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Muttertier @N Rabenmutter

Muttertier @N Rabenmutter

Titel: Muttertier @N Rabenmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nives Mestrovic , Sonja Liebsch
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Habe ich ja letzte Woche erst gekauft. Also nach dem Einkaufen am Freitag erst mal alles zum Backen rausholen. Klar ist noch Gelatine da. Ja, aber nur ein Beutel, und ich brauche ja zwei. Also nicht verzweifeln, kurz bei der Nachbarin anrufen. Kurzes Suchen. Tatsächlich, sie hat noch einen Beutel, aber oh, der ist (ist jetzt echt wahr!) im Februar 2000 abgelaufen. Nee, danke, lass mal. Also wieder ins Auto, Kinder einpacken, Gelatine kaufen. Oh, ich hab noch gar nicht gesagt, dass ich es sehr eilig hatte, weil Till am Freitag auch noch eine Musicalaufführung hatte. 16 Uhr Probe, 18 Uhr Auftritt. Dazwischen drei Kuchen backen, danach Chili con carne kochen. So der Plan. Ich liebe Pläne. Die geben mir das Gefühl von Sicherheit.
    Ich mach also alles wie letzte Woche. Die Gelatine löst sich auf, ich rühr ein paar Löffel der Masse hinein, alles gut. Ich kipp alles in die restliche Creme – innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde bilden sich in der gesamten Masse kleine Bröckchen. Ich rühre wie irre, die Bröckchen bleiben. Leicht panisch kippe ich Sahne und Himbeermus dazu, rühre und rühre, die Bröckchen bleiben. In leiser Verzweiflung kippe ich alles auf den Boden und hoffe, dass die Creme trotzdem fest wird. Ich hatte ja nun schon alle Zutaten drin und konnte nicht noch eine machen. Nächster Tag, hurra, die Creme ist fest, die Bröckchen sind noch da, sieht man aber unter den vielen Himbeeren kaum. Jetzt nur noch Puderzucker drauf. Komisch, wird gar nicht weiß. Noch mehr Puderzucker – nein! Das war kein Puderzucker, das war Salz!!! Das gibt’s doch nicht! Schnell die Himbeeren runter, abspülen. Dann von der Torte die oberste Schicht runterschneiden, Himbeeren wieder drauf und Puderzucker. Diese Torte hat mich so verarscht, es ist nicht zu glauben.
    Hast du eigentlich deine RP-Kontakte schon genutzt und einen Bericht im Lokalteil über dich schreiben lassen? So in der Art ›Mönchengladbacherin setzt sich für Mütter im Beruf ein‹ oder so ähnlich.
     
    Jetzt wünsche ich dir eine schöne Woche,
    viele liebe Grüße,
    Maxi
     
    Von: Hanna
    Gesendet: Montag, 15. Juni 2009, 15:58
    An: Maxi
    Betreff: AW: Ich hasse Gelatine!
     
    Guten Nachmittag,
     
    Gelatine! Manchmal klappt es und oft nicht. Mach dir nix draus. ;-)
    Übrigens bin ich froh darüber, dass wir das Thema mit der Hochzeit nun ein für alle mal, beim Grillen und dank Alex’ und Lieschens Hilfe, geklärt haben.
     
    Kuss, liebste Grüße an euch alle,
    Hanna
     
    Von: Maxi
    Gesendet: Montag, 15. Juni 2009, 16:31
    An: Hanna
    Betreff: AW: Ich hasse Gelatine!
     
    Mit so unzuverlässigen Mitarbeitern kann ich nicht zusammenarbeiten. Ich werde mich von der Gelatine wieder trennen. Das hat keinen Wert mit uns.
    Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch für meinen evtl. ersten Auftrag als ›Birthday Plannerin‹. Drück mir die Daumen, dass alles gut klappt. Ich werde dir berichten.
     
    Viele liebe Grüße und einen dicken Kuss,
    Maxi

5
    »Hallo, meine Liebe! Hallo Jungs. Ihr könnt gleich nach oben gehen. Hagen und Paul warten schon auf euch. Vielen Dank für eure Postkarte.« Auf dem Weg zu meinem Vorstellungsgespräch bei Cindy hatte ich Till und Jan bei Andrea vorbeigebracht, wo sie während meines Termins spielen durften. »Na Maxi, alles klar? Willst du noch einen Latte macchiato?«
    »Nein, danke. Den nehme ich lieber hinterher. Dann kann ich dir alles genau erzählen. Wünsch mir Glück!«
    »Du brauchst kein Glück. Du bist die Beste für den Job. Und jetzt geh und hol ihn dir!«
     
    Cindys Haus war riesig. Es war eines dieser Häuser, an denen man vorbei geht und denkt: Hier hat sich jemand selbst verwirklicht. Mit seinen Spitzgiebeln, runden Fenstern und geschwungenen Säulen verkörperte es einen bunten Mix verschiedener Stilrichtungen, bei dessen längerer Betrachtung ein leichtes Schwindelgefühl nicht zu vermeiden war. Sicher war: Hier hatte jemand Geld und wollte sicherstellen, dass es daran keine Zweifel gab.
    Leicht nervös betätigte ich den goldenen Klingelknopf, woraufhin lautes Löwengebrüll aus dem Hausinneren nach außen drang. Ich dachte, dass Lennart vielleicht eine Tierdokumentation im Fernsehen anschaute und drückte noch einmal auf die Klingel, falls mein erstes Läuten im Löwengebrüll untergegangen war. Wieder ertönte lautes Brüllen im Haus. Erst beim dritten Klingeln wurde mir bewusst, dass die tierischen Laute der Klingelton der Haustein-Villa waren.
    »Ich komme ja schon. Ja, bitte?« Ein Hausmädchen

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