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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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erkundigte sich Rosi. »Bei uns überschwemmt der Bach schon die Terrasse, und wenn es so weiterregnet, müssen wir schauen, dass uns das Wasser nicht ins Haus läuft. Was sagt denn Zenza zum Wetter?«
    Â»Sie meint, der Regen wird stärker und hält mindestens bis morgen an. Ich soll euch sagen: ›Ist Jakobi heiß und trocken, kann der Bauersmann frohlocken‹ - zu Jakobi hat’s aber leider so geschüttet wie heute.«
    Jetzt erst fiel mir auf, dass es nicht mehr regnete - das Wasser prasselte nur so aufs Dach. Das war kein Schnürlregen mehr, das war jetzt das, was der Wettermann im Fernsehen Starkregen nennt.
    Â»s’ Wetter ist so grauslig, sagt Zenza, dass die Bergfexe vor Jammer ins Tal steigen und die Leut erschrecken«, fuhr Ignaz gemütlich fort.
    Â»Bergfexe? Wer sind die Bergfexe?«
    Â»Unholde sind das, böse Geister, die mit den Menschen nichts Gutes im Sinn haben«, erklärte Gundi sofort. »Vor den Bergfexen musst dich hüten, Zippi. Wenn du bei so einem Wetter draußen bist, locken sie dich in unwegsames Gelände. Plötzlich klammerst du dich an einen Fels, kannst nimmer vor und zurück und fragst dich, wie du da raufgekommen bist.«
    Â»Oder«, sagte Ignaz, »oder sie zupfen dich am Ärmel und an den Haaren und wabern um dich herum, bis du oben und unten verwechselst. Dann stürzt du in den Abgrund, immer so holterdiepolter von Fels zu Fels, und wenn du unten ankommst, bist du mausetot. Möchtest heute die Zenza besuchen?«, fragte Ignaz meine Freundin.
    Marta rümpfte die Nase. »Ich warte bis zum Mittag. Da wird’s bestimmt besser.«

    Â»Sicher nicht«, entgegnete Ignaz und blinzelte mir zu. »Hast du Angst vorm Regen, Zippi?«
    Bevor ich den Kopf schütteln konnte, schreckten wir sechs in der Küche zusammen. Jemand rüttelte an der Eingangstür.
    Rosi, unsere Chefin, stand auf. »Habt ihr das auch gehört?«
    Wir alle hatten das Rütteln an der Türklinke gehört und nun haute sogar jemand mit der Faust ans Holz.
    Â»Das ist der erste Bergfex«, flüsterte Marta.
    Â»Quatsch!« Rosi ging durch die Küche in die Gaststube und rief: »Ist da wer?«
    Â»Nasse, hungrige und durstige Wanderer stehen draußen«, rief jemand.
    Wir trauten unseren Augen nicht; drei Kapuzengestalten tappten in die Stube, zogen sofort die knallroten Regenumhänge aus, streiften wasserdichte Überhosen ab, hängten die tropfnassen Stücke über etliche Stühle, unter denen sich kleine Lachen bildeten, und ließen sich fröhlich nieder.
    Â»Drei Weißwürstel und drei Jagertee«, sagte die Frau. Sie war fast kleiner als ich, dünn, hellblond und mindestens so alt wie Rosi. »Oder wollt ihr Kaffee?«, fragte die Blonde ihre Begleiter, zwei Männer in ihrem Alter.
    Â»Jagertee ist gut«, meinte der Dünnere der beiden und breitete eine Karte auf dem Tisch aus. »Wir sind jetzt hier.« Er legte den Zeigefinger auf die Stelle, an der wohl unsere Jägeralpe eingezeichnet war.
    Auf den Berghütten, hatten Marta und ich erfahren, kommt an kalten Tagen ein tüchtiger Schuss Rum oder Enzian-Schnaps in den Tee. Das wärmt und heißt Jagertee - mit a, nicht mit ä.

    Unter den Stühlen breiteten sich die Wasserlachen aus; die mussten wir aufwischen, und die schmutzigen Fußtritte auch. Ich war ziemlich sauer auf die Leute; ich meine, ein bisschen Rücksicht aufs Putzpersonal ist doch echt nicht zu viel verlangt.
    Â»Was tut ihr bei dem Wetter hier oben?«, fragte Rosi.
    Â»Wir wollen eine Tour machen«, antwortete der zweite Mann. »Einen Tag lang haben wir unten im Tal auf besseres Wetter gewartet. Wenn es so schüttet wie jetzt, hat sich’s in null Komma nichts ausgeregnet.«
    Â»Da täuschen Sie sich«, entgegnete Rosi bestimmt. »Es wird den ganzen Tag regnen.«
    Â»Junge Frau …«, sagte der Dickere von beiden. »Da muss ich Ihnen energisch widersprechen: Das wissen Sie nicht.«
    Ich stöhnte; also wenn man mir mit »junge Frau« kommen würde, wäre ich sofort auf hundertachtzig.
    Rosi ist Schlimmeres gewöhnt und wurde nicht wütend.
    Â»Wir können Sie natürlich nicht an Ihrer Tour hindern, aber darauf hinweisen müssen wir Sie, dass es grober Unfug ist, bei diesem Regen und der miserablen Sicht in die Berge zu gehen.«
    Â»Wir sind gut ausgerüstet, unser Regenschutz ist

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