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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Möglichkeit vorziehe. Ich nehme fabrikfertige Spatzen - aber Achtung, Marta! Das sind keine Nudeln!«
    Â»Nee. Spatzen sind unregelmäßig rund und von unterschiedlicher Länge«, stellte Marta sachkundig fest. »Die kommen ins kochende Wasser?«
    Â»Genau. Im Prinzip bereitest du sie wie normale Nudeln zu. Sind sie gar, schüttest du sie in ein Sieb, lässt das Wasser gut abtropfen, doch das, Marta, ist erst die Pflicht. Nun kommt die Kür.«
    Sie reichte Marta eine Schüssel, eine Reibe und ein sehr großes Stück Schweizer Käse - das ist der mit den Löchern.
    Â»Du willst, dass ich alles reibe?«, fragte Marta ungläubig. »Komm schon!«
    Â»Red nicht so viel, reib endlich! Aber achte auf deine Finger, wir wollen kein Blut sehen!«
    Marta rieb, Gundi rädelte einige Zwiebeln, röstete sie in einer Pfanne, ließ in einer zweiten kleineren Butter schmelzen und wärmte eine Riesenschüssel im Ofen. »Bist du bereit für die Kür? Dann gib Obacht, Marta:
    Gieße ein bisschen flüssige Butter in die warme Schüssel - ja, das ist die richtige Menge. Nun kommt eine Lage Spatzen, darauf ein Teil vom Käse - mehr, Marta, eine Handvoll muss es mindestens sein. Gut so. Jetzt wieder Butter, eine Lage
Spatzen, dann Käse … und so weiter, bis alles aufgebraucht ist. Zuoberst kommen die Zwiebeln, und nun musst du die Schüssel nochmals kurz in den Ofen stellen, damit der Käse schön durch und beim Essen Fäden ziehen kann.«
    Â»Hast du schon mal die Kalorien ausgerechnet?«, fragte Marta.
    Â»Kalorien von Kässpatzen? Du willst mir wohl den Appetit verderben, was?!«
    Das Allgäuer Nationalgericht ist, wenn man’s mal kann, echt einfach zuzubereiten. Man kann es solo oder mit grünem Salat und/oder Kartoffelsalat essen - ganz egal wie, köstlich ist es immer.
    Wir alle hatten schon die zweite Portion vertilgt und freuten uns auf die dritte, was jedermann zeigt, wie gut Marta die Pflicht und die Kür hinbekommen hatte, als die Gaststubentür rücksichtslos aufgerissen wurde, wir aufsprangen und - »Rosi! Zenza und ich brauchen deine Hilfe! Die Anna hat sich verstiegen! Wir schaffen’s nicht zu zweit, sie vom Fels zu holen! Hilfst du?«
    Â»Ignaz!«, rief ich und hing - Emir war ja weit weg in Stuttgart - an seinem Hals. »Ich komme mit!«
    Â»Duuuu?«
    Ups, das klang aber gar nicht erfreut! So was macht mich sofort borstig. »Aber klar komme ich mit!«
    Â»Dann zieh dir feste Schuhe an! Und den Anorak! Und eine Mütze! Und vergiss die Handschuhe nicht! Hast du überhaupt Handschuhe dabei?«
    Klar hatte ich Handschuhe dabei, Oma Sevde hatte sich ja mindestens hundertmal versichert, dass ich sie und einen Schal im Koffer hatte. Aber was bedeutete die Info, die Kuh hätte sich verstiegen???
    Ich rannte in unsere Kammer und in den Heustadel, zog
hier die Socken, da den dicken Pulli und dort Mütze, Schal und Handschuhe aus den Koffern. Alles kein Problem - aber die Schuhe! Die Stiefel konnte ich der nichtverheilten Blasen wegen nicht tragen, die Sneakers waren nicht wasserdicht, die Sandalen auf glitschigem Gras, überschwemmten Wegen und nassem Stein ungeeignet. Ich zog die neuen und bei uns in der Stadt wirklich sehr angesagten Sneakers an und hoffte, dass Ignaz liebevoll in meine Augen und nicht entsetzt auf die Schuhe sah.
    Dazu kam es aber nicht; er war so in Hektik, dass er, als Rosi und ich erschienen, sofort losstürmte. Den Weg ging’s ein Stück runter, das sah ich noch genau. Dann schlug er einen Haken, Rosi konnte ihm folgen - aber ich, ich stand urplötzlich alleine da: Die beiden waren im Nebel verschwunden.
    Himmel aber auch!
    Sie müssen die Wiese queren, dachte ich und raste, so schnell es die Sneakers erlaubten, Richtung Felsen und tosender Bach. »Hallo!«, schrie ich, weil ich niemand sah.
    Â»Hallo! Hallo! Hierher!«, hörte ich Ignaz’ Stimme.
    Aber woher kam sie? Von links, von rechts, von unten oder vielleicht von oben?
    Keine Ahnung; der Nebel oder der Regen verhinderte jede Ortung.
    Verzweifelt rief ich: »Wo ist hierher?!«
    Â»Immer den Berg hoch!«, schrie Rosi.
    Da hatte man’s mal wieder: Frauen sind einfach exakter als Männer!
    Ich hechelte den Berg hinauf. Mein Herz hämmerte, meine Lungen pfiffen, ich schnappte nach Luft - aber zurückbleiben? Kam überhaupt nicht infrage. Ich, Zippi, behalte die Rettung

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