My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei
so moorbraun, dass man keinen Zentimeter in die Tiefe blicken konnte. Die Jungs zogen uns an den FüÃen unters Wasser, wir wehrten uns und packten sie und kämpften - sogar Nele machte mit!
Dann schwammen wir um die Wette. Das Ziel war eine hölzerne Plattform, die ein Stück weit drauÃen im See verankert war. Eigentlich hätte ich gewonnen, wenn Emir mich nicht kurz vorm Ziel überholt und meinen Kopf unter Wasser gedrückt hätte.
Franzl gewann, aber Emir hab ichâs gegeben! Als er auf die Plattform klettern wollte, zog ich ihn unter Wasser und hielt ihn fest, bis meine Arme schlappmachten!
Das Wasser war so warm und weich, dass wir ziemlich lange im See blieben.
Marta und Franzl schwammen als Erste ans Ufer und verschwanden im Wald und dann hatte auch Nele genug. Sie bat Emir, ihr am Ufer die Hand zu reichen.
Ignaz und ich plätscherten und planschten noch ein bisschen, dann schwammen wir zum Steg, gingen zu unseren Handtüchern und trockneten uns ab.
»Kommst mit?«, fragte Ignaz.
Weil Emir Neles Rücken mit Sonnencreme einrieb, folgte ich Ignaz, obwohl ich mich eigentlich lieber neben Emir gelegt und von der Sonne hätte aufwärmen lassen.
Ignaz fand ein sehr schönes, weiches, windgeschütztes und blickdichtes Plätzchen im Wald.
Kaum lagen wir auf den feuchten Handtüchern, knutschte Ignaz so sehr, dass ich mich überhaupt nicht mehr an meinen
Ignaz-Fehler erinnerte. Leute, man kann nicht immer an alles denken.
Aus Ignazâ Augen sprangen nicht wie bei Emir viele grüne Funken; trotzdem fand ich die Küsse schön. Er kitzelte mich mit einem Grashalm an der Nase, er fütterte mich mit dunkelblauen Brombeeren und sagte viele liebe Sachen.
Später sammelten wir gemeinsam Brombeeren, wir fanden sogar noch ein paar nicht komplett eingetrocknete Heidelbeeren, aber Leute, von Küssen und Beeren wird der Magen nicht voll.
Ich hatte richtig Hunger. Aber nicht nur das; ich hatte genug von Ignazâ Küssen. Das kam so plötzlich, dass ich mich selbst darüber wunderte.
Ignaz war sauer. Zuerst fand ich den Weg zum See nicht, weil wir wirklich weit in den Wald hineingegangen waren. Als ich ihn endlich gefunden hatte, ging Ignaz an meiner linken Seite und beschwerte sich. »Ich hätte uns doch was zum Essen geholt, Zippi! Es hätte nur einen Augenblick gedauert! Du hättest nicht lange warten müssen, es â¦Â«
»Ich will aber nicht warten!« Ich eilte weiter, hatte fast das Ende des Waldes erreicht, sah schon die Wiese und den See - und zwischen niederhängenden Zweigen einen Zipfel in Pink. Neles Badetuch war pinkfarben.
Ich blieb stehen, gleichzeitig hob ich warnend die Hand. Ignaz und ich pirschten uns näher ⦠und näher ⦠und hörten Neles zarte Stimme. »Emir, ich werde meine Meinung nicht ändern. Küsse sind für mich etwas ganz Intimes. Dich küsse ich, nur dich â¦!«
Emir lag auf dem pinkfarbenen Badetuch, Nele beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich.
Mein Herz machte eine stressbedingte Pause. Autsch! Das tat weh! Hatte Emir nicht gesagt, er liebe Nele nicht? Hatte er nicht behauptet, er habe einen Fehler gemacht? Und nun das!
Nele streichelte Emirs Gesicht.
Ignaz prustete los.
Die beiden fuhren auseinander. »Ihr seid gemein!«, schrie Nele. »Ihr habt uns belauscht!«
»Ne, wir sind zufällig vorbeigekommen.«
Emirs Gesicht war knallrot, und ich fragte mich, ob er sich am Waldrand einen Sonnenbrand geholt hatte. Aber im Schatten holt man sich keinen Sonnenbrand, also musste es für Emirs rotes Gesicht eine andere Ursache geben.
Ich holte einen Almdudler und zwei belegte Brote aus der Picknicktasche, setzte mich auf den Steg und lieà die Beine ins Wasser baumeln. Die Sonne schien, das Wasser war warm und weich, ab und zu schnappte ein Fisch nach Luft, wodurch Wellenringe entstanden, eine Wespe setzte sich an den Rand der Almdudlerflasche, ich beobachtete, wie gut ihr die Limo schmeckte, und versuchte, mich an Ignazâ Küsse zu erinnern. Es ging nicht. Immer sah ich Nele vor mir, wie ihre blonden Schnittlauchhaare Emirs Wangen berührten und ⦠und ⦠Ich ärgerte mich maÃlos, dass er Nele nicht weggeschubst hatte!
Als Marta und Franzl wieder auftauchten, hüpften wir sechs noch mal ins Wasser.
Für mich war der Tag im Eimer.
Der dritte Lover!
A gesehen vom letzten Drittel des Moorseetags war die Woche
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