochter dabei erwischt, sich nach Mitternacht durch die Hintertür ins Haus zu schleichen. „Jetzt treiben Sie mich mal nicht auf die Palme, Missy. Sie werden Ihr Zeug zusammenpacken und mit mir kommen. Wir kehren in dieses Kuhkaff zurück und bereiten uns auf die Anhörung vor. Ich hab keine Zeit, Ihren Arsch ständig aus der Scheiße zu ziehen.“
    Danielle stellt ihr Glas auf dem Tisch ab und legt so viel Überzeugungskraft in ihre Stimme wie möglich. „Hören Sie, John, ich weiß wirklich zu schätzen, was Sie zu tun versuchen, aber ich muss dieser einen Sache noch nachgehen. Dann komme ich mit Ihnen – das verspreche ich.“
    Er leert sein Glas und greift nach dem ihren. Ehe sie es ihm herüberreicht, drückt sie seine ausgestreckte Hand. „Ich bin so froh, dass Sie hier sind. Es gibt niemanden, mit dem ich jetzt lieber zusammen wäre.“
    Seine Stimme klingt grimmig, aber seine Augen blicken sanfter. „Okay, Mädchen, setzen Sie mich ins Bild.“ Er hält seine rechte Hand hoch. „Das heißt nicht, dass ich mich drauf einlasse. Ich gebe Ihnen nur fünf Minuten, bevor ich Sie mir über die Schulter werfe und nach Hause trage. Also, schießen Sie los.“
    Sie zeigt ihm die Papiere und die Adresse, die unter Jonas’ Namen steht. Sie erzählt ihm von ihren Sorgen hinsichtlich der Unstimmigkeiten zwischen Jojanovichs Überweisung, ihrem Treffen mit dem Arzt und dem, was die Anmeldeformulare von Maitland aussagen. Doaks betrachtet die Papiere einen Moment. „Das ist so gut wie nichts, das wissen Sie.“
    Danielle seufzt. „Ich weiß, dass es nicht nach viel aussieht, aber es ist alles, was ich habe. Irgendwo muss es eine Information darüber geben, ob Jonas jemals selbstmordgefährdet war oder nicht.“
    Er starrt sie an. „Das entkräftet nicht, dass Max dort gelegen hat oder dass Sie neben ihm gestanden haben und die Tatwaffe in ihrer Tasche hatten.“ Er wirft die Papiere auf den Couchtisch. „Und was wollen Sie jetzt tun, Miss James Bond? In irgendein Haus einbrechen, von dem Sie nicht mal wissen, ob es etwas mit dem toten Jungen zu tun hat? Ich mache das schon mein ganzes Leben, und das hier ist reine Zeitverschwendung.“
    „Vielleicht. Aber es ist meine Zeit.“ Sie steht auf und zieht ihre Schuhe an. „Und ich werde es überprüfen, bevor ich nach Iowa zurückkehre.“
    „Wollen Sie nicht wissen, was wir rausgekriegt haben, ehe Sie die Flatter gemacht haben?“
    Danielle hält inne. „Was?“
    Doaks lehnt sich genüsslich zurück und verschränkt die Hände im Nacken. „Wir haben ein paar Nachforschungen zu unserem Knaben Fastow angestellt. Er ist nicht so blütenrein, wie die alte Hexe von Oberschwester denkt.“
    Danielle setzt sich wieder. „Was haben Sie rausgefunden?“
    „Ich war’s nicht – es war dieses Superhirn, das sich Ihr Sohn schimpft. Er hat dieses Ding benutzt und im Internet gesurft – nicht dass ich ’ne Ahnung hätte, was das bedeutet. Hatte nie ’nen Computer, wissen Sie.“ Er zieht einen schmuddeligen Notizblock aus seiner Tasche und blättert ein paar Seiten um. „Sieht so aus, als hätten Sie recht gehabt. Er steckt knietief in so einer neumodischen Medikamentenforschung.“
    „Das wissen wir doch bereits. Gibt es nichts Spezifischeres?“
    „Woher soll ich das wissen?“, knurrt er. „Ich stecke bis zum Hals in Arbeit, muss ein Vögelchen einfangen und mich auch noch einem anderen Ihrer bekloppten Spinner widmen.“
    „Haben Sie schon Max’ Blut analysieren lassen?“
    Er schaut sie mit müden Augen an. „Ich hab ein paar Strippen gezogen. Ergebnis soll morgen da sein. Wobei ich immer noch nicht kapiert habe, wie Sie das benutzen wollen.“
    „Ich werde dem Gericht einfach sagen müssen, wie ich daran gekommen bin. Das Gericht wird mich zwar wieder in Haft nehmen, aber Tony kann einen offiziellen Antrag stellen, dass ein weiterer Bluttest gemacht wird, der die Ergebnisse der von mir genommenen Probe bestätigt.“
    „Glauben Sie wirklich, dass das Gericht das tun wird?“
    „Ich hoffe es. Wenn es das zeigt, was ich mir davon verspreche, werden die Blutergebnisse dem Gericht als Beweis vorgelegt. Was auch immer Max getan hat, er hat es wegen der Medikamente getan, die Fastow ihm gegeben hat. Wir behaupten, dass es keine andere Erklärung für Max’ gesteigerte Aggressivität gibt und für seine anderen merkwürdigen Verhaltensweisen. Es erhellt Absicht, Motiv und Max’ Geisteszustand zum Zeitpunkt der

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